Wichern-Schule Nordwalde
Nachdem im Schuljahr 2017/2018 das "Wichern-Logbuch" eingeführt wurde, hat sich die Schule im Laufe des Schuljahres mit der Erstfassung intensiv auseinandergesetzt, diese evaluiert und in den verschiedenen schulischen Gremien Verbesserungsvorschläge gesammelt. Involviert waren hier die Klassenräte, das Schülerparlament, die Schulpflegschaft, die Schulkonferenz und die Lehrerkonferenz. Grundsätzlich war man sich einig, dass jede Schülerin und jeder Schüler einen solchen Schulplaner zu führen hat und dass dieser für alle - genau wie die Schulbücher - verbindlich sein soll. Die Schüler haben in ihren beiden Gremien genauestens überlegt, welche Themen und Strukturen für sie relevant sind und wünschen diese in der Zweitfassung zu finden. Ebenso haben die Eltern dafür plädiert den Planer beizubehalten, aber zusätzliche Schwerpunkte wie den Erziehungsvertrag und den Ordnungsmaßnahmenkatalog mit aufzunehmen. Als Evaluationsergebnis auf Lehrerseite ist die praktische Handhabung, das Format und die Bindung zu überdenken, die den geforderten Qualitätsansprüchen genügen muss.
Den Schulalltag zu meistern ist eine schwierige Aufgabe für die meisten Schülerinnen und Schüler. Je jünger sie sind umso mehr Anforderungen und Neuerungen kommen auf sie zu, da das Primarsystem Schule in keinster Weise mit dem Elementarsystem der Tageseinrichtung zu vergleichen ist und in der Schule wesentlich mehr Fremdbestimmung als Selbstbestimmung vorherrscht. Durch die Bündelung an Informationen erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Strukturgerüst, das ihnen dient den Schulalltag bestmöglich zu bewältigen. So enthält der Planer neben den Spalten für die täglichen Hausaufgaben auch Ankreuzmöglichkeiten, wie die Hausaufgaben erledigt wurden. Somit erhält der Klassen- bzw. Fachlehrer eine Rückmeldung, ob der Schüler die Aufgabenstellung durchdrungen hat. Somit ist zweierlei erreicht, nämlich die Rückmeldung auf der einen Seite, aber auch die Selbsteinschätzung auf der anderen Seite. Selbsteinschätzung, Selbstständigkeit und die Selbstorganisation schulischen Tun und Handelns fällt heute den meisten Schülerinnen und Schülern schwer, zumal ihnen von den Erwachsenen allzu viel abgenommen wird. Dies führt auf der einen Seite zur Einschränkung eigenen Bemühens und auf der anderen Seite zu "gemütlichem Ausruhen", frei nach der Devise "Mama und Papa werden es schon richten!" Hehres Ziel dieses Schulplaners ist es, die Kompetenzen jedes einzelnen dahin zu erweitern, dass Eigenverantwortlichkeit selbstverständlich wird. Im Grunde genommen müsste schon in den Tageseinrichtungen vor Schuleintritt hierfür die Basis gelegt werden, was nur in seltensten Fällen jedoch der Fall ist. In Zeiten, wo Teamgeist in Schule und Beruf unerlässlich ist, ist die Selbstorganisation mit die Grundlage für erfolgsorientiertes Arbeiten, denn wer die Selbstorganisation beherrscht wird auch Organisation größerer Arbeiten und Projekte meistern können.
Wie eingangs schon erwähnt, evaluierten die Schülerinnen und Schüler in ihren jeweiligen Klassenräten die inhaltliche und strukturelle Gestaltung des letzten Schulplaners. Die gewonnenen Erkenntnisse bzw. Ergebnisse wurden im Schülerparlament diskutiert und zur Abstimmung gebracht. Danach an die Lehrerkonferenz weitergereicht. Die Schulleitung präsentierte diese der Schulpflegschaft und legte sie der Schulkonferenz zur letztendlichen Beschlussfassung vor. Somit ist gewährleistet, dass der neue Schulplaner ein Produkt von Schülerinnen und Schülern ist.
Die Erziehung zur Selbstständigkeit einer jeden Schülerin, eines jeden Schülers ist heute mehr denn je Aufgabe der Schule. Solide Basiskompetenzen, die vor Jahren noch bei Schuleintritt vorausgesetzt, müssen heute im Laufe der Grundschulzeit teilweise erlernt, gefestigt und ständig vertieft werden.
Da dies ab Schuleintritt geschieht und auf Nachhaltigkeit hin angelegt ist, suchten wir ein geeignetes Instrument, das dieses Unterfangen fördert. Dies war die "Geburtsstunde" des sogenannten "Schulplaners", der für alle Schülerinnen und Schüler verbindlich eingeführt wurde und auch verbindlich zu führen ist.
Somit ist er zu einem wichtigen Instrument der Selbstständigkeit und Selbstorganisation geworden und erleichtert sowohl Schülern, Eltern wie Lehrern die tägliche Organisation schulischen und außerschulischen Arbeitens.
Schulisches und häusliches Arbeiten in die Hand eines jeden Einzelnen zu legen, bedarf einer stetigen und kontinuierlichen Einübung und Kontrolle. Nur so sind langfristig Erfolgserlebnisse zu verzeichnen. Wir als Schule legen großen Wert darauf, dass dies von Anfang an, von "klein auf" geschieht, je früher, umso besser.
Der Prototyp des zum Schuljahr 2017/2018 eingeführten Schulplaners wurde im Laufe des Schuljahres gründlich evaluiert. Die Evaluation erfolgte durch unterschiedliche Personengruppen. Eingebunden waren die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler vertreten durch die Pflegschaftsvorsitzenden der einzelnen Klassen. Als Ergebnis dieser Evaluation hielten die Eltern das zu hohe Gewicht des Planers, die Einfachbindung und die fehlenden Seitenzahlen fest. Die Evaluation auf Seiten der Schüler, vertreten durch das Schülerparlament, ergab ebenfalls, dass das Gewicht des Planers vielen Schülerinnen und Schüler Probleme bereitete.
Die Auseinandersetzung mit dem Schulplaner innerhalb des Kollegiums bestätigte die Aussagen von Eltern und Schülern. Auch sollte das neu entstandene schuleigene Regelwerk noch integriert werden.
So wurden all diese Vorschläge der Druckerei unterbreitet und die noch zu ergänzenden Seiten an diese weitergeleitet.
Durch die großzügige Unterstützung der Gelsenwasser AG und des schuleigenen Fördervereins konnten auch im laufenden Schuljahr die Kosten für die Erziehungsberechtigten so gering wie möglich gehalten werden. Durch die Verbindlichkeit für alle Schülerinnen und Schüler hat der Schulplaner den Stellenwert eines "schuleigenen Lehrwerkes" erhalten und wird auch von Schüler- und Elternseite dementsprechend gewürdigt.
Dieser neue, überarbeitete Schulplaner ist nun seit Anfang des Schuljahres im Umlauf, erfreut sich hoher Akzeptanz und wird zum Ende des laufenden Schuljahres nochmals von allen Beteiligten auf mögliche Verbesserungen hin überprüft.
Als Ziel haben wir uns gesetzt, dass der Schulplaner jedes Jahr zur Grundausstattung eines jeden Schülers gehören soll. Um dies realisieren zu können, müssen wir uns Jahr für Jahr um neue Finanzquellen bemühen, denn ein solches gut durchdachtes Lernmittel hat natürlich seinen Preis. Hoffen wir, dass dies uns auch in den kommenden Jahren gelingen möge!