Akrobatiktanz

Ansprechpartner:

Herr Bardt

Institution:

Martinschule

  • Lange Str. 173
    33397 Rietberg

Beschreibung und Ziele:

Im kommenden Schuljahr planen wir ein neues Tanzprojekt mit dem Titel: "Akrobatiktanz". Im Akrobatik-Tanz werden verschiedenste Tanzelemente mit akrobatischen Elementen kombiniert. Hier werden nicht nur eine gute Körperspannung, Muskelkraft und Beweglichkeit trainiert, die Schüler lernen auch mit anderen Schülern umzugehen und Vertrauen zu anderen aufzubauen. Vor allem bei Hebefiguren und gemeinsamen Übungen ist Gruppenarbeit und ein gutes Team unglaublich wichtig. Insofern dient das Projekt auch sozial-emotionalen Lernzielen. Tanz ist sicherlich auch ein ein probates Mittel therapeutischer Bemühungen, weil sich über die Tanzbewegungen Lern-, Erziehungs- und Therapieerfolge erreichen lassen. Dies gilt insbesondere für unsere emotional stark belastete Schülerschaft. Das Tanzen soll aber auch Motivation zu sinnvoller Freizeitbeschäftigung auslösen und stärken. Das heißt, wir hoffen, auch langfristig und nachhaltig die Lust und Freude am Freizeitsport Tanz zu fördern. Indem die Tanzbewegung den ganzen Körper beansprucht -durch die Bewegung des Körpers, durch die Weckung von Emotionen, durch die Anregungen der kreativen Gestaltung -, werden Lernprozesse begonnen und der Schüler entwickelt sich in seiner Gesamtpersönlichkeit. Generell gilt, dass der Tanz zu einer ganzheitlichen Förderung körperlicher Fähigkeiten führt. Tanzen führt zur Verbesserung der motorischen Kreativität, zur Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit sowie zur Ausbildung der Sensibilität für Rhythmus und Musik. Darüber hinaus stärkt das Tanzen die soziale Interaktion und die Fähigkeiten hinsichtlich der Raumwahrnehmung. Schließlich festigt das Tanzen körperliches Wohlbefinden und initiiert die Ausbildung von Selbstbewusstsein und Identität. Der Erfolg des Projektes wird sich deutlich sichtbar in den Vorführungen, die eingeplant sind. Dazu gehören die Karnevalsfeier, ein Kunst- und Kulturtag, der kreisweite Tanztreff aller Schulen des Kreises Gütersloh sowie die Abschlussfeier der Klasse 10. Zugleich werden die Schüler durch diese Aufführungen motiviert, zielgerichtet zu arbeiten und sie lernen mit Stresssituationen umzugehen. Das Gruppenerlebnis gemeinsamer Auftritte soll die Gruppenzugehörigkeit und die individuelle emotionale Stärke der SchülerInnen entwickeln. Das Tanzprojekt soll über das Schuljahr 2018/19 mit wöchentlich 2 Unterrichtsstunden durchgeführt werden. Bei erfolgreichem Projektverlauf ist beabsichtigt es auch in den dann folgenden Schuljahren fortzuführen.

Auf der Grundlage der oben dargestellten Ausgangslage ergeben sich folgende Ziele des Projekts. Die SchülerInnen sollen: • Freude und Gemeinschaft erleben beim Tanzen • sich mit einem Tanzpartner oder auch mehreren Tanzpartnern gut koordinieren lernen • sich als Gruppe erleben und ihre Klassengemeinschaft stärken • Rhythmusgefühl und Körpergefühl entwickeln • die Raumwahrnehmung fördern • mit der Tanzlehrerin eine Choreographie planen und umsetzen • ihre Ausdauer und Koordination verbessern • ihr Selbstbewußtsein stärken • ihre erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten bei verschiedenen Anlässen präsentieren

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schüler Ideen für die in die Tänze zu integrierenden Tanz- und Hebefiguren entwickeln und in die Tänze einbauen. Sie sollen für die Präsentation der Tänze mitwirken bei der Gestaltung des Auftritts. Sie sollen sich Gedanken machen über Kostüme bzw. die Kleidung während des Auftritts. Sie sollen die Aufstellung zu Beginn der Tänze und die Übergänge zwischen den Tänzen sinnvoll planen.

Rückblick:

Ergebniszusammenfassung zum Tanzprojekt "Tanz dich frei! Akrobatiktanz"


Der Dienstag war in diesem Schuljahr ein sehr beliebter Wochentag bei den Schülerinnen und Schülern der Klasse 4/5, denn sie fieberten dem wöchentlich stattfindenden Tanzprojekt und ihrer Tanzlehrerin Frau Mahnke entgegen.
Die Tanzstunden waren soviel mehr als eine willkommene Abwechslung zum gewohnten Unterrichtsablauf, sie boten einen reichen Schatz an Entwicklungsmöglichkeiten für jedes einzelne Kind: manche lernten sich zu überwinden, sich überhaupt vor anderen Kindern und Erwachsenen tanzend zu bewegen. Tanz wurde in Spielphasen zum Experiment, mal albern und wild, mal geplant ausgeführt. Die Kinder erprobten spielerisch ihre Ausdrucksmittel, ihre Körperbeherrschung, ihre Beweglichkeit und Balance sowie ihre Kondition. Sie tanzten in wechselnden Konstellationen oder für sich allein.
Aus zaghaftem Zutrauen erwuchs schnell das Erstaunen über die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten, als die Kinder zum ersten Mal kleine akrobatische Einlagen erlernten und diese ohne Hilfestellung umsetzen konnten. Auftretende Frustrationen darüber, dass einzelne Schrittfolgen erst nach mehrmaligem Üben klappten, der Tanzpartner nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort war oder der gewünschte Part einer Tanznummer an ein anderes Kind vergeben wurde, wichen immer wieder der Erkenntnis, dass beim Tanzen jeder einzelne als Teil des Ganzen wichtig ist.
Als Tanzgruppe fieberten die Kinder einem Ereignis besonders entgegen: "Wann ist unser erster Auftritt?", lautete eine der wohl am häufigsten gestellten Fragen. Jedes einzelne Kind durchlebte viele verschiedene Emotionen, bis es gemeinsam mit seiner ganzen Klasse als Tanzgruppe zum ersten Mal auf der Bühne stand und einen donnernden Applaus vom Publikum bekam. Anfängliche Aufregung und Nervosität bis hin zu vereinzelter Panik konnte die Gruppe gemeinsam meistern, gemeinsam eine tolle Showeinlage zu schulischen Veranstaltungen beitragen, gemeinsam über Dinge hinwegsehen, gemeinsam den Applaus genießen und sich schlussendlich gemeinsam darüber freuen, die Herausforderung angenommen und die Situation mit Bravour gemeistert zu haben.
Die Anerkennung der Mitschüler, Lehrer und auch der Eltern und Geschwister ließ nach jedem Auftritt eine glückliche und stolze Tanzgruppe in die Umkleideräumlichkeiten zurückkehren. Die liebevoll gestalteten Kostüme und Accessoires, die von Frau Mahnke zur Verfügung gestellt wurden, sorgten über die eigentliche Choreografie hinaus ebenfalls für eine professionelle Ausgestaltung der Auftritte und ermöglichte den Kindern einmal mehr den Zugang zu ihrer Rolle als Part eines ganzen Tanzensembles oder einer Rolle als gemächliche Schildkröte, stolzer Löwe oder stapfender Elefant - ein Anblick, der auf die Möglichkeit der Fortsetzung derartiger Projekte hoffen lässt.