Erik-Nölting-Grundschule
An unserer Schule, der Erik-Nölting-Grundschule in Hattingen-Welper, lernen derzeit 166 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen. Etwa die Hälfte unserer Kinder hat einen Migrationshintergrund. Ein klarer Schwerpunkt der ENGS liegt im Bereich "gute und gesunde Schule". Wir sind bereits Teil des Projektes Klasse2000 und des EU-Schulobstprojektes. Mit dem nun geplanten Projekt wollen wir die Ausbildung naturwissenschaftlicher Grundvorstellungen unserer Schülerinnen und Schüler fördern. Schon seit Jahrhunderten lassen wir uns von der "magischen" Wirkung der Magneten, der Magnetkraft, beeindrucken. Eine Kraft, die man nicht sehen, aber deutlich wahrnehmen kann. Kinder sind besonders neugierig und wissbegierig. Sie wollen herausfinden, was dahintersteckt, wollen wissen, warum und wie Magnete funktionieren. Der beste Weg dies herauszufinden, ist sie unter Anleitung selber forscher und ausprobieren zu lassen. Mit unseren aktuellen Materialien ist das Erreichen der aus dem Lehrplan NRW geforderten Kompetenzen im Bereich Natur und Leben mit dem Schwerpunkt Magnetismus nicht möglich, da vorhandene Materialien nur in geringer Stückzahl vorliegen und unser Lehrmaterial bereits sehr veraltet ist. Mit dem Projekt "Die unsichtbare Kraft" wollen wir erreichen, dass alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit dazu haben ihr Vorwissen über Magnete zu aktualisieren, Magnetkraft als eine Naturkraft kennen zu lernen und im spielerischen und praxisorientierten Versuchen naturwissenschaftliche Kompetenzen aufzubauen. Das nun geplante Projekt zu dem Thema Magnetismus beinhaltet zwei Unterrichtseinheiten, die in der Schuleingangsphase Klasse 1 und 2, sowie in Klasse 3 und 4 durchgeführt werden können. Die Dauer des Projektes erstreckt sich dabei über 2-3 Wochen in der Schuleingangsphase und 3-4 Wochen in den Klassen 3 und 4.
Grundschulkinder leben in unserer von den Naturwissenschaften mitgeprägten Welt. Aus außerschulischen Erfahrungen und vorschulischen Angeboten haben viele Kinder bereits einige Vorkenntnisse - diese sind jedoch überwiegend dem eigenen Erleben geprägt und damit weitgehend lückenhaft und zufällig. Da Kinder im Grundschulalter an naturwissenschaftlichen Themen sehr interessiert sind, dies gilt für Jungen und Mädchen in gleichem Maße, können wir mit dem Projekt "Die unsichtbare Kraft" zielgerichtet an diesen Interessen und den bereits gemachten Erfahrungen anknüpfen, damit sich die Schülerinnen und Schüler zunehmend belastbare naturwissenschaftliche Konzepte und Vorstellungen aneignen.
Die Spectra Forscherbox "Magnetismus" beinhaltet zwei Unterrichtseinheiten für die ersten und zweiten Schuljahre, sowie für die dritten und vierten Schuljahre. Alle Unterrichtseinheiten sind praxisorientiert aufgebaut, sodass die Schülerinnen und Schüler in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zu verschiedenen Themen forschen können. Zu folgenden Themen werden grundlegende Versuche durchgeführt: - Welche Gegenstände werden von einem Magneten angezogen? - Überprüfung der Anziehungskraft eines Magneten durch verschiedene Materialien hindurch - Anziehung und Abstoßung an den Magnetpolen - Unterschiedliche Magnetformen erkunden - Einen Magneten herstellen: Magnetisierung von Gegenständen aus Eisen - Bau und Erprobung eigener Magnetspiele - Erstellen und Präsentation von Lernplakaten zu den erarbeiteten Themen Darüber hinaus gibt es weiterführende Versuche zu den Themen: • Die magnetische Kraft sichtbar machen • Bau und Wirkungsweise eines einfachen Kompasses • Bau und Wirkungsweise eines einfachen Elektromagneten • Auswirkungen des Erdmagnetismus Polarlicht, Zugvögel etc.
Mit dem Projekt "Die unsichtbare Kraft" verfolgen wir das Ziel, allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, vorhandenes Wissen über die unsichtbare Kraft der Magnete zu aktualisieren.
Das Interesse der Schülerinnen und Schüler war groß und die Unterrichtseinheiten zeigten, dass nahezu alle Kinder bereits über ein Präkonzept zum Thema Magnetismus verfügten. An dieses galt es anzuknüpfen, um daraus ein zunehmend belastbares naturwissenschaftliches Konzept zu formen. Die meisten Kinder beschrieben zum Beginn des Projektes "der Magnet klebt an der Tafel" oder "die Büroklammer klebt am Magneten". Auf die Frage, was denn nun magnetisch sei antworteten die meisten Kinder: "Ist doch klar, die Tafel, weil die aus Metall ist". So war den meisten Schülerinnen und Schülern bereits klar, dass Stoff oder Papier nicht an einem Magneten halten würde, weil diese nicht aus Metall waren. Umso verwunderter waren die meisten, als sie schließlich feststellten, dass Dinge aus Aluminium, Kuper oder Messing ebenfalls nicht angezogen wurden und das obwohl diese Dinge aus Metall waren. Schließlich kamen wir gemeinsam zu dem Ergebnis, dass von einem Magneten nur Dinge angezogen werden, die Eisen enthalten. Gegen Ende des Projektes konnten die meisten Kinder beschreiben, dass nicht etwa die Tafel magnetisch sei, sondern der Magnet. Die Tafel wird lediglich von dem Magneten angezogen, weil diese Eisen enthält.
In einer weiteren Unterrichtsstunde testeten die Kinder die Magnetkraft durch verschiedene Materialien hindurch und staunten nicht schlecht, dass ein Magnet sogar durch eine Keramikfliese eine Büroklammer anziehen konnte siehe Foto. Weiteren Themen waren die verschiedenen Magnettypen, die Pole und wie man selber aus einem Nagel einen Magneten herstellen kann. Zum Abschluss des Projektes wurden Magnetspiele gebastelt z.B. ein Angelspiel oder ein Magnetmemory, die die Schülerinnen und Schüler mit nachhause nehmen konnten.