Bewegungslandschaft in der Schuleingangsphase

Ansprechpartner:

Herr Wenders

Institution:

Astrid-Lindgren-Schule

  • Marienplatz 4
    41564 Kaarst

Beschreibung und Ziele:

Unsere Schule möchte im Sportunterricht der Schuleingangsphase eine wöchentlich stattfindende Bewegungslandschaft im variierenden Stationsverfahren etablieren und benötigt für eine vielfältigere und multisensorischere Herangehensweise eine Finanzspritze, um dies in einem qualitativ angemessenen Setting realisieren zu können. Als erste Grundlage können wir zwar an unserer Schule auf die normale Grundausstattung unserer Turnhalle zurückgreifen, die jedoch im Kleinmaterialbereich jedoch weitestgehend unterdurchschnittlich bestückt ist. Darüber hinaus fehlen einige Gerätschaften aus dem Therapiebereich, die insbesondere Kinder mit mangelnden Bewegungsfähigkeiten oder geringen Bewegungserfahrungen kompensatorisch unterstützen können. Darüber hinaus besitzen wir keine Musikanlage in der Turnhalle, um nicht nur die Bewegungslandschaft sondern auch andere Phasen des Sportunterrichts musikalisch zu unterstützen und zu untermalen.

Das grundsätzliche Ziel des Projekts beinhaltet die Vermittlung und Aufrechterhaltung von Bewegungsfreude in einem am Kind orientierten Setting, welches von den Kindern unterschiedlichster motorischer Niveaustufen zur Verbesserung der grundlegendsten Lernvoraussetzungen genutzt werden kann. Dies findet durch Angebote der Individualisierung und Differenzierung an den einzelnen Stationen statt. Somit können bspw. auch Kinder mit unterschiedlichsten sonderpädagogischen Förderbedürfnissen teilnehmen. Unter den vordergründigen Gesichtspunkten des Spaßes und der Freude an der Bewegung aufgrund des innewohnenden hohen Aufforderungscharakters der Stationen werden nach Möglichkeit Ängste vor Höhen, Tiefen sowie wackeligen Untergründen oder auch unbekannten Rotationsbewegungen abgebaut und somit die Eigenkompetenz des Kindes gestärkt. Über das Ich-Erleben hinaus können hier auch weitere wichtige Sozial-Kompetenzen miterlernt werden. Dazu rechnen wir: 1. Das Warten können, bis man an der Reihe ist. 2. Die sorgfältige und bestimmungsgemäße Nutzung von Materialien mit anschließendem Zurück- oder Aufräumen. 3. Das Erleben im Miteinander bei Stationen, die kooperative aber auch kompetitive Partner- oder Gruppenarbeit erfordern. 4. Das Kennenlernen und Nutzen von Groß-Geräten, die ansonsten isoliert nicht unbedingt aufgebaut werden könnten und damit verbunden: 5. Eine schnelle Einführung in Verhaltensregeln bei neuen Geräten Rollbretter, Mini-Tramp, Seile, Ringe, etc. bei der Stationsbegehung 6. Das Erarbeiten und Einüben der Transportregeln.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder der Klassen der Jahrgangsstufe 1 durchlaufen die Bewegungslandschaft und führen die aufgebauten Stationen aus und durch. Zum Tagesende hin übernimmt eine Klasse der Jahrgangsstufe 2 den Komplettabbau nach eigenem Durchlauf der Stationen. Somit können an einem Schultag 4 Klassen in 5 Sportstunden von einem wöchentlich wechselnden Setting profitieren, was den nicht unerheblichen Aufbauaufwand somit rechtfertigen kann.

Rückblick:

Die Bewegungslandschaft an der Astrid-Lindgren-Schule

Seit dem Schuljahr 2016-2017 findet bei uns an der Astrid-Lindgren-Schule in Kaarst jeden Dienstag eine Bewegungslandschaft für die Jahrgangsstufe 1 statt, in welcher von den teilnehmenden Kindern grundlegendste Bewegungserfahrungen laufen, springen, klettern, hangeln, wippen, etc. in verschiedenen Gerätearrangements gemacht werden können. Manchmal durchlaufen die Kinder die Landschaft allein, mal mit Material zum Transportieren oder aber auch in Partnerarbeit.

Unsere Schülerschaft an unserem inklusiven Standort ist jedoch recht heterogen und die Kinder weisen unterschiedlichste motorische Biografien auf. Manch ein Schüler war in seinem bisherigen Leben noch nie auf einem Spielplatz, der andere hingegen in allen Bewegungs-, Spiel- und Sportgruppen des Ortes.

Unsere Bewegungslandschaft versucht daher alle Kinder zu erreichen, sie zu fördern und ihr motorisches Repertoire durch neue Körpererfahrungen zu erweitern, aber auch motorisch fitte Kinder zu fordern und deren motorisches Repertoire zu sichern und weiter auszubauen.

Damit der Motivation der Kinder im Prozess erhalten bleibt, bedarf es neben den vorhandenen Geräten aus der Grundausstattung einer Turnhalle eben auch Materialien, die in diesem Setting einen hohen Aufforderungscharakter haben und anregend wirken.

Die Gelsenwasser Stiftung "von klein auf Bildung" hat uns ebendies ermöglicht. Mit den Stiftungsgeldern konnten wir Materialien anschaffen, die unsere Bewegungslandschaft spannender und vielfältige Bewegungserfahrungen möglich machen.

Insbesondere freuen wir uns über:

- eine Musikanlage, denn Bewegung und Rhythmus gehen Hand in Hand.

- Materialien zur Förderung des Gleichgewichts: Pedalos, Rola Bolas, und Balanciertaue.

- unterschiedliche Materialien zum Werfen und Fangen, um Kindern die Grundlagen für das erfolgreiche Betreiben vieler Sportarten früh vermitteln und sichern zu können.

- unterschiedliche Bälle, die beispielsweise nicht vorhersehbare Roll- oder Sprungwege haben, wie auch ein Blindenfußball mit Glocken, um auch mal andere Wahrnehmungserfahrungen erlebbar und reflektierbar zu machen.

- Materialien, welche die Stationen strukturieren, um einen klaren äußeren Rahmen für Kinder mit Wahrnehmungsschwierigkeiten zu schaffen: Markierungskegel mit Zahlen und Buchstaben.

Danke sagt die Astrid-Lindgren-Schule aus Kaarst!

Auf dass wir alle in Bewegung bleiben, im besten Fall ein Leben lang!