Umweltbilldung mit der biologischen Station Minden Lübbecke

Ansprechpartner:

Frau Teikemeier

Institution:

Grundschule Petershagen

  • Nachtigallen Str. 9
    32469 Petershagen

Beschreibung und Ziele:

In unserem Projekt "Umweltbildung an der Grundschule Petershagen" in Kooperation mit der Biologischen Station Minden - Lübbecke e.V. werden alle Schüler*innen der Grundschule Petershagen angesprochen und aktiv einbezogen. Jede Jahrgangsstufe hat ein eigenes, jährlich wechselndes Thema. Als Grundgerüst der pädagogischen Arbeit dienen die vielfältigen Naturräume im Umfeld der Biologischen Station und der Grundschule Petershagen. Dazu gehören: Teich, Bach, Wiese, Obstwiese und der nahegelegene Wald. Hier werden die Lebensräume in unmittelbarer Nähe besucht und erkundet. In den vierten Klassen wird die Umweltbildung im Großen Torfmoor -welches zu dem bedeutesten und größten in Westfalen gilt- durchgeführt. Im Laufe der Schulzeit durchlaufen die Schüler*innen jeden der unterschiedlichen Naturräume. Im Klassenverbund erleben die Kinder einen Schultag in der Natur. Ein zertifizierter Umweltpädagoge führt diesen Schultag jeweils mit den Klassen durch. Somit findet der Unterricht an 8 Vormittagen und einem Nachmittag offene Ganztag im natürlichen Umfeld statt. Im Vor- sowie Nachfeld werden im Unterricht fächerübergreifend -vor allem Sachunterricht und Deutsch aber auch Musik, Kunst und Mathe- werden die Inhalte vor- und nachbereitet und weiter vertieft.

Das Beziehungsgefüge zwischen Mensch und Umwelt unterliegt stetigen Veränderungen. Wuchsen Kinder vor 30 Jahren noch in einem eher natürlichen Umfeld auf, in dem sie sich frei und unvoreingenommen bewegen konnten, wird dieses in heutiger Zeit viel mehr von sterilen Zwängen und Einschränkungen bestimmt. Eigene Erfahrungen in der Natur können nur selten gemacht werden. Stattdessen begeben sich die Kinder in die virtuellen, medialen Welten um sich dort zu "bewegen". Die Umweltbildung bietet daher eine ideale Grundlage, natürliche Fähigkeiten wieder zu entdecken und zu fördern. Schärfung aller Sinne -Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken- und das eigene Erleben stehen hierbei im Vordergrund, um nachhaltiges Denken und Handeln anzuregen. Für alle Schüler*innen, egal welcher sozio- kulturellen Herkunft ist das Projekt ein großer Gewinn. Das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt und weiter ausgebaut. Schwächere, zurückhaltenden Kinder, fremdsprachige Kinder sind zeigen sich bei dem Projekt z.B. "aufblühend", offen, ruhig und entdecken Stärken.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Alle Kinder erleben, bei unterschiedlichen Themenbereichen, ganzheitliche Erfahrungen in und mit der Natur. Schon auf dem Fussweg zum Themenziel ,am praktischen Tag Wald, Bach, Wiese ,erleben und lernen die Kinder durch Beobachtung und Anregeungen durch den Umweltpädagogen. Das Gemeinschaftsgefüge und das Selbstwertgefühl der Klassenverbände wird z.B. bei Teamübungen enorm gestärkt und gleichzeitig alle Sinne für die Umwelt /Natur geöffnet. So wird z.b. im Wald in Partnerarbeit einem Kind die Augen verbunden. Das Partnerkind führt das "nichtsehende" Kind durch den Wald und beschreibt dabei die Umgebung. So wird nebenbei auch die Ausdrucksmöglichkeiten der Kinder geübt. In der Nachbearbeitung schreiben z.b. alle ihre Wahrnehmungen und das Erlebte auf. Weiter werden die Wahrnehmungen verglichen. Unterstützt werden sie von dem Umweltpädagogen, der Lehrkraft und ggf. Begleitpersonen. Eine Definition der Umweltbildung durch die Biologische Station -Quelle zertifizierter Umweltpädagoge Sascha Traue- Die "Bildung für nachhaltige Entwicklung" BNE soll Menschen dazu befähigen, globale Probleme vorherzusehen, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen. Sie bezeichnet darüber hinaus eine Bildung, die Werte und Prinzipien fördert, welche Basis für eine nachhaltige Entwicklung sind UN Dekade BNE 2005-2014, Nat. Aktionsplan für Deutschland. Durch BNE sollen Kompetenzen erworben werden, die eine zukunftsfähige Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft erlauben. Bezogen auf die Umweltbildung der Biologischen Station Minden-Lübbecke e.V. sieht das Konzept einen regelmäßigen Kontakt zu der Grundschule vor. Die Themen orientieren sich ganz individuell am Lehrplan und dem Programm der Grundschule. Dabei lässt sich das Vorgehen in der Umweltbildung nach den Prinzipien des BNE in drei Phasen gliedern: Phase 1 des Konzeptes bilden die theoretischen Grundlagen. Diese werden im Rahmen des Unterrichtes vorgestellt und im Vorfeld durch die Schulen selber oder in Verbindung mit der Biologischen Station umgesetzt.  Phase 2 besteht in der praktischen Umsetzung der Themen in der Natur mit ihren verschiedenen Lebensräumen. Durch das eigene Erleben festigt sich Wissen nachhaltig und prägend.  Phase 3 besteht aus der Nachbereitung des Gelernten/Erlebten und lässt eine individuelle Reflektion der Schüler*innen zu. Das Konzept sieht ausdrücklich vor, die Umweltbildung durch alle Jahreszeiten hindurch zu praktizieren. Die Natur soll mit allen Sinnen und bei jedem Wetter erlebt werden. Somit wird die Umweltbildung umfassend theoretisch und praktisch von den Kindern erlebt und gelehrt. Ganzheitliches Lernen mit Kopf- Hand - und Herz steht auch bei diesem wertvollen Projekt im Vordergrund.

Rückblick:

Im letzten Schuljahr durfte sich unsere Schule wieder über eine "Flatrate" bei der Biologischen Station Minden-Lübbecke e.V. freuen. Diese ermöglichte es den ersten Schuljahren einen Sinnesspaziergang durch den Wald zu unternehmen. Dabei erlebten sie diesen mit all ihren 5 Sinnen.
Die zweiten Schuljahre entdeckten in den nahegelegenden Wiesen die Tier- und Pflanzenwelt. Um diese nachhaltig zu unterstützen, wurden "Samenbomben" hergestellt. Diese konnten dann individuell ausgesät werden.
Das Thema Teich beschäftigte die dritten Schuljahre. Dabei wurden Tiere und Pflanzen des Teiches ganz genau unter die Lupe genommen, ihre Namen bestimmt und die Körper skizziert.
Die vierten Jahrgänge fuhren ins nahegelegende Moor und erfuhren hier etwas über seine Entstehung und die Besonderheit dieses Ökosystems. Mutige Kinder konnten auch im Moor waten und dieses hautnah erleben.