Gemeinsam sind wir stark - ein Training zur Stärkung der sozialen Kompetenz -

Ansprechpartner:

Frau van Dam

Institution:

Marienschule Xanten

  • Klever Straße 9
    46509 Xanten

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt "Gemeinsam sind wir stark" richtet sich insbesondere an Schülerinnen der Klassen 5-6. Das Training basiert auf der Annahme, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen mehr bedeutet, als ihnen lediglich Wissen zu vermitteln. Wir, die Marienschule, halten es für sinnvoll, den jungen Schülerinnen den Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule zu erleichtern. Da der Klassenverband über die gesamte Schulzeit bestehen bleibt, steht die Stärkung dieser sozialen Struktur im Vordergrund. Die soziale Gruppe "Klassenverband" übernimmt eine zentrale Funktion in diesem Training. Aufbau und Struktur des Klassenverbands ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob sich Schülerinnen in der Schule wohlfühlen, Wertschätzung erfahren und in dieser positiven Atmosphäre neben ihren sozialen Kompetenzen auch ihr intellektuelles Potential abrufen können.

Die Stärkung der Selbstachtung der einzelnen Schülerin und der respektvolle Umgang miteinander sind grundlegende Ziele des Trainings. Gemeinsam mit den Schülerinnen werden sowohl die individuellen Trainingsziele als auch die gemeinsamen Klassenziele erarbeitet. Unsere Schule verfügt über keine eigene Schulsozialarbeiterin. Frau Küppers, Dipl. Sozialpädagogin, würde das Training übernehmen. Sie trainiert seit Jahren im Rahmen unseres Selbstbehauptungsprojekts "Starke Mädchen" und verfügt über eine Ausbildung als Gewaltpräventionstrainerin. Wir halten Gewaltprävention für einen wichtigen und notwendigen Aspekt unseres Schullebens.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Während des kompletten Trainings ist immer die vollständige Klasse und die Klassenleitung anwesend. Der methodische Schwerpunkt liegt auf Interaktionsübungen, Rollenspielen, körperbetonten Spielen, sowie Ruhe- und Entspannungsübungen. Bereits bestehende Regeln und Ordnungsmechanismen werden verfestigt und Methoden des Trainings in den Unterricht übernommen. Die Eckpunkte des Trainings sind: - Stärkung der sozialen Kompetenz: Empathiefähigkeit, Impulskontrolle, Achtsamkeit, Gruppenfähigkeit - Stärkung der Kommunikationsfähigkeit - Stärkung der Konfliktfähigkeit

Rückblick:

Das Training stand unter dem Motto: Gemeinsam sind wir stark.
Begonnen wurde mit kleinen Spielen, bei denen gelernt wurde, zuzuhören und die Regeln zu beachten. Denn nur dann macht es Spaß miteinander zu spielen, z.B. mit Der Wind weht für alle …
Dann wurde gesagt, was in der Klasse stört und woran gearbeitet werden soll.

Um ein besseres Klassenklima herzustellen, wurde bei jedem Training ein Wertschätzungspartner gefunden. Diesem wurde am Ende der Sitzung gesagt, welche besonderen Eigenschaften er hat und durch welch großartiges Verhalten er heute aufgefallen ist.
Beim Luftballonspiel lernten die Mädchen Impulskontrolle. Während die Musik läuft sollten die Luftballons ständig in der Luft bleiben. Wenn die Musik aber ausgeht, durfte sich keiner mehr bewegen und es musste mucks Mäuschen still sein.
Nach dem Spiel waren einige Schülerinnen traurig, dass sie die Luftballons viel weniger berührt haben, als andere. Die Klasse hat also auch gelernt, mal eine Faust in der Tasche zu machen, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich gerne wünschet. Denn für das Ziel des Spieles war es nicht wichtig, dass jeder die Ballons berührt, sondern, dass sie ständig in der Luft bleiben.
Die Mädchen haben bei diesem Spiel also gelernt, dass es in einer Klassengemeinschaft nie komplett gerecht zugehen kann. Und diese kleinen Ungerechtigkeiten müssen ausgehalten werden. Mit den Klassenlehrerinnen wird weiter daran gearbeitet, was kleine Ungerechtigkeiten sind, die auszuhalten sind, und was große Ungerechtigkeiten sind, die man so nicht hinnehmen müssen.
Bei jedem gibt es etwas, dass einige nervig und störend finden, andere aber völlig in Ordnung finden. Die Mädchen wissen nun, wie man den Mitschülerinnen sagt, wenn etwas stört, ohne diese zu verletzen.
1. Die Situation beschreiben.
2. Die Empfindung beschreiben.
3. Sagen, was ich will.

Die neu gelernten Fähigkeiten werden gebraucht, um gemeinsam Ziele erreichen zu können. Die Mädchen wollen sich gegenseitig zuhören, an die gesamte Gruppe und nicht nur an uns selbst denken und einander respektvoll behandeln.