Ich werde Umweltagent/vorschulkinder erleben die Natur im BUND-Naturerlebnisgarten Herten

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

DRK Kindertagesstätte

  • Im Schloßpark 6
    45699 Herten

Beschreibung und Ziele:

Die Vorschulkinder der Kindertagesstätte des DRK Herten besuchen 1xmonatlich über 6 Monate verteilt das wilde Gelände des BUND Naturerlebnisgartens und werden unter Anleitung eines Umweltpädagogen zum Umweltagenten ausgebildet. Jeder Aktionstag wird die eigene Körperwahrnehmung sensibilisieren, aber auch sensibel machen für Naturprozesse. Tümpeltouren, Bodenuntersuchungen und die Bestimmung von Bodentieren, Lehmbauaktionen und das gärtnern auf eigenen Beeten wird die Kinder für den Übergang in die Grundschule im bereich Sachkunde vorbereiten. Zum Abschluß der Ausbildung erhält jedes Kind einen Ausweis zum Umweltagenten.

Förderung der Kinder in den Bereichen: Sprachförderung durch Erlebnisse in der Natur Förderung der Grobmotorik durch Klettern auf Bäumen und im Niedrigseilgarten Förderung der Körperwahrnehmung Natur- und Umweltbildung durch Erlebnisbiologie

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbst die aktiv Handelnden und werden durch das Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erlebnisse und Erfahrungen aus erster Hand. sie lernen Gefahren selbst einzuschätzen beim Klettern auf Bäumen, lernen Grenzen zu erkennen und bekommen ein Gefühl für ein soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

Jeden Monat besuchten uns 15 Vorschulkinder der Kindertagesstätte des DRK Herten, um mit uns alle Jahreszeiten zu erfahren.
So gingen wir durch das Jahr 2012 und erfuhren, wie aus einer Kartoffel eine Pflanze wurde, die weiße Blüten trieb, mit einem gelben Kern und wenn wir sie einige Wochen später ausgraben, dann finden wir nicht nur unsere Knolle, sondern noch einige mehr. Als Umweltagenten in Ausbildung haben wir uns mit dem Komposthaufen und unserem Hausmüll auseinander gesetzt und überlegt, wie wir zu Hause Müll sparen können bzw. vor allem Biomüll produzieren können, den wir dann den Bodentieren, wie den Regenwürmern, zu Futtern geben. Die machen daraus guten Humus für unsere Kartoffeln, damit die noch mehr Knollen produzieren können und wir alle satt werden, wenn wir am offenen Feuer die Kartoffeln braten. Dazu finden wir im Kräutergarten die richtigen Gewürze, die nicht aus der Kaufhalle kommen, sondern natürlich wachsen und uns gesund halten - egal ob als Tee oder Kräuterbutter oder Kräutersalz.
Im Frühjahr ist Gartenarbeit angesagt, wir jäten, säen und schneiden. Die Brennnesseln sind das erste Kraut, das so groß ist, dass es uns bis zu den Knien geht. Damit können wir nicht nur kuscheln - nur die Mutigen trauen sich die Brennnessel richtig zu streicheln und fest in die Hand zu nehmen und mutig sind alle! - sondern wir machen daraus auch den ersten Frischkräutertee, der die Winterschläfrigkeit vertreibt und Salat, der nicht auf der Zunge brennt.
Im Sommer lernen die Kinder in der Lehmgrube ein altes Baumaterial kennen und wir überlegen uns, welche Unterschiede zu den heutigen Baumaterialien existieren und finden heraus, dass schon die Herstellung weniger Energie verbraucht, denn Lehm muß nicht gebrannt werden oder geschreddert oder mit Substanzen vermischt werden, die giftig sind. Es gibt viel Lehm im Boden aber nicht genug für alle Menschen und Strohballen zur Dämmung entsteht aus geschnittenem Gras. Mit Lehm kann man viele Dinge formen. Angefangen von kleinen Figuren über Wildbienenhäuser zu ganzen Hütten für uns Menschen. Wildbienen sind unsere einheimischen Bienen, doch warum haben wir verschiedene Arten? Wieso wurde die Honigbiene zu uns nach Deutschland gebracht? Diesen Fragen gingen wir auf den Grund, genauso wie der Frage, was sich in einem Teich so alles tummelt. Wie können die Tiere unter Wasser atmen, während wir die Luft anhalten müssen? Oder tun sie dasselbe? Die Vorschulkinder lernen den Unterschied zwischen Wasser- und Luftatmer kennen.
Die vielen Pflanzen im BUND-Naturerlebnisgarten Herten zeigen uns, was wir alles aus der Natur essen können. Wir bereiten Blütengelee und Marmelade zu, lernen aber auch, dass wir die Vogelbeere nicht essen dürfen und dass es noch andere Beeren gibt, die uns nicht bekommen. Dafür haben wir aber auch eine Menge Beeren die umso leckerer sind.
Im November helfen wir einigen Tieren bei ihren Wintervorbereitungen und lernen dabei die Unterschiede zwischen Winterschlaf und Winterruhe kennen. Was macht das Eichhörnchen, um gut durch den Winter zu kommen? Wohin ziehen die Vögel und warum bleiben nicht alle hier? Wir bauen Igelhäuser, damit die Igel gut und sicher schlafen können.
Jeder Tag im Naturerlebnisgarten zeigt uns neue Aspekte der Natur auf und das auch wir ein Teil der Natur sind. Also klettern wir auch auf den Bäumen herum und trainieren unsere Muskeln und die Grobmotorik. Die Niedrigseilkletteranlage ist perfekt um unser Gleichgewicht kennenzulernen - ein tückisches Ding, da bewegt sich das Seil in die eine Richtung aber der Körper möchte woanders hin. Dabei soll man nicht auf die Nase fallen?! Gut, dass wir es immer wieder versuchen können.
Zusammen mit den Senioren, die uns gerne im BUND-Naturerlebnisgarten besuchen, lernen wir viel über die Natur aber auch darüber, wieviel sich verändert hat. Denn die Senioren können eine Menge Geschichten aus der Geschichte erzählen. Die Gärten in ihrer Jugend sahen ganz anders aus als unsere und fast jeder kannte irgendeinen schönen grünen Platz zum Spielen. Die Kinder müssen heute teilweise lange nach einem schönen grünen Spielplatz suchen. Die Senioren kochen auch anders als wir. Sie kennen viele Rezepte, aus all den leckeren Pflanzen, die wir gesammelt haben, doch diese Rezepte sind uns unbekannt und wenn wir dann davon kosten ist es erstaunlich lecker. Das glaubt man doch kaum?!
Voneinander lernen und sich gegenseitig zu inspirieren ist sehr spannend und wir nutzen die Zeit, mit den Omas und Opas auch gerne für eine Konversation unter wenigen Augen. So kann man noch mehr erfahren, dass man dann auf dem nächsten Kletterbaum den anderen Umweltagenten gleich mitteilt.