zu Besuch bei Leo Löwenzahn - DraußenProjekt für Kinder im Vorschulalter -zur Stärkung der Ernährungskompetenz und Förderung von Bewegung in der Natur weiter führen

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

AWO Kita Wilhelmsplatz

  • Am Wilhelmsplatz 4
    45699 Herten

Beschreibung und Ziele:

….Tiefkühlpizza, Suppe aus der Dose, Mittagstisch in der Kindertagesstätte, Fastfood-Menüs zu Hause zeigt, es sind nicht immer Delikatessen, die Kinder zu sich nehmen. Selten wissen sie noch woher das Essen kommt, was auf ihrem Teller liegt. Dabei war unser Essen einmal ein Stück Natur. Doch wer weiß das noch? Viele Kinder erkennen an der Verpackung im Regal, ob ihnen das Lebensmittel schmeckt. Bei Kartoffeln aus der Erde kommt dagegen der Einwand immer häufiger: was im Dreck gelegen hat, darf ich nicht essen. Hier ist es unbedingt wichtig, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Essen und Bewegung in der Natur sind ein Urbedürfnis des Menschen.

Ziel des Projektes: • Kindern die Möglichkeit bieten, den Ursprung unserer Nahrung wieder zu entdecken • Den Geschmacksinn, der immer mehr an Aromastoffe gewöhnt ist, durch natürliche, ursprüngliche Gerüche und Geschmack zu bereichern. • Bedürfnisse zu wecken, auch zukünftig zuhause und im Kindergarten mehr frisches rohes Gemüse, Obst und Kräuter zu essen. • Wertschätzung für die Natur zu wecken, dass nicht alles was wild wächst gleich Unkraut geschimpft werden darf oder giftig ist • Die eigene Wahrnehmung in der Natur zu vertiefen, welche Gefühle entwickeln sich, wenn ich mich lange in der Natur aufhalte, wenn ich einen Regenwurm oder Frosch in der Hand halte oder wenn ein Schmetterling oder eine Hummel zu mir Vertrauen hat und sich auf meinem Arm niederlässt. • Wie riecht und schmeckt der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter? • Fantasie und Kreativität fördern • Gemeinschaft und Teamarbeit fördern durch Gruppenaufträge • Abwehrkräfte der Kinder steigern durch den Aufenthalt in der Natur bei jedem Wetter mit geeigneter Kleidung. Häufig können sich Kinder nicht mehr vorstellen auch bei Regen und Kälte draußen Spaß haben zu können. • Abwehrkräfte steigern durch vitaminreiche unbehandelte Lebensmittel, die diesen Namen noch verdienen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Wir wollen nachhaltig mit den Vorschulkindern der AWO Kita Wilhelmsplatz, Herten durch eigenen Anbau von Nahrung auf kleinen Beeten, vom Samen bis zur Ernte Grundlagenforschung betrieben und die Entwicklung der Pflanzen durch die Jahreszeiten verfolgt. Dabei lernen die Kinder, Verantwortung für ihr Essen zu übernehmen. Wir werden bei den monatlichen Besuchen im Naturerlebnisgarten entsprechend der Jahreszeit zusammen mit den Kindern schmackhafte Wildkräuter und Beeren aus der Natur gesammeln und gemeinsam zubereiten. Im Gemüsegartenbereich wurden die Kinder in die anfallenden Gartenarbeiten eingeführt und einbezogen und erfahren das Wachstum und Vergehen der Pflanzen durch die Jahreszeiten Frühling, Sommer ,Herbst und Winter.

Rückblick:

Die Vorschulkinder des Kindergartens Wilhelmsplatz besuchen den BUND-NaturErlebnisGarten in Herten einmal im Monat, um gemeinsam die Natur kennenzulernen und ihren Einfluss auf uns und unseren auf sie zu erleben.
Einen ganzen Jahreskreislauf erleben die Kinder und sehen, schmecken, riechen und fühlen den Wandel der Natur. Im Frühjahr beginnen die ersten Pflanzen zu wachsen und manch eine davon können wir zu einer ersten Kräuter-Blüten-Butter verarbeiten oder Tee daraus herstellen. Andere sind ein Augenschmaus, halten weitere Köstlichkeiten aber nur für die Tierwelt bereit.
Die nächsten Pflanzen des Naturjahres benötigen einen guten nährstoffreichen Boden. Den verteilen die Kinder händeweise auf und in den Beeten, nachdem sie den Komposthaufen erklommen und untersucht haben. Denn die tausenden kleiner Gärtner, die unsichtbar und im Verborgenen ihre wertvolle Arbeit tun, wollen wir kennenlernen. Dazu graben wir vorsichtig ein paar Insekten aus und beobachten sie durch Lupen und im Becherlupenglas. Eine vollständige Gesellschaft von kleinen und großen, fleißigen und hungrigen Tieren, die miteinander und nebeneinander leben, erschaffen einen nährstoffreichen, sauberen und starken Boden, der u.a. Pflanzen, die wir zum Leben brauchen, das Wachstum erst ermöglicht.
So bekommen unsere Hügelbeete, Hochbeete und Bodenbeete gute und nährstoffreiche Erde. Die Aussaat ist wohl gewählt, denn in Sommer und Herbst soll einiges Kulinarisches zubereitet werden. Währenddessen erwacht auch die Tierwelt im Garten und die ersten Wildbienen - vor allem die Hummeln - machen sich auf den Weg, die Blüten zu bestäuben. So beobachten wir, wie unsere Obstbäume, die Büsche und viele Kräuter des Gartens von den fliegenden Gärtnern umsummt werden. Andere Tiere besuchen uns im Sommer und wir beobachten, wie sie jagen, futtern, sich verstecken und entwickeln, wo sie leben und welche Häuser sie nutzen.
Sommer und Herbst sind die großen Erntemonate. Von den Obstbäumen naschen wir direkt und Fragen wie: Warum müssen diese Früchte nicht abgewaschen werden? beantworten wir vom BUND-Team mit dem Vergleich der giftbespritzten Obstplantagen und den Bioobstbäumen. Gift möchte kein Kind essen, deshalb ist es schön, dass unsere Obstbäume nicht vergiftet werden und wir können uns Kirsche, Apfel, Birne und alle anderen Obstsorten sofort schmecken lassen.
Mithilfe der Kinder wurden auch die Beete gepflegt. Einige Kräuter haben wir auf den Kartoffelbeeten stehen und wachsen lassen, andere hätten uns bei der Ernte doch etwas gestört - die Brennnessel zum Beispiel -, sodass wir sehr genau unterschieden haben, welches Kraut herausgenommen wurde und welches nicht. Die Kinder lernten dabei wilde Teekräuter kennen und wilde Würzkräuter, die bei Kräuterbutter, Kürbissuppe, Marmeladen und anderen Kochaktionen zum Einsatz kamen.
Das Sammeln des Saatgutes für das nächste Jahr, gehört mit in den Jahreskreislauf. Dabei unterschieden wir zwischen Blühpflanzen für die Wildbienen, damit diese auch in der Zeit was zu futtern haben, wenn unsere Nahrungspflanzen nicht blühen, Würzkräuter und Gemüsepflanzen. Aus manchen Samen können wir sogar Leckereien herstellen. Die Haselnüsse machen sich super als wilde Naturschokolade, die Walnüsse sind immer wieder gut. In der Suppe genauso, wie im Brot. Die Brennnesselsamen braten wir an, als Topping auf jeden Salat.
Der Winter ist die Zeit, in der der Garten und auch die Kinder zur Ruhe kommen. Als Dank für die tollen Leckereien des Jahres bauen wir Unterschlupfe für Igel, Biene und andere Insekten und stellen Vogelfutterglocken her.