Unser bewegter Sprach-Parcours

Ansprechpartner:

Frau Krekeler

Institution:

Städt. Kath. Grundschule St. Peter

  • Schulstr. 6
    47495 Rheinberg

Beschreibung und Ziele:

Dieses Projekt dient der Sprachförderung vorrangig für Kinder, die Deutsch als Zielsprache erlernen und für Kinder, deren Sprachentwicklung besonderen Unterstützungsbedarf aufweist. Durch die Vernetzung von Bewegung und Sprachhandeln kann eine positive Grundhaltung und eine bessere kognitive Verknüpfung und Verankerung der sprachlichen Elemente erfolgen. Der Wortschatz kann sich sowohl handlungsorientiert in Bezug auf die sportliche Betätigung als auch in Bezug auf eine themenbezogene Parcoursstation mit Bild-Wortunterstützung erweitern. Im Rahmen des Sportunterrichts, im Rahmen unserer sog. "Patenstunden" und in kleineren Unterrichts-Sequenzen wird ein Bewegungsparcours aufgebaut, den die Kinder mit einem selbstgewählten Sportgerät Rollbrett, Ball, Pennyboard... durchlaufen und dabei dann an den entsprechenden Stationen zu einer Sprachhandlung aufgefordert werden. Diese Sprachhandlungen können durch Bilder mit Aufforderungscharakter initiiert werden, die auf einer mobilen Wand präsentiert und mit Aufgabenstellungen verbunden werden z.B. "Beschreibe, was das Kind auf dem Spielplatz macht.". . Oder es sind direkte, der jeweiligen Bewegung zugeordnete Aufgaben z.B. "Erkläre deinem Partner, in welche Richtung du gerollt bist.".

Ziel des Projektes ist es, bei Kindern mit Deutsch als Zielsprache - vorrangig Schulanfängern - eine Bildungssprache auszubilden, das heißt, eine Sprache, die über die Alltagssprache als Basiskommunikation hinausgeht. Dadurch sollen sie befähigt werden, im schulischen und auch sozialen Kontext Sprache als Mittler zum Kompetenzerwerb zu nutzen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbstbestimmende Akteure, indem sie sich ein Bewegungs-Sportgerät aussuchen und eine Sprachstation ihrer Wahl im Parcours ansteuern. Ältere Kinder aus den 4. Klassen, die im Rahmen unseres Patensystems für ein Kind als Paten zuständig sind, begleiten ihr jeweiliges "Patenkind" bzw. besetzen eine Sprachstation und erklären die Aufgaben, lesen sie vor und helfen bei der Sprachhandlung.

Rückblick:

In vielfältigen unterrichtlichen Situationen wurden und werden weiterhin die verschiedenen sprachlichen Themen aufbereitet und dargeboten. Hier einige Beispiele zu Inhalt und Methode:

1. Akustische Wahrnehmung/Anlaute hören/ Rythmisierungsfähigkeit
Anlaute in Wörtern hören und entsprechende Buchstaben zuordnen Orientierungslauf
Laufen im Rhythmus des Tamburins
Wortfeldarbeit "Gehen"
Fischer, Fischer wie tief ist das Wasser?

2. Taktile Wahrnehmung/Buchstabenkenntnis
Buchstaben mit Hallenmaterial legen
Buchstaben blind ablaufen und erfühlen
Buchstaben auf den Rücken schreiben
Bildungssprachliche Kommunikation: Reflexion über Schwierigkeitslevel der Buchstaben: Wieso erkennt man einige Buchstaben leichter?
Reflexion über PA: Wieso konntest du deinem Partner gut vertrauen/nicht so gut vertrauen?
Chunks: "Ich konnte meinem Partner nicht vertrauen, weil…"

3. Silbenlesen
Postbotenspiel - Lesen von Silbenschnipseln und Zuordnen in passende Kästen mit Bildkarten
Bildungssprachliche Kommunikation: Gespräch über Tipps zur "effizienten Auslieferung der Post"
Chunks: "Mein Tipp für euch ist,…", "Ich konnte die Post gut ausliefern, indem…"

4.. Wortschatzerweiterung
Begriffsklärung der Geräte des Aufbaus Barren, Trampolin, Taue, Langbank
Wortschatzkarten vom Finkenverlag Obst, Gemüse, Schule, Körperteile, Gesicht
Phonologische Bewusstheit/Wörter in Silben gliedern
Wörter in Silben gliedern und sprechend an Bewegungen anpassen Schwingen an den Seilen/am Barren, Trampolinsprünge, Hochsprünge mal Silbenanzahl, dabei Wort in Silbensprache mitsprechen
Bildungssprachliche Kommunikation: Reflexion über Schwierigkeit der Stationen/persönliche Vorlieben
Chunks: "Meine Lieblingsstation war XX, weil…" "Ich fand Station XX am schwierigsten, weil

5. Akustische Durchgliederung von Wörtern
Wörtertreppen - Wörter in lautliche Bestandteile gliedern Stufenweises Erklimmen eines Geräteaufbaus mit bewusstem Aufbauen der Wörter
Bildungssprachliche Kommunikation: Reflexion über Nutzen von Wörtertreppen
Bewusstmachung des Unterschiedes Laut/Buchstabe
Wahrnehmungsschulung: Spiel "Tag-Nacht" für Schulung der auditiven Wahrnehmung

6.1 Phonologische Bewusstheit/Wörter in Silben gliedern
Namen auf Rhythmus klatschen
Übertragung auf weitere Wörter im Spiel "Hexe, Hexe was kochst du heute?"
Bildungssprachliche Kommunikation: Reflexion über Wahl von langen bzw. kurzen Wörtern als Hexe und großen bzw. kleinen Schritten als Kind zum Gewinnen des Spiels
Chunks: "Ich denke, dass größere/kleinere Schritte besser sind, weil…"
"Ich denke, dass man als Hexe besser lange/kurze Wörter benutzt, weil…"

6.2 Phonologische Bewusstheit/Wörter in Silben gliedern
Namen auf Rhythmus klatschen, Anwendung im Fangspiel
Weihnachtswörter in Silben gliedern/Silbenanzahl herausfinden und zu passender Zahl laufen Orientierungslauf
Bildungssprachliche Kommunikation: Reflexion über den Nutzen von Silben
Chunks: "Ich glaube, dass wir Wörter in Silben teilen, um/damit/weil…"

7. Lautsynthese
Synthese von zwei Lauten beim Bewältigen der Rollbrettrutsche bspw. Ma, Ta, To, Po, Lo,…
bewusste Artikulation
Bildungssprachliche Kommunikation: Wiederholung/Gespräch über Rollbrettregeln
Chunks: "Wenn ich Rollbrett fahre, …."
Wahrnehmungsschulung: Gletscherspalte