"Im Snoezelen-Raum zur Ruhe finden" Umgestaltung eines Raumes zum Snoezelen- und Entspannungsraum.

Ansprechpartner:

Frau Rohr

Institution:

Ev. integr. Familienzentrum Möllen

  • Auf dem Bünder 68 A
    46562 Voerde

Beschreibung und Ziele:

Wir haben festgestellt, dass die Kinder in den letzten Jahren immer mehr terminlich eingebunden sind, auch in der Freizeitgestaltung fest verplant und von Medieneinflüssen vielfältiger Art umgeben sind. Darum haben wir uns Gedanken zu einer Alternative gemacht, wie wir den Kindern hier in unserer Einrichtung im Alltag eine Ruheoase schaffen können, in der sie aus der Hektik des Alltags zur Ruhe und Besinnung finden können. Aus einem ca. 30m2 großen Nebenraum möchten wir durch Teppichboden, einzelne Kuschelecken, verschiedene Lichtquellen z.B. Lichterketten, Farbwechsler, Effektleuchten, Wassersäule, Stoffhimmel, Verdunklungsmöglichkeit und Audioanlage für meditative Klänge eine Rückzugsmöglichkeit schaffen, in der die Kinder Erfahrungsmöglichkeiten in Sinneserlebnissen in taktilen, emotionalen und kognitiven Bereichen sammeln können.

Snoezelen wurde in den Niederlanden entwickelt und ist eine Komination aus den Wörtern "snuffeln" ist gleich schnüffeln, schnuppern und "doezelen" ist gleich dösen, schlummern. Durch eine Gliederung des Raumes in verschiedene räumliche Ebenen entsteht für jedes Kind ein Ort an dem es sich wohlfühlt. Die Kinder können selbstwirksam in ihrem eigenen Tempo nach ihren Möglichkeiten Erfahrungen und Eindrücke sammeln und verarbeiten. Der Raum soll durch seine Gestaltung und seine besonderen Möglichkeiten, auf alle unsere Kinder, mit und ohne Behinderungen, wirken, ihre Sinne ansprechen und ihnen Rückzugsmöglichkeiten bieten, die sie ohne Zeitdruck und Reizüberflutung nutzen können. Zwei Erzieherinnen stehen zur Begleitung der Kinder in diesem Raum zur Verfügung und gelegentliche Angebote, wie Stilleübungen, Traumreisen und Meditationen können angeboten werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Wir leben in unserer Einrichtung das "teiloffene" Konzept, was bedeutet, dass einige Räume zu Aktionsräumen werden: Rollenspielraum, Bewegungsraum, Kreativraum und Ruheraum. Ab 10.15 Uhr können die Kinder aus ihren Gruppenräumen in die "offene Zeit" starten, so dass sie die Möglichkeit haben, frei nach Bedürfnislage ihre Aktivitäten zu wählen. Wenn sich die Kinder den Ruheraum aussuchen, fällt uns zurzeit auf, dass sie sich den Raum dunkler wünschen, dass ihnen ein Teppich fehlt und gemütliche Kuschelecken zum Zurückziehen und Verweilen. Auch uns Erwachsenen fehlt dort eine gemütliche Atmosphäre, die durch verschiedene Lichtquellen, Baldachine, Polster und Decken, sowie ein Abspielgerät für Entspannungsmusik geschaffen werden könnte. Wir haben mit den Kindern an verschiedenen Projekten teilgenommen, in denen es um Gefühle, Selbstwahrnehmung, dem Erleben zwischen Bewegungs- und Ruhephasen und dem Wahrnehmen von eigenen Bedürfnissen ging. So können Menschen mit und ohne Behinderung Begegnungen erleben, die nicht von Leistungs-, Zeit- und Erfolgsdruck geprägt sind. Durch all diese Vorerfahrungen sind die Kinder gut auf eine Umgestaltung des Ruheraumes auf einen Snoezel- und Entspannungsraumes nach ihren Bedürfnissen vorbereitet und können aktiv die Einrichtung mitgestalten.

Rückblick:

Die Umgestaltung dieses Raumes hat den Kindern und uns viel Freude bereitet. Es war immer wieder spannend, diese Komplettverwandlung Tag für Tag mit zu erleben. Durch die Gestaltung mit Farbe, Stoff und Teppichboden bekam der Raum seine warme Atmosphäre und lud die Kinder sofort zum Verweilen ein. Es war für sie sofort klar, dass wir diesen Raum nur auf Strümpfen oder barfuß betreten.