Recycling - was passiert mit unserem Müll? (Projekt des Monats Juli 2019)

Ansprechpartner:

Frau Grund

Institution:

FZ Johanniter Kinderhaus

  • Marienstr. 19
    45711 Datteln

Beschreibung und Ziele:

Recycling und Müllvermeidung ist für Kinder im Kindergartenalter ein Thema, das nicht so einfach zu begreifen und verstehen ist. Daher möchten wir durch unterschiedliche Angebote die Kinder zu einem bewussteren Umgang mit Müll und der Mülltrennung animieren. Dabei ist uns wichtig, die unterschiedlichen Altersstrukturen der Kinder zu berücksichtigen, denn die Spanne zwischen dreijährigen und Vorschulkinder ist sehr groß und damit das Wissen und das Verständnis für die unterschiedlichen Prozesse differenziert. In ersten Gesprächen möchten wir das vorhandene Wissen der Kinder feststellen, in welche Tonne kommen Blätter und wie werden Tüten entsorgt? Dazu möchten wir kleine Mülltonnen Papier, Restmüll, Plastik, Bio in die Gruppen stellen, auf denen Bilder von den entsprechenden Dingen kleben, die in diese Tonnen geschmissen werden dürfen. In kleinen Gruppen werden wir uns kurze Filmsequenzen anschauen, wo und wie der unterschiedliche Müll verarbeitet und entsorgt wird. Außerdem möchten wir einen Besentag durchführen, an dem wir den Müll am Kinderhaus sammeln und anschließend richtig sortieren. Dort werden die Kinder aktiv und lernen in der praktischen Umsetzung den Müll voneinander zu unterscheiden und zu trennen. Einen Ausflug zum Glascontainer mit dem gesammelten Altglas werden wir ebenfalls unternehmen. Zusätzlich zum Thema Müllentsorgung, möchten wir die Verwendung und Umgestaltung von Müll Akkommodation mit den Kindern erarbeiten. Wie können wir aus Plastikdosen Musikinstrumente basteln oder aus Pappkartons Häuser zum Spielen? Für die Maxikinder möchten wir das Thema noch weiter vertiefen. Dazu verbinden wir es mit dem Zeitungstreff, in dem Vorschulkindern der Umgang mit dem Medium Zeitung nähergebracht wird. Die Kinder wollen den Wertstoffhof Remondis besuchen und sich als Reporter erklären lassen, wie die unterschiedlichen Müllsorten weiterverwertet werden und wie man Müll vermeiden kann.

Wir als Erzieher sind Vorbilder für die Kinder, die zu Vorbildern von Morgen werden. Durch die große Altersmischung in unserem Familienzentrum Kinder im Alter von unter drei bis zum Schuleintritt ist es für uns wichtig, dass sich die Kinder untereinander unterstützen und helfen. In dem Projekt lernen schon die Kleinsten, was es bedeutet Müll zu trennen und warum das wichtig ist. Sie orientieren sich an dem Verhalten der Großen und ahmen es nach. In unserer täglichen Arbeit ist uns die Stärkung des ökologischen Bewusstseins der Kinder ein großes Anliegen, sie erklären sich die Welt und die Natur durch das Erleben mit allen Sinnen und das selbstständige Erforschen. Dieses möchten wir in unserem Projekt mit den Kindern noch weiter intensivieren und vertiefen. Im Rahmen der Integration von Kindern mit Flüchtlingserfahrungen und unterschiedlichen vorhandenen sprachlichen Fähigkeiten, sowie der alltagsintegrierten Sprachförderung ist es uns ein besonderes Anliegen den Kindern in Form von Gesprächsrunden und Projektarbeit in kleineren Gruppen den Raum zu bieten sich sprachlich auszutauschen und neue Begriffe aus unterschiedlichen Themenbereichen kennenzulernen. Um die Maxikinder auf ihre baldige Zeit als Schulkind vorzubereiten, gibt es für sie gezielte Angebote. Wir stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder, da sie gemeinsame Ausflüge machen und sich inhaltlich mit Zeitungen, deren Aufbau und der inhaltlichen Gestaltung auseinandersetzen. Sie können außerdem ihre Erfahrungen bei der Mülltrennung an die kleineren Kinder weitergeben und ihnen zeigen, was Nachhaltigkeit bedeuten kann.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder können in den verschiedenen Gruppen den Umgang und die Verwertung von Müll ausprobieren. Wir arbeiten nach einem differenzierten Konzept, sodass jeder Gruppenraum einen individuellen Schwerpunkt hat. Entsprechend der Schwerpunkte Rollenspiel, Erforschen& Experimentieren, Kreativität, Wahrnehmung& Sinne werden die unterschiedlichen Angebote gestaltet. Jeden Morgen können sich die Kinder im Morgenkreis überlegen, an welchem vorgestellten Angebot sie teilnehmen möchten. Die Partizipation, ein Schwerpunkt unserer Arbeit, ermöglicht es, dass die Kinder angepasst an ihr Alter mitentscheiden können, wie die Angebote umgesetzt werden. Das zeigt sich z.B. dadurch, dass Ideen und Wünsche der Kinder bei der Planung berücksichtigt werden. Einige Projektangebote entwickeln sich erst bei der Umsetzung des Projekts, da der Fokus der Kinder auf anderen Bereichen liegt, als von uns vorher geplant.

Rückblick:

Mit den Spenden durch die Gelsenwasser Stiftung konnten wir für unsere Kinder viele Materialien anschaffen, die mit dem Recycling von Müll zusammenhängen.
Zum Einstieg in das Thema Recycling haben wir mit den Kindern die unterschiedlichen Mülltonnen und deren Inhalte besprochen. Die Kinder haben Bilder von Plastik-, Bio-, Papier- und Restmüll auf die entsprechenden Tonnen geklebt, um sie voneinander unterscheiden zu können.
Mit Besen, Handschuhen und kleinen Zangen ausgestattet, gingen die Kinder in der Umgebung der Kita auf die Suche nach weggeworfenem Müll, welchen sie in die unterschiedlichen Mülltonnen sortierten und sich über den vielen Müll, der auf den Wiesen verteilt lag, wunderten.
Ein besonderes Erlebnis war für die Maxikinder den Betriebshof zu besuchen. Sie konnten sich die unterschiedlichen Container angucken und konnten genau erklären, welcher Müll in welche Tonne gehört. Auch die Müllwagen wurden von den Kindern erobert.
Um das Bewusstsein der Kinder im Hinblick auf Recycling zu stärken, werden wir auch in der nächsten Zeit mit den Kindern Müll sammeln und getrennt entsorgen.