Ich werde Umweltagent/Vorschulkinder erleben die Natur im BUND-Naturerlebnisgarten Herten

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

Kindergarten St. Suitbert

  • St. Suitbertplatz 7
    45659 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Die Vorschulkinder des Kindergartens St. Suitbert, Recklinghausen besuchen 1xmonatlich das wilde Gelände des BUND-Naturerlebnisgartens in Herten und werden unter Anleitung eines Umweltpädagogen zum Umweltagenten ausgebildet. Jeder Projekttag wird die eigene Körperwahrnehmung sensibilisieren, aber auch sensibel machen für Prozesse in der Natur. Tümpeltouren, Bodenuntersuchungen und die Bestimmung von Bodentieren, Lehmbauaktionen und die Zubereitung von Essen und Trinken aus der Natur wird die Kinder für den Übergang in die Grundschule im Bereich Sachkunde stärken und für große Vorkenntnisse im Bereich Biologie sorgen. Zum Abschluß der Ausbildung erhält jedes Kind einen Ausweis zum Umweltagenten.

Förderung der Kinder in den Bereichen: Sprachförderung durch Erlebnisse in der Natur Förderung der Grobmotorik durch Klettern und Übungen im Niedrigseilgarten Förderung der eigenen Körperwahrnehmungen Vermittlung von Natur- und Umweltbildung durch Erlebnisbiologie

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbst aktiv handelnd und werden lediglich durch das Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erlebnisse und Erfahrungen aus erster Hand. Sie lernen Gefahren selbst einzuschätzen, lertnen die eigenen Grenzen zu erkennen und bekommen ein Gefühl für ein soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

Jeden Monat besuchten uns 15 Vorschulkinder der Kindertagesstätte St. Suitbert, Recklinghausen, um mit uns alle Jahreszeiten zu erfahren.
So gingen wir durch das Jahr 2012 und erfuhren, wie aus einer Kartoffel eine Pflanze wurde, die weiße Blüten trieb, mit einem gelben Kern und wenn wir sie einige Wochen später ausgraben, dann finden wir nicht nur unsere Knolle, sondern noch einige mehr.
Als Umweltagenten in Ausbildung sind wir immer auf der Suche nach den Lösungen für die vielen Rätsel der Natur. Eines ist, woher die Farben kommen. Unsere Kleidung ist schön bunt, doch wie bekommt man die Farbe in die graubraunen Leinen? Zusammen mit den Senioren, die auch sehr gerne in den BUND-Naturerlebnisgarten kommen, versuchen wir herauszufinden was alles wie bunt malt. Die verschiedenen Blütenfarben kann man durch einfaches aufdrücken ganz leicht auf das Papier bringen. Blätter und Stängel der verschiedenen Pflanzen ergeben ganz unterschiedliche Grüntöne und wenn wir uns Lehm nehmen, dann bekommen wir schönste Hand- und Popoabdrücke auf das Papier - auch in den verschiedensten Farbtönen.
Dass man mit Lehm nicht nur malen sondern auch bauen kann, zeigen uns die Kinder in Form kleiner Figuren, die sie formen. Da sind Igel, Vögel, Schnecken und so etwas wie ein Froschigelschneckentier, die neben einer Lehmblumenvase schön anzusehen sind.
Im Frühjahr ist Gartenarbeit angesagt, wir jäten, säen und schneiden. Die Brennnesseln sind das erste Kraut, das so groß ist, dass es uns bis zu den Knien geht. Damit können wir nicht nur kuscheln - nur die Mutigen trauen sich die Brennnessel richtig zu streicheln und fest in die Hand zu nehmen und mutig sind alle! - sondern wir machen daraus auch den ersten Frischkräutertee, der die Winterschläfrigkeit vertreibt und Salat, der nicht auf der Zunge brennt.
Einem anderen Rätsel gingen wir im Sommer auf den Grund. Die Kinder fanden heraus, was sich in einem Teich so alles tummelt. Wie können die Tiere unter Wasser atmen, während wir die Luft anhalten müssen? Oder tun sie dasselbe? Die Vorschulkinder lernen den Unterschied zwischen Wasser- und Luftatmer kennen.
Die vielen Pflanzen im BUND-Naturerlebnisgarten Herten zeigen uns im Herbst, was wir alles aus der Natur essen können. Wir bereiten Blütengelee und Marmelade zu, lernen aber auch, dass wir die Vogelbeere nicht essen dürfen und dass es noch andere Beeren gibt, die uns nicht bekommen. Dafür haben wir aber auch eine Menge Beeren die umso leckerer sind.
Im November helfen wir einigen Tieren bei ihren Wintervorbereitungen und lernen dabei die Unterschiede zwischen Winterschlaf und Winterruhe kennen. Was macht das Eichhörnchen, um gut durch den Winter zu kommen? Wohin ziehen die Vögel und warum bleiben nicht alle hier? Wir bauen Igelhäuser, damit die Igel gut und sicher schlafen können.
Jeder Tag im Naturerlebnisgarten zeigt uns neue Aspekte der Natur auf und das auch wir ein Teil der Natur sind. Also klettern wir auf den Bäumen herum und trainieren unsere Muskeln und die Grobmotorik. Die Niedrigseilkletteranlage ist perfekt um unser Gleichgewicht kennenzulernen - ein tückisches Ding, da bewegt sich das Seil in die eine Richtung aber der Körper möchte woanders hin. Dabei soll man nicht auf die Nase fallen?! Gut, dass wir es immer wieder versuchen können.
Die Senioren zeigen den Kindern, dass man im Alter zwar nicht mehr so gelenkig ist, dafür aber eine Menge schöner Geschichten kennt, die man fast alle selbst erlebt hat!
Sie erzählen, wie die Gärten in ihrer Jugend aussahen und das fast jeder irgendeinen schönen grünen Platz zum Spielen kannte. Heute müssen die Kinder teilweise lange nach einem schönen grünen Spielplatz suchen. Die Senioren kochen auch anders als wir. Sie kennen viele Rezepte, aus all den leckeren Pflanzen, die wir gesammelt haben, doch diese Rezepte sind uns unbekannt und wenn wir dann davon kosten ist es erstaunlich lecker. Das glaubt man doch kaum?!
Voneinander lernen und sich gegenseitig zu inspirieren ist sehr spannend.