Frau Feldmann
Kath. KiTa St. Mariä Himmelfahrt
Mit dem Projekt KinderGARTENglück möchten wir dem Wunsch der Kinder nachkommen, einen kleinen Garten im Außengelände des Kindergartens anzulegen. Im Rahmen der Umgestaltung des Spielplatzes haben wir vor zwei Jahren bereits ein kleines Früchte-Nasch-Beet angelegt und auch in diesem Jahr kleine Blumenkästen mit Gemüse, Obst und Kräutern bepflanzt. Leider waren beide Versuche bisher wegen des Standortes, der Unterbodenbeschaffenheit oder der Witterung eher erfolglos, sodass wir gemeinsam mit den Kindern nun unser GARTENglück mit einer soliden Hochbeet-Anlage verwirklichen möchten.
Mit dem Projekt möchten wir nicht nur dem Wunsch der Kinder nach einem kleinen Garten nachkommen, sondern ihnen sprichwörtlich in Augenhöhe ermöglichen, eine emotionale Bindung zur Natur aufzubauen und sie schätzen zu lernen. Alle Kinder, aber insbesondere die, die im häuslichen Umfeld kein eigenes Gartengrundstück kennenlernen oder zur Verfügung haben, können Gemüse, Kräuter oder Blumen in der Kindergartengemeinschaft selbst anbauen und ernten. Durch die Bearbeitung und Pflege der Beete lernen sie die Kreisläufe der Natur kennen: von der Aussaat, Pflege und Ernte des Gemüses bis hin zur Verwendung in der Küche. Die kontinuierliche Nutzung und die anfallenden Arbeiten am Hochbeet fördern das Verantwortungsgefühl und Engagement der Kinder und wecken das Interesse an Naturzusammenhängen. Wir möchten den Kindern in diesem Projekt der Nachhaltigkeit des Wachsens und Werdens, alle umsetzbaren Aufgaben und damit Verantwortung übertragen, die sie in spielerischer Weise am Lernort Hochbeet kennen lernen und übernehmen können. Darüber hinaus können Kinder sehen, wo ihre Nahrung herkommt und wie sie verarbeitet wird. Das selbst geerntete Obst, Gemüse und die Kräuter aus eigenem Anbau sollen später im Kindergarten auch verspeist werden, denn es ist nicht nur spannend, sondern äußerst lehrreich, das zu essen, was man vorher selber gepflegt hat. Auf diese Weise möchten wir zusätzlich zum Wissen rund um Pflanzen und Natur auch einen Anreiz zur gesunden Ernährung geben.
Die Kinder werden im Rahmen der Partizipation von Anfang an in die Planung der Hochbeet-Anlage eingebunden. In einem Abstimmungsprozess werden der Standort, die Größe und auch die Kosten-Kalkulation mit ihnen auf kindgerechte Weise erarbeitet. Danach werden sie an der praktischen Umsetzung der Errichtung weit möglichst in allen Phasen und Schritten beteiligt. Sie helfen die Hochbeetanlage zu bauen, zu befüllen, zu bepflanzen und über das Jahr verantwortlich zu bearbeiten. Alle Kinder sollen beim Säen, Pflanzen, Jäten und Gießen durchgängig beteiligt werden und Lernerfahrungen machen. Die Gärtnerarbeit wird darüber hinaus auch in den kalten Monaten nicht ruhen, denn die Kinder werden Blumenzwiebeln in Glasgefäßen vorziehen, um die Entwicklung von Trieb und Wurzeln beobachten zu können.
Ursprünglich wollten wir schon im vergangenen Herbst mit den Kindern das Hochbeet errichten und in die Planungs- und Vorbereitungsphase zum Säen und Pflanzen einsteigen. Letztlich waren es die Kinder selbst, die entschieden, lieber das ganze Projekt auf den Jahresanfang zu legen, als ihnen bewusst wurde, dass der Winter sich nicht zum Wachsen und Ernten eignet…
So starteten wir Anfang Februar zunächst mit der Standortklärung. Dazu war es nötig, mit den Kindern zu erarbeiten, was Pflanzen zum Wachsen und Gedeihen benötigen. Die Abstimmung beförderte dann mehrheitlich das Ergebnis, das Hochbeet nahe der Rutsche anzulegen.
In einem nächsten Schritt wurde dann thematisiert und ebenfalls demokratisch entschieden, was gesät und gepflanzt werden soll. Das war gar nicht so einfach…wo doch die Geschmäcker so verschieden sind.
Nach der theoretischen Auseinandersetzung war jedoch der spannendste Teil der Bau der Hochbeete selbst. Mit der Firma Prüsener hatten wir fachkundige Helfer gefunden, die mit den Kindern und uns Erwachsenen die Planung und den Bau sehr kindgerecht umsetzen.
Zunächst wurden die ganzen Materialien angeliefert, was schon ziemlich aufregend war. Unsere Kinder begutachten alles mit großem Interesse, bevor einige von ihnen den ersten Spatenstich machen durften. Andere Kinder durften beim Verschrauben der Kästen helfen, wieder andere beim Ausschachten und Verlegen der Randsteine.
Nachdem der Unterbau fertiggestellt war und die Außenwände standen, wurde das Hochbeet mit Innenvlies ausgelegt. Danach durften die Kinder das gesammelte Laub und die Äste in das Gerüst des Hochbeetes legen. "Meine Güte, was da alles reinkommt und reinpasst", so die einhellige Meinung der Kinder.
Als nächste Schicht wurde dann Rollrasen gelegt und sodann schüppten die Kinder fleißig Mutterboden auf. Zum guten Schluss noch ein wenig Blumenerde und nach langem Warten das HIGHLIGHT…das EINPFLANZEN!
Zuerst wurden von den Kindern unter Anleitung Erdbeerpflanzen gesetzt und anschließend frische duftende Kräuter wie Minze, Oregano und Zitronenthymian. Alles andere wie die Blumenzwiebeln, Tomaten, Möhren und Paprika muss nun mit Anzuchterde versehen erst im Kindergarten gehegt und gepflegt werden, bevor es in das Hochbeet verpflanzt werden kann. Davon…, sowie vom Wachsen, Ernten und Genießen berichten wir zu gegebener Zeit gerne weiter…
Unser Dank geht insbesondere an die Gelsenwasser AG und die Firma Prüsener, die uns bei diesem tollen Projekt unterstützt haben: KinderGARTENglück