Beschreibung und Ziele:

Unser Grundschulverbund Nordkirchen besteht seit 2012 aus 2 Standorten- Capelle und Südkirchen. Beide Schulen sind einzügig, jedoch unterscheiden sie sich sehr in der Schüleranzahl pro Jahrgang. Aufgrund der geringen Schüleranzahlen im Ortsteil Capelle wurde von der Gemeinde Nordkirchen festgelegt, dass alle zugewanderten Flüchtlingskinder in Capelle beschult werden sollten. Somit schulten wir im Schuljahr 2016/17 5 Flüchtlingskinder ein und in diesem laufenden Schuljahr haben wir ebenfalls 4 Kinder mit Migrationshintergrund, in allen Altersklassen, aufgenommen. Mit gezielten DAZ Materialien wollten wir erreichen, dass die neu zugewanderten Schüler möglichst schnell die deutsche Sprache verstehen, sprechen, schreiben und lesen können. Uns ist dabei wichtig, dass alle neu zugewanderten Schüler gerne lernen. Das bedeutet, dass wir durch die Kombination aus Sprachmaterialien und Lernmethoden die Lernmotivation der Schüler dauerhaft aufrechterhalten wollen. Dazu gehört auch, dass das soziale Lernen an unserer Schule einen immer wichtiger werdenden Stellwert einnimmt. Nur so kann Sprachförderung gelingen.

Unser Ziel ist es, dass unsere Schule zum Wohlfühlort für die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler werden soll. Wir verstehen die Vielfalt unserer Schülerschaft als Bereicherung des Schullebens. Alle sollen miteinander kommunizieren, alle sollen eine Gemeinschaft bilden. Sprache ist der Schlüssel zur Integration und wir wollen die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler bestmöglich mit sprachlichen Kompetenzen ausstatten. Auch im Hinblick auf die weiterführende Schule, bzw. die spätere Ausbildung ist es uns wichtig, dass die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler bei uns nicht nur spielerisch die Sprache lernen, sondern gezielt so gefördert und gefordert werden, dass sie ein hohes sprachliches Niveau erreichen können. Zuerst steht die Vermittlung von Alltagskompetenzen im Vordergrund, damit sie sich schnell in ihrem neuen Wohnort orientieren können. Recht schnell jedoch vermitteln wir Fach- und Bildungssprache, damit sie recht schnell am Unterricht der allgemeinen Klasse mit Freude teilnehmen können.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Unsere neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler bekommen zurzeit bis zu 6 Stunden pro Woche individuellen Sprachförderunterricht. Einmal im Klassenverband durch unsere Förderschullehrerin zum anderen haben wir Unterstützung durch eine logopädische Praxis im Haus, welche die Kinder im Einzelunterricht fördert und fordert. Darüber hinaus nehmen sie am Unterricht Mathematik, Sport, Kunst, Musik und Englisch in der Regelklasse teil. Mit den Materialien lernen die Kinder spielerisch in handlungsorientierten und lernaktivierenden Unterricht den Grundwortschatz und erste Grammatikstrukturen. Im ersten Schuljahr konzentriert sich die Arbeit auf die Entwicklung der Sprechfähigkeit und das Hörverstehen. Im 2. Schuljahr machen sich die Kinder schrittweise mit dem Lesen und Schreiben vertraut. Mit vielfältigen Sprachübungen und Lernspielen können die Kinder den mündlichen Spracherwerb gezielt und abwechslungsreich fördern. Dies soll auch die Anwendung und Einbeziehung von Tablets mit den entsprechenden Apps, den TING-Stiften mit den entsprechenden Büchern erreicht werden. Wir sehen gerade im Hinblick auf den Einsatz von Tablets unendliche viele Möglichkeiten schüleraktivitätsfördernde Lernsituationen, in den sich vielfältige Differenzierungen vornehmen lassen, den einzelnen Lernniveaus aller unserer Schülerinnen und Schüler Rechnung tragen. Im Zusammenspiel der sprachlichen Nutzung verschiedenen Medien können alle Kinder im Klassenverband gemeinsam arbeiten und wir stärken das "WIR" Gefühl. In gemeinsamen Unterrichtsphasen können alle unsere Kinder partnerschaftlich arbeiten- Lerninhalte wiederholen, festigen und sich im Team neue Lerninhalte selbstständig mit Selbstkontrolle erarbeiten. Durch den gemeinsamen medialen Einsatz von Tablets, haben die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler ebenfalls die Möglichkeiten im Rahmen eines Partnersystems, durch ihre Mitschüler im Erlernen der deutschen Sprache unterstützt zu werden. Damit haben die Kinder zusätzliche Ansprechpartner, fühlen sich angenommen und bauen anfängliche Ängste ab

Rückblick:

Im Schuljahr 2018/19 konnten wir durch die finanzielle Unterstützung für das Projekt "Wir erforschen gemeinsam die Sprache"-Sprachbildung für neu zugewandte Schülerinnen und Schüler "6 iPads anschaffen. In mehreren Kleingruppen werden die Kinder im Rahmen des DaZ -Unterrichts täglich für zwei Stunden an die deutsche Sprache herangeführt. Es gibt Kinder, die erst seit ein paar Wochen in Deutschland sind und sich mit dem Erlernen des Grund- Wortschatzes beschäftigen. Einige Kinder können bereits eindeutige, konkrete Sätze bilden und nehmen mehr und mehr am Regelunterricht teil.
Das Tablet ist nicht nur ein Arbeitsmittel zum Erlernen des Grundwortschatzes bzw. der deutschen Sprache, sondern ein sehr motivierendes Unterrichtsmittel, welches in vielen Fächern eingesetzt werden kann. Grundvoraussetzungen für effektives Lernen sind Erfolge und Vertrauen in die eigene Lern- und Leistungsbereitschaft. Die ausgesuchten Apps, zum Beispiel "Der Book Creator" lässt anschauliches, selbstständiges und handlungsorientiertes Arbeiten zu. Die Kinder haben die Möglichkeit, kooperativ mit einem Partner oder in der Gruppe, zu arbeiten. Sie können sich ihren eigenen Grundwortschatz in dem Book Creator anlegen, ob in Textform oder mit Bildern und Fotos. Sie können zu dem jeweiligen Lerngegenstand einen kurzen Film drehen bzw. ihre erste Audio verfassen, indem sie eine eigene deutsche Wörtersammlung anlegen. So lernen die Kinder nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch so ganz nebenbei die Standartfunktionen von Textverarbeitungs-, Video-, Audio- und Bildbearbeitungsprogrammen kennen.