Lambertus Schule
Der Wechsel vom Kindergarten in die Schule fällt den meisten Kindern schwer. Vor allem wenn diese einen besonderen bzw. sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Da bei ca. 12 % der SchülerInnen der Lambertus Schule ein solcher Bedarf besteht, ist die Schule bereits seit sechs Jahren um die spezielle Förderung und Integration der Kinder bemüht. Als Konsequenz des inklusiven Gedankens möchten wir gerade diesen Kindern den Übergang in die Schule erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll die bestehende Kooperation mit den zwei örtlichen Kindergärten ausgebaut werden und eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindergrten hergestellt werden. Hierfür setzt das Projekt auf zwei Ebenen an. Zum einen auf der Ebene des professionellen Austausches und der Zusammenarbeit zwischen Erziehern und Lehrkräften. So soll im letzten Kindergartenjahr kooperativ ein eigenes hierfür entwickeltes Schulfähigkeitsprofil erstellt werden. In diesem sollen das Fachwisssen und die Qualifikationen der drei Institutionen genutzt werden. Das Profil dient als Grundlage für eine gezielte und individuell angemessene Förderung sowohl im Abschlussjahr des Kindergartens als auch im ersten Schuljahr. Um fließende Übergänge und einen reibungslosen Austausch zu schaffen, finden u.a. gegenseitige Kontakte und Hospitationen der Beteiligten in den Einrichtungen statt. Die Zusammenarbeit, insbesondere zur Förderung der Kinder mit besonderem Förderbedarf, erfordert ein hohes Maß an Kompetenz, die durch Fortbildungen und gemeinsame Tagungen erreicht werden soll. Der zweite Ansatzpunkt ist die direkte Lebenswelt des Kindes. Im Rahmen eines "Praktikums" haben die angehenden Schulkinder die Möglichkeit an drei aufeinander folgenden Wochen jeweils zwei Tage in einer "Projektklasse" den Schulalltag und das System Schule kennenzulernen. Hierbei werden sie von den Schülern des zweiten Jahrgangs begleitet und im Rahmen von Patenschaften unterstützt. Zudem können die Kinder in der "Projektklasse" ihre zukünftigen Mitschülerinnen bereits kennenlernen.
Heranführen der kommenden Erstklässler an das Systemn Schule zum Abbau von Unsicherheiten und zu einer möglichst problemlos verlaufenden Eingewöhnung mit dem Ziel eines effektiven Lernerfolges von Anfang an. Der Schwerpunkt an der Lambertus Schule liegt dabei in der Förderung bzw. Unterstützung von Kindern mit besonderem bzw. sonderpädagogischem Förderbedarf.
Durch die Projektklasse können die Kinder das Schulleben kennenlernen und aktiv daran teilnehmen. Sie machen sich mit den Örtlichkeiten vertraut, beteiligen sich an schulischen Ritualen, knüpfen Kontakte mit Mitschülern und schulischem Personal. Durch die Erstellung des Schulfähigkeitsprofils kann imn Abschlussjahr des Kindergartens noch individueller und passgenauer auf die Bedürfnisse, Stärken und Schwächen der Kinder eingegangen werden.
Seit Januar 2013 haben sich die Mitarbeiter der beiden Kindergärten in Ameke und Walstedde sowie der Grundschule in Walstedde die Aufgabe gestellt, die bereits bestehende gute Zusammenarbeit weiter auszubauen.
Unter der Leitung von Frau Annegret Engel vom Kompetenzteam des Kreises Steinfurt nahmen wir an einer Fortbildungsreihe mit unterschiedlichen Modulen teil und arbeiteten die Ergebnisse in unseren Einrichtungsteams weiter aus.
Die Fortbildung war auf die Vertiefung des Fachwissens auf der Grundlage der gültigen Bildungsvereinbarungen und Bildungsgrundsätze und auf die Konkretisierung und praktische Umsetzung in den drei konkreten Einrichtungen ausgerichtet.
Parallel zu den Erarbeitungen verständigten wir uns auf ein "Konzept zur Bildungszusammenarbeit", das verschriftlicht wurde und in den drei Einrichtungen für Mitarbeiter und Eltern zur Einsicht vorliegt.
Inhaltlich finden wir dort
- die Aufgaben und eine Zeitleiste zur Zusammenarbeit,
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Bildungs- und Erziehungsaufträgen,
- die Bildungsbereiche der Bildungsgrundsätze,
- konkrete Ausarbeitungen zum Lernen in den Bildungsbereichen Mathematik, Sprache und Kommunikation und Motorik für den Kindergarten und die Grundschule,
- die Aufgaben und Zuständigkeiten hinsichtlich der Diagnostik der Lernvoraussetzungen bzw. des Lernstandes,
- Vereinbarungen und ein erarbeitetes Papier zur Bildungs- und Förderdokumentation,
- ein Schulfähigkeitsprofil und Vereinbarungen zur Förderung der Schulfähigkeit,
- eine Auflistung gemeinsamer Rituale für die pädagogische Praxis in den Kindergärten und der Grundschule,
- Vereinbarungen zum Informationsaustausch und der regelmäßigen Weiterarbeit.
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Die Teams aller drei Einrichtungen zeigten sich zufrieden mit den gemeinsamen Erarbeitungen und äußerten ein hohes Interesse an der Umsetzung ab dem Schuljahr 2013-2014.
Überschattet wurde das Projekt durch den plötzlichen Tod der Moderatorin, Frau Annegret Engel, der wir die konstruktive, fundierte und sehr strukturierte Arbeit verdanken.