Starksein 2019 - Selbstbehauptung für Kinder

Ansprechpartner:

Frau Heckes

Institution:

Ostwallschule Lüdinghausen

  • Ostwall 7A
    59348 Lüdinghausen

Beschreibung und Ziele:

Die Kinder erhalten kindgerechte Informationen über mögliche Gefahren in ihrer näheren und weiteren sozialen Umwelt und dürfen ihre eigenen Erfahrungen, Ängste, Wünsche und Ideen einbringen. Spielerisch und mit vielen praktischen Übungen lernen die Kinder, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und diesen auszuweichen bzw. damit angemessen umzugehen. Sie nehmen ihre persönlichen Grenzen sensibel wahr und lernen, diese selbstbewusst, klar und unmissverständlich in Mimik, Sprache und Körperhaltung zu äußern und zu vertreten. Kleine Übungen aus der Selbstverteidigung helfen - immer im Bewusstsein der grundsätzlichen körperlichen Unterlegenheit als Kind - sich aus unangenehmen und potentiell gefährlichen Siituationen zu befreien und mit Situationen der Bedrängnis selbstbewusst und entschieden umzugehen. Maßnahmen und Möglichkeiten, sich im Bedarfsfall Hilfe und Unterstützung zu sichern, werden gemeinsam erörtert und geklärt.

Spielerisch und mit vielen praktischen Übungen, kindgerechten Informationen und unter intensiver Beteiligung sollen die Kinder lernen, mögliche Gefahren in ihrer Umwelt frühzeitig wahrzunehmen, angemessen darauf zu reagieren und selbstbewusst und kompetent in Mimik, Sprache und Körperhaltung mit Belästigungen, körperlichen Übergriffen und allgemein Grenzüberschreitungen umzugehen. Ein erwünschter Nebeneffekt ist der Zuwachs an persönlicher Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit sowie des sozialen Miteinanders in der Klasse und Schule.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder dürfen ihre eigenen Erfahrungen, Kenntnisse und Ideen einbringen, Fragen klären, Ängste und Unsicherheiten offen benennen. Die Inhalte knüpfen direkt an den alltäglichen Erfahrungen und Lebensstrukturen der Kinder an. Die körperlichen Übungen ermöglichen ein hohes Maß an persönlicher Selbsterfahrung und vermitteln einen intensiven und vor allem emotionalen "Erkenntnisgewinn". Es besteht nach allen Übungen und Spielen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Reflexion.

Rückblick:

Gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin führte ein Kampfsporttrainer mit jeweils einer Gruppe von ca. 10 Mädchen und Jungen einer 4. Klasse vier aufeinander folgende Einheiten zum Thema Selbstbehauptung und Selbstverteidigung durch. Da die Kinder bereits in einer vorangegangenen Unterrichtsstunde ausführlich über mögliche Gefahren in ihrem Alltag gesprochen hatten, ging es nun vor allem darum, in Haltung, Mimik und Stimme mögliche Angreifer abzuwehren und sich mit kleinen Techniken aus der Selbstverteidigung aus bedrohlichen Situationen zu befreien. Immer wieder machte der Trainer jedoch den Kindern anschaulich klar, dass sie erwachsenen Angreifern körperlich grundsätzlich unterlegen sind und sich daher nicht selbst überschätzen sollten. Wenn jedoch ein Ernstfall eintritt, helfen die erlernten Techniken tatsächlich, sich zu befreien, um schnell weglaufen und sich Hilfe suchen zu können. Die Kinder lernten schnell und hatten viel Spaß. Sie haben sich als handlungsfähig und stark erlebt und Techniken erlernt, die schnell und einfach umzusetzen sind. Inhaltlich findet sich das Thema Kindersicherheit im Schulprogramm an vielen Stellen wieder, z.B. in dem jährlich stattfindenden Projekt "Mein Körper gehört mir" oder in den von den SchulsozialarbeiterInnen der Grundschulen durchgeführten Ferienkurse zum Thema Selbstsichertheit und Selbstbehauptung.
Bis zu den Osterferien 2020 werden auch die übrigen 4. Klassen diesen Kurs durchlaufen haben. Eine entsprechende Evaluation des Projekts ist geplant.