Förderung einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Bindung zwischen Natur und Mensch (Projekt des Monats Oktober 2019)

Ansprechpartner:

Frau Knüpfer

Institution:

Sonnenbergschule

  • Sonnenbergstr 18
    58730 Fröndenberg

Beschreibung und Ziele:

Die Sonnenbergschule in Fröndenberg-Langschede liegt am Rande einer dörflichen Siedlung in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen Wald. Diese besondere Lage trug im Wesentlichen dazu bei, dass Umwelt und Gesundheit wichtige Bestandteile unserer Leitideen wurden. Seit diesem Jahr besteht nun eine Kooperation mit dem Förderverein "Wasser und Naturschutz Arche Noah e.V." in Menden. Dabei sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen, in denen die Kinder an unsere heimische Natur herangeführt werden und diese als einen schützenswerten Ort erleben können. Sie werden sensibilisiert für die Übernahme von Verantwortung für die Umgebung, in der wir leben, indem sie die Bedeutung der Natur und den Wert von Naturschutz für uns alle wahrnehmen und begreifen können. Neben der Erweiterung der Kenntnisse über unsere heimische Natur und die darin enthaltene Artenvielfalt der Fauna und Flora sollen sie die intakte Natur als einen Ort schätzen lernen, der für die Gesundheitsförderung wertvoll ist. Einmal pro Schulhalbjahr werden Mitarbeiter der Arche die Schule besuchen, um mit den Kindern und Lehrkräften im angrenzenden Sonnebachtal nebst Wald verschiedenste Unterrichtsvorhaben durchzuführen. Dies können beispielsweise LandArt-Projekte, Fließgewässeruntersuchungen oder Bodenerkundungen sein.

Ziel der Kooperation ist es, unseren Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, eine Beziehung zur Natur aufzubauen und Wissen über die Natur zu erwerben. So möchten wir eine nachhaltige, verantwortungsvolle Bindung zwischen Natur und Mensch fördern. Gemeinsame und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Qualitätssicherung sollen dabei entwickelt, erprobt und evaluiert werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Angebote richten sich an die Kinder der Klassen 1 bis 4. Im Rahmen des möglichen Kursangebotes aus den Bereichen Boden, Klimawandel und Energie, aktiv mit Energie unterwegs, Wasser, Wiese und Wald können die Kinder Wünsche bezüglich der Aktionen, die in der Schule stattfinden sollen, äußern. Sie werden auch bei der Vorbereitung und der Evaluation beteiligt.

Rückblick:

Bereits drei Mal konnten Kinder der Sonnenbergschule an Projekten mit der Arche Noah in Menden teilnehmen.
Beim ersten Mal fand die Veranstaltung auf dem Gelände des Naturschutzzentrums in Menden statt. Die Kinder konnten nach einer kurzen Einführung in einem umgebauten Bauwagen, die durch ein Quizspiel aufgelockert wurde, Naturerfahrungen mit allen Sinnen machen. Mit verschlossenen Augen ging es zum Forscherplatz. Das erforderte viel Mut und Teamgeist, denn die Kinder hielten sich mit einer Hand an einem Seil und mit der anderen Hand an der Schulter des vorangehenden Kindes fest. Am Platz angekommen, lauschten alle auf die Geräusche der Umgebung. Ganz erleichtert waren sie, als sie die Augenbinden wieder abnehmen konnten. Bei der anschließenden Bodenuntersuchung wurde mit einfachen Mitteln nach Lebewesen geforscht, die im Boden der Wiese und im Waldboden leben. Becherlupen und Bestimmungslisten halfen, die Lebewesen zu erkennen und zu zählen. Noch offene Fragen konnten zum Abschluss in einer Präsentationsrunde geklärt werden. Die Kinder waren fasziniert und sprachen noch lange von ihren Erlebnissen.
Der Wald mit dem Sonnebachtal an der Sonnenbergschule war beim zweiten Mal Veranstaltungsort. Dort sollte eine Fließgewässeruntersuchung durchgeführt werden, doch das Flussbett war ausgetrocknet. So wurde dank der tollen Flexibilität der Teamer kurzerhand aus der Fließgewässeruntersuchung eine Bodenuntersuchung des Waldes an der Schule, die ähnlich verlief, wie die Bodenuntersuchung an der Arche.
Bei beiden Veranstaltungen konnten die Kinder ihre Kenntnisse über die Natur und ihre Umgebung vertiefen. Sie erfuhren viel über die Bedeutung und den Nutzen schützenswerter Lebewesen. Es hat tiefe Eindrücke hinterlassen.
Am 29.05.2019 besuchten die Klassen 1 und 2 das Naturschutzzentrum. Was lag näher, dass sich die Froschklasse Klasse 1 auch mit ihrem Namenspatentier beschäftigte? Anhand von originalgetreuen Modellen zum Anfassen gewannen die Kinder eine Vorstellung von Frosch, Kröte, Salamander und Molchen. Die Entwicklungsstufen des Frosches vom Froschlaich über die Kaulquappe zum ausgewachsenen Frosch konnten sie auch an einem Modell nachvollziehen. Die Kinder waren aber besonders von den echten Kaulquappen angetan, die zuvor aus dem großen Teich der Arche gekeschert worden waren und sich schwanzwedelnd in einer kleinen Schüssel bewegten. Nach einem kleinen Frühstück durften alle Kinder der Froschklasse im Außengelände in die Rolle eines Froscheis schlüpfen und die einzelnen Entwicklungsschritte nachspielen. In einem durch Seile nachgebildeten Teich bewegten sich alle kleinen Kaulquappen und rückten eng aneinander, wenn Gefahr durch einen Storch drohte. Unsere schließlich ausgewachsenen Frösche hüpften aus dem Fantasieteich hinaus und entdeckten das angrenzende Gelände. Die zweite Klasse beschäftigte sich dagegen mit dem Thema "Was macht die Schnecke in der Hecke?" Nach einem Schneckenquiz als Einstieg ging es in das Freigelände auf Schneckensuche.
Neben einigen Gehäusen von Weinbergschnecken entdeckten die Kinder Babyschnecken, die zur besseren Beobachtung vorsichtig in Becherlupengläser gesetzt wurden.
Um zur weiteren Suche zur Streuobstwiese zu gelangen, musste ein großer Teich mit Hilfe eines Floßes überquert werden. Dabei war Teamwork gefragt, konnte man doch nur mit vereinten Kräften ans andere Ufer gelangen. Ein weiteres Highlight erlebten die Kinder beim "Slacklining", das heißt beim Balancieren auf einem Gurtband, das zwischen mehreren Bäumen gespannt war. Hier konnten sie nachempfinden, wie Schnecken an Baumstämmen entlang kriechen. Dabei stellten die Kinder fest, wie gut die Schnecke mit ihrer muskulösen Kriechsohle ausgestattet ist und welchen Kraftakt es bedeuten muss, auf jedem Weg das eigene Haus im Gepäck zu haben. Den Abschluss bildete ein Schneckenrennen zwischen den Weinbergschnecken "Flotte Lotte" und "Renn-Benn". Dass sich Schnecken gar nicht so schleimig anfühlten wie gedacht, verwunderte die meisten Kinder. Es war für beide Klassen ein eindrückliches und unvergessenes Erlebnis.
Wir bedanken uns bei der Gelsenwasser-Stiftung auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich für die großzügige Spende.