Städt. Geminschaftsgrundschule am Rheinbogen
Wir möchten an unserer Gemeinschaftsgrundschule am Rheinbogen brachliegende Flächen des Schulhofes umwandeln in eine nachhaltig gestaltete Landschaft bestehend aus standortspezifischen Anpflanzungen mit Färberpflanzen, Schmetterlings- und Bienen-stauden, Wildbereichen mit Disteln etc. und Nutzflächen mit Hügel- und Hochbeeten, Körnerkisten mit alten und neuen Getreidesorten. Die Besonderheit unserer Schule sind ihre 2 Standorte - einmal in Rheinberg-Budberg mit Lage zwischen Feldern, Wiesen und Wald mit weitläufigem, baumbestandenen Schulgelände und einmal in Rheinberg-Orsoy gelegen am Deich mit kleinem, asphaltierten Hof. Entsprechend waren zwei sehr unterschiedliche Entwürfe für die spezifischen Standortbedingungen erforderlich. In Budberg soll ein flussartig angelegter Naturgarten mit Sandhügeln für Wildbienen, Kräuterspirale, Hochbeeten und Hügelbetten entstehen, ein vorhandener Teich soll in ein zweigeteiltes Forum mit Wassersitzkreis und Beobachtungsbecken umgestaltet werden, eingefasst mit einem Zaun aus Esskastanien und Strandgut. Die vorhandene große Kornelkirsche soll erhalten werden und das Wasserforum überwölben. In Orsoy ist eine Hochbeet-Installation aus ausrangierten Stahlkochbehältern mit integrierten Sitzbänken auf dem asphaltierten Hof geplant. An beiden Standorten werden u.a. Anpflanzungen mit insektenfreundlichen Stauden und entsprechenden Unterpflanzungen geplant als Schmetterlings- und Kinderhain.
Ziel des Projektes ist es, das an der Schule bestehende Naturprojekt zu erweitern: Für Kinder hat das Erleben von Natur eine große Bedeutung, da sie ihnen eine Fülle von Wahrnehmungen und Erlebnissen sowie ein nachhaltiges Lernen in natürlichen Sinnzusammenhängen ermöglicht. Daher besuchen unsere Schulanfänger an beiden Standorten regelmäßig ein ganzes Jahr lang an den Naturtagen ihr "grünes Klassenzimmer" in Wald und Wiese. Von Herbst bis Herbst und bei jedem Wetter entwickeln sie dort eine emotionale, persönliche Bindung zu ihrer natürlichen Umwelt und erfahren die Naturprozesse ganz unmittelbar. Das so geförderte erlebniszentrierte Forschen und Lernen, die vorbereitete naturwissenschaftliche Haltung, die Unterstützung der Entfaltung eigener Problemlöse- und Handlungskompetenz und die natürlichen Bewegungserfahrungen möchten wir aufgreifen und für unsere Zweitklässler mit Naturtagen im grünen Klassenzimmer auf dem Schulhof fortsetzen und nachhaltige Umwelt-, Ernährungs- und Gesundheitskompetenz vermitteln.
Das Projekt des Naturgartens ist angelegt als mehrstufiger Entwicklungsprozess, in dem Schüler, Eltern und Lehrkräfte etwa 70% Eigenleistung erbringen können: So werden während der Entstehungsphase beispielsweise Wege, Kräuterspiralen, Hochbeete, Sandhügel und Schmetterlingshaine gemeinsam angelegt, die Kinder befüllen, bepflanzen und pflegen die Beete, Färber- und Körnerkisten. Die Arbeiten sollen standortübergreifend und kompetenzgeleitet mit Eltern-Kind-Gruppen erfolgen - dadurch erhoffen wir uns eine Durchmischung der Elternhäuser bei den Arbeiten an beiden Schulen, eine stärkere Identifikation mit der eigenen Umgebung, ein näheres Kennenlernen und darüber schließlich ein engeres Zusammenwachsen der beiden Standorte.
...wir haben uns auf den Weg gemacht und in rund 20 Aktionstagen mit Eltern und Kindern Treibholz gesammelt und daraus Raumteiler gebaut, Hügel-, Hoch- und Hangbeete angelegt, Teiche gebaut und bepflanzt, Kieswege gestaltet, zwei Feuerstellen gebaut und eingeweiht, Färberpflanzen mit der Rheinfähre vom anderen Ufer abgeholt, eine Kräuterspirale und eine Stahl-Hochbeet-Installation aufgestellt und jede Menge Pflanzenkinder zu unseren Schulkindern gesellt...
...jetzt starten wir in den Endspurt und freuen uns auf eine gemeinsame Einweihungsfeier im Sommer zwischen Schmetterlingshain und Kürbisbeet...