"Mein Körper gehört mir" Präventionsprojekt zum Thema sexueller Missbrauch

Ansprechpartner:

Frau Brouwer Schulsozialarbeiterin

Institution:

Förderzentrum Nord des Kreises Mettmann, Velbert

  • Hans-Böckler-Str. 25-27
    42459 Velbert

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt wird von zwei Theaterpädagogen/innen in unserer Schule durchgeführt. Dabei werden in drei Gruppen, jeweils eine Stunde pro Gruppe, für Kinder im 3. und 4. Grundschuljahr, Szenen vorgespielt, die vom Thema sexueller Missbrauch, Selbstbestimmung, Nein-Sagen etc. handeln. Nach jeder Szene werden die Kinder zu dem Gesehenen befragt und es wird mit ihnen diskutiert, Handlungsstrategien entwickelt und passend zur Thematik wird mit den Kindern ein Lied eingeübt. Die Theaterpädagogen kommen an drei aufeinanderfolgenden Wochen, zum Beispiel immer dienstagmorgens, in der Zeit dazwischen wird die Thematik mit den Kindern im Unterricht und im Sozialtraining durch die Schulsozialarbeiterinnen vor- und nachbereitet. Im Vorfeld werden die Eltern gezielt informiert und am Ende des Projektes werden die Kinder und Lehrer dazu befragt, um zu evaluieren und dies an die Eltern zurück zu melden. Das Projekt wird von den jeweiligen Klassenlehrern/innen der Klassen und von den Schulsozialarbeiterinnen begleitet und unterstützt, da unsere verhaltensauffälligen und/oder lernschwachen Kinder sonst nicht an so einem Theaterprojekt teilnehmen könnten. Am Ende jeder Stunde haben die Kinder die Möglichkeit Fragen zu stellen, die Theaterpädagogen gehen dabei sehr offen und direkt mit den sexuellen Themen und Fragestellungen um.

Aufklärung und Prävention von sexuellem Missbrauch, Informationen zu diesem Thema vermitteln und dafür sensibilisieren. Offenheit und Vertrauen schaffen, damit Kinder, die betroffen sind, sich trauen Hilfe zu suchen und sich Erwachsenen gegenüber zu öffnen. Die Kinder sollen vermittelt bekommen, dass jeder ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung hat, dass Körpergrenzen einzuhalten sind und lernen "Nein" zu sagen. Ihnen soll zudem klar werden, dass es wichtig ist auf sein Bauchgefühl zu achten und Gefährdungssituationen zu kennen und vermeiden zu lernen. Auch Eltern und Lehrkräfte werden durch dieses Projekt sensibilisiert und aufgeklärt, um im Bedarfsfall angemessen reagieren zu können.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder nehmen an jeweils einer Stunde pro Woche, an drei aufeinanderfolgenden Wochen, an dem Projekt teil, sind Zuschauer und werden zu allen Szenen befragt und können ihre Meinung dazu äußern, Fragen stellen und sie werden eingeladen das Lied mit zu lernen und mit zu singen. Im Unterricht und Sozialtraining wird die Thematik mit den Kindern zusätzlich vertieft und Inhalte wiederholt, dies ist besonders für unsere lernschwachen Kinder wichtig, damit sie von dem Projekt bestmöglich profitieren können und Inhalte erinnern und verinnerlichen. Am Ende des Projektes werden die Kinder befragt und einige Monate später wird erneut evaluiert.

Rückblick:

An unserem Theaterprojekt haben ca. 70 Kinder an drei Vormittagen teilgenommen, wobei Kinder aus beiden Standorten unseres Förderzentrums in den Genuss gekommen sind. Die Kinder haben die Szenen und die Darsteller sehr gut angenommen, waren meist offen im Gespräch und haben sich rege beteiligt. Die Kinder waren im dritten, vierten und bei lernschwachen, sehr entwicklungsverzögerten Kindern, auch im 5. Schulbesuchsjahr. In den Klassen wurden Plakate der Theaterpädagogischen Werkstatt aufgehangen, darauf waren die Fragen zu lesen, die sich die Kinder stellen sollen, bevor sie bei einem Ja-Gefühl mit jemandem mitgehen oder sich mit jemandem verabreden, damit die Kinder sich regelmäßig an das Gelernte erinnern.
Im Sozialtraining wurde durch die Klassenlehrer und die Schulsozialarbeiterinnen das Gesehene nachbesprochen, in Rollenspielen dargestellt und dadurch gefestigt und vertieft.
Nach etwa einem halben Jahr wird mit den Schülern/innen erneut über das Thema gesprochen und evaluiert, was bei den Kindern in Erinnerung geblieben ist. Insgesamt war das Projekt ein großer Erfolg und ist auch aufgrund der sehr professionellen und offenen Theaterpädagogen sehr zu empfehlen.