Grundschule an der Bergkante, Standort Oberlübbe
Ein wesentlicher Grund für die Kooperation ist die Beobachtung, dass unsere Schüler immer weniger eigene Erfahrungen in der Natur machen. Stattdessen begeben sich die Kinder in die virtuellen, medialen Welten um sich dort zu ,,bewegen". Unserer Meinung nach hat das Folge, dass die Kinder nur sehr schwer einschätzen können, wie Verknüpfungen von Beziehungsgefügen im realen Leben zustande kommen und welche Bedeutung sie haben. Viele natürliche angeborene Fähigkeiten werden dadurch vernachlässigt und gehen vielleicht sogar verloren. Folgende Schwerpunkte sind an unserer Schule geplant: Klasse 2:Wald, Tiere, Sinne Klasse 3: Wald, Bäume, Boden, Sinne Klasse 4: Praktische Naturschutzarbeiten
Diese Form der Umweltbildung bietet daher eine ideale Grundlage, natürliche Fähigkeiten wieder zu entdecken und zu fördern. Schärfung aller Sinne Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken und das eigene Erleben stehen hierbei im Vordergrund, um nachhaltiges Denken und Handeln anzuregen. Durch das eigene Erleben soll sich das Wissen nachhaltig und prägend festigen.
Die Themen orientieren sich am Lehrplan für das Fach Sachunterricht und den individuellen Schwerpunkten der Schule. Phase 1 bilden die theoretischen Grundlagen. Diese werden im Rahmen des Unterrichtes vorgestellt und im Vorfeld durch die Schulen in Verbindung mit dem Kooperationspartner umgesetzt. Phase 2 besteht in der praktischen Umsetzung der Themen in der Natur und ihren verschiedenen Lebensräumen. Die 3. Phase besteht in der Nachbereitung des Gelernten/ Erlebten und lässt eine individuelle Reflektion der Kinder zu. Das Konzept sieht ausdrücklich vor, die Umweltbildung durch alle Jahreszeiten hindurch zu praktizieren. Die Natur soll mit allen Sinnen und bei jedem Wetter erlebt werden.
Rückblick:
Klasse 2:
Nachdem uns der Umweltpädagoge mit guter Laune und bestem Wetter empfangen hat, ging es auch gleich los. Nach einem bewegungsreichen Begrüßungslied gelangten wir durch eine kleine Mutprobe in den Wald.
Für unseren ersten Besuch hatten wir das Thema "Wald und deren Bewohner". Wir haben unsere verschiedene Sinne, unsere Neugier und unseren Spieltrieb benutzt, um den Wald und die Tiere für uns zu erleben. Ein tolles Erlebnis war auch das von uns dargestellte "Waldtheater".
Klasse 3:
Wir starteten an diesem Morgen mit einem Spiel. Das Thema "Wasserkreislauf" wurde zu einer Gemeinschaftsaufgabe: Einige Kinder bildeten einen Stamm, während andere als Tröpfchen zur Krone hin liefen. Das war ein großer Spaß.
Schwieriger wurde es beim nächsten Spiel, das uns mit den Bäumen in Kontakt kommen ließ. Wir sollten aus mehreren Bäumen "unseren" Baum wiedererkennen - mit verbundenen Augen. Wir strichen vorsichtig über die Rinde, die mal borkiger, mal glatter war.
Nach dem Frühstück auf dem selbstgebauten "Waldsofa" ging es mit einer kleinen Lehrstunde weiter. Herr Traue erklärte uns, dass Wasser "wie im Fahrstuhl" nach oben in die Krone gebracht wird und dass die Blätter Sauerstoff produzieren. Die Menschen müssen den Bäumen eigentlich dankbar dafür sein, dass sie atmen dürfen. Außerdem sorgen die Blätter für kühlenden Schatten.
Klasse 4:
Um acht Uhr holte uns der Bus an der Schule ab und nach einer halben Stunde kamen wir in Nordholz an.
Zuerst begrüßten uns der Mitarbeiter Sascha Traue und zwei Praktikanten mit einem Lied. Alle Kinder und Lehrer unserer Klasse sangen und klatschten mit. Das war sozusagen die Aufwärmübung. Schließlich machten wir einen Rundgang über das Gelände und dabei zeigte Sascha uns die Naturklassenzimmer. Das sind Zimmer, die draußen sind.
Nun wurde uns erklärt, wo und was wir heute arbeiten sollte. Das Thema des Tages war Heckenschnitt und Naturschutz. Zu Beginn setzten sich alle Schüler im Garten auf Holzklötze, die im Kreis standen. Die Klasse machte ein Aufwärmspiel, das die Mitarbeiter erklärten. Danach wurde ein Rundgang durch das Gelände gemacht und dabei die Tier- und Pflanzenwelt erklärt. Nach einer kleinen Frühstückspause begannen die Kinder eine Baumhecke zu schneiden.
Mit kleinen Sägen und Baumscheren fällten und schnitten wir kleine Bäume aus einer Hecke. Die Hecke musste entfernt werden, weil sie zu gefährlich für den Storch ist, der sein Nest gleich daneben hat. Der Storch könnte nämlich ums Leben kommen, wenn zum Beispiel ein Fuchs sich in der Hecke versteckt und auf den Storch wartet. In der Nähe der Hecke sind Frösche zu finden, die der Storch gerne frisst.
Fleißig arbeiteten alle Kinder unserer Klasse mit und der Umweltpädagoge war mit unserer Arbeit zufrieden. Zum Schluss bekamen wir jeder eine Baumscheibe als Andenken für diesen tollen Vormittag. Schließlich verabschiedeten wir uns und fuhren mit dem Bus wieder zurück zur Schule.