Wir sind stark auch ohne Muckis

Ansprechpartner:

Frau Nowark

Institution:

Tönnies DRK-Kita

  • In der Mark 2
    33378 Rheda-Wiedenbrück

Beschreibung und Ziele:

Wir, die Tönnies DRK Kita, begleiten seit 2011, in unserer Kindertageseinrichtung 52 Kinder im Alter von 4 Monaten bis zum Schuleintritt, 20 Kinder sind unter 3 Jahren alt. Alle Kinder werden über Mittag betreut. Seit 2017 sind wir ein Familienzentrum im Verbund. Das Gewaltpräventionsprojekt: "Wir sind stark auch ohne Muckis", wird schon seit mehreren Jahren in unserer Kita, gemeinsam mit dem Erziehungswissenschaftler/Theologe Oliver Bokelmann, mit Erfolg, mit den angehenden Schulkindern des jeweiligen Jahrgangs durchgeführt. Von Eltern, Kollegen und auch von der Grundschule haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten, über die positiven Auswirkungen auf das Verhalten der Kinder. Deshalb liegt es uns sehr am Herzen, dass das Projekt auch in diesem Kitajahr, voraussichtlich im Frühjahr 2019, durchgeführt werden kann. Der gesellschaftliche und demographische Wandel in den letzten Jahren wirkt sich auch auf unsere pädagogische Arbeit aus. Immer mehr Kinder verbringen einen großen Teil des Tages in Kindertageseinrichtungen. Wir erleben jedes Kind mit seiner eigenen Persönlichkeit und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Vielfalt der unterschiedlichsten Bedürfnisse stellt uns täglich vor neue Aufgaben. Wir setzen uns mit familiären und kulturellen Erziehungsmustern, die uns in unserer Arbeit begegnen, auseinander. Dies erfordert ein hohes Maß an Empathiefähigkeit und Flexibilität. Bei dieser Auseinandersetzung fällt uns auf, dass das "ICH" bei vielen Kindern im Vordergrund steht und das "Wir" -gefühl ein Stück verloren geht. Immer mehr Kinder geraten in ein Gefühlschaos und wissen sich nur noch mit verbalen Kraftausdrücken und körperlicher Gewalt zu Wehr zu setzen.

Mit dem Gewaltpräventions-Projekt "Wir sind stark auch ohne Muckis", für unsere angehenden Schulkinder die in der Schule nochmal ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt sind möchten wir mit den Kindern folgende Projektziele verwirklichen: - einen respektvollen Umgang miteinander und untereinander fördern - das Selbstbewusstsein und die Persönlichkeit des einzelnen Kindes und der Gruppe stärken - die Frustrationstoleranz des Einzelnen fördern und stabilisieren - die Empathiefähigkeit verbessern Mitgefühl für andere entwickeln, den anderen auch mit seinen Gefühle verstehen können und diese insbesondere respektieren - Regeln und Grenzen erarbeiten, einhalten und umsetzen - die Konfliktfähigkeit des Einzelnen fördern, Aggressionsverhalten verändern lernen Konflikte verbal zu lösen - jedes Kind setzt sich mit seinen eigenen Gefühlen und auch mit Ängsten auseinander Die Projektziele sollen einerseits durch erlebnispädagogische Elemente Niedrigseilgarten, kooperative Abenteuerspiele, …. im Wald, als auch durch Reflexion und weitere Methoden in der Kita selbst umgesetzt werden. Die Angebote werden selbstverständlich durch Mitarbeiter der Einrichtung begleitet, dadurch können einzelne Angebote aus dem Projekt in der Kita weiter umgesetzt und begleitet werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das Projekt wird in einem nahegelegenen Waldstück durchgeführt. Die Kinder sind während des gesamten Projektes aktiv beteiligt und ganzheitlich eingebunden. Unter anderem wird ein "Niedrigseilgarten" aufgebaut, an dem die Kinder aktiv werden und oben genannte Ziele nach und nach erarbeitet werden. Des Weiteren werden verschiedene Kooperationsspiele, in denen die Kinder nur gemeinsam zu Lösungen kommen, der eine dem anderen helfen muss oder man selber Hilfe , durchgeführt. In Gesprächskreisen, die an einem Lagerplatz, der gemeinsam von der Gruppe aufgebaut wird, stattfinden, besprechen die Kinder Aufgaben, erzählen über Erlebtes, teilen ihre Bedürfnisse mit und sprechen über ihre Gefühle. Da die Kinder an 4 Tagen, den ganzen Morgen im Wald sind, wird dort gemeinsam gefrühstückt und der Wald erforscht.

Rückblick:

Die angehenden Schulkinder waren mit viel Freude und Begeisterung dabei. Die Umgebung "Wald" war für einige Kinder der Gruppe eine neue Erfahrung und die Erzieher erlebten diese Kinder ganz anders als im Kitaalltag, sie öffneten sich Neuem, zeigten sich mutig, gaben nicht so schnell auf und strahlten über ihre Erfolge. Sie konnten sich über das Erlebte und das gemeinsame Lösungen finden freuen und dieses sprachlich mitteilen. Ihr Selbstvertrauen wurde gestärkt. Durch die verschiedenen Angebote erfuhren die Kinder wie wichtig es ist, sich miteinander abzusprechen, die Bedürfnisse des Anderen zu sehen, gemeinsam Lösungen zu finden, Regeln einzuhalten, aufeinander zu achten und Mitgefühl für den anderen zu haben. Auch die Eltern berichteten, dass ihre Kinder zu Hause von den tollen Erlebnissen und Aktionen erzählen und sich positive Veränderungen bemerkbar machen. Unser Motto: "Wir sind stark auch ohne Muckis" konnte mit diesem Projekt sehr gut umgesetzt werden.