Wir denken zusammen über unsere großen Fragen nach

Ansprechpartner:

Frau Walter

Institution:

Brüder-Grimm-Schule

  • Burgweg 24
    33378 Rheda-Wiedenbrück

Beschreibung und Ziele:

Die Brüder-Grimm-Schule hat eine sehr heterogene Schülerschaft besonders im offenen Ganztagsbereich am Nachmittag ist es wichtig, die Kinder mit ihren Interessen und Fragen ernst zu nehmen und so eine positive und gestärkte Persönlichkeitsentwicklung weiter zu unterstützen. Das geplante Projekt kann vielleicht nicht in allen Phasen der Projektplanung so durchgeführt werden, wie es geplant ist, da in der Schülerschaft viele Kinder aus spracharmen / deutschfernen / ??? Familien enthalten sind, so dass das Projekt in einer ersten Durchführung eher angebahnt und im nächsten Halbjahr / Durchlauf vielleicht schon weiter / intensiver durchgeführt werden kann. Da Sprache aber ein wichtiges Mittel zur Kommunikation unter- und miteinander ist und für den gesamten Lebensweg auf Bildungs- und Sozialebene von großer Bedeutung ist, wird die Wichtigkeit dieses Projektes noch einmal deutlich.

Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Arbeitsgemeinschaft "Unsere große Fragen - AG" die Möglichkeit bekommen, sich regelmäßig mit ihren großen Fragen auseinanderzusetzen und sich in einem Forum, in dem sie geschützt, behutsam, kreativ und kooperativ arbeiten können, mit ihnen auseinanderzusetzen. In einer ersten Phase des Projekts wird anhand des Gedichts von Erich Fried "Kleine Frage" die Bedeutung einer großen Frage geklärt, so dass Gedanken und große Fragen der Kinder gesammelt werden, über die sie gerne diskutieren und sich kreativ auseinandersetzen möchten. Je nach Entwicklungsstand und Möglichkeiten der SchülerInnen bringen sie ihre eigenen großen Fragen ein, was für einige SchülerInnen wahrscheinlich abstrakt und ungewöhnlich ist. Wahrscheinlich muss gemeinsam mit den SchülerInnen zwischen "Sachunterrichts-Fragen" und den großen religös-philosophischen Fragen unterschieden werden. In dieser Phase können die Kinder durch Bilderbücher, die einerseits zur Ansicht und Eigenbeschäftigung ausliegen und andererseits bereits mit den Kindern besprochen werden, zur Formulierung weiterer eigener, neuer großer Fragen herausgefordert werden, so dass die Eigenbeteiligung der Kinder an der Sammlung der großen Fragen wächst und zu ihrer Sammlung großer Fragen wird. In der nächsten Phase des Projektes wird überlegt, wie Antworten auf die eigenen großen Fragen gefunden werden können: Vielleicht können Bilderbücher, Filme, Experten-Interviews, Legebilder, eine gestalterische Auseinandersetzung und ähnliche Methoden von den Kindern gefunden und genutzt werden. Während der Bearbeitung der großen Fragen werden wahrscheinlich noch weitere Methoden gefunden und genutzt werden. In der Hauptphase des Projekts stehen die großen Fragen der Kinder im Mittelpunkt. Gemeinsam könnte eine Rangfolge für die Auseinandersetzung mit den großen Fragen überlegt werden. Zunächst beschäftigen sich die Kinder individuell mit der ausgewählten großen Frage, wobei ihnen kreative Methoden zur Auseinandersetzung angeboten werden. Jedes Kind legt sich zur Beantwortung einer großen Frage ein Lapbook an, in das die eigenen, wichtigen Erkenntnisse, ermittelte Informationen zu verschiedenen Aspekten, persönliche Einschätzungen usw. schriftlich und zeichnerisch in unterschiedliche selbst gestaltete attraktive Präsentationsformen eingetragen werden. Danach erfolgt eine freiwillige Präsentations- und Diskussionsphase, in der die SchülerInnen auf die Ideen, Antworten, Gefühle, Erfahrungen und Vorstellungen der MitschülerInnen stoßen und diese in Beziehung zu ihren Antworten setzen müssen. Die SchülerInnen bekommen dann die Möglichkeit, die Gedanken der MitschülerInnen, die sie teilen und ihnen wichtig sind, in ihre Lapbooks einzutragen. Darüber hinaus gibt es zu vielen großen Kinderfragen Bilderbücher und Filme, in denen auf kindlicher ebene oder direkt von Kindern bereits über diese große Frage nachgedacht wurde. So soll den Kindern ein Kontakt über das Buch oder den Film zu einer großen Frage über das entsprechende Medium näher gebracht werden. In der Abschlussphase des Projektes sollen die Kinder für sich herausfinden und darstellen, was sie über sich herausgefunden haben, was ihnen über sie bewusst geworden ist oder was ihnen im Laufe des Projektes wichtig geworden ist. In einer abschließenden Präsentation sollen Eltern und Mitschüler eingeladen werden und die gesammelten / bearbeiteten großen Fragen sowie die Bilderbücher und Geschichten für das Publikum vorgestellt werden. Zur Präsentation der Bilderbücher, Filme, aber vor allem der Lapbooks der Kinder wird ein Kurzdistanz-Beamer und eine Dokumentenkamera benötigt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

siehe Ziele des Projekts

Rückblick:

Die Kinder sammelten aktiv - inspiriert durch relevante Bücher und Filmmaterial - ihre eigenen großen Fragen. Vorn lagen hier die Themen "Tod" und "Behinderung". Per Klebepunkte legten sie dann fest, welche großen Fragen erarbeitet werden sollten. Sie starteten mit dem Thema Behinderung. Sie setzten sich mit verschiedenen Fragen zu dem Überthema individuell und kooperativ auseinander z.B. zur Frage "Welche Behinderungen kennst du?" "Welche eigenen Erfahrungen hast du?". Auch wurden Bücher zum Thema angeschaut und via Rollenspiele ein Perspektivwechsel vorgenommen. Ihre Ergebnisse wurden in einer eigenen Buchpräsentation dokumentiert unter dem Titel "Unsere großen Fragen zum Thema Behinderung".

"Ein jegliches hat seine Zeit … schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit", so sagt es schon Kohelet in der Bibel. Genauso war es in den Unsere-großen Fragen-AG-Stunden. Sich zu einer Frage zu äußern, Gedanken zu sammeln, sie für sich zu reflektieren, dann wieder mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen, sich kreativ dazu auszudrücken und eine Woche später wieder mit neuen Impulsen und Erkenntnissen anzuschauen, war für die Schülerinnen und Schüler sehr gewinnbringend und spannend, wie sie in der Reflektion am Ende der Unsere-große-Fragen-AG ausdrückten. Insgesamt war ein Halbjahr viel zu kurz. Es gibt noch viele große Fragen zu diskutieren und Bilderbücher zu genießen.