Kindertagesstätte SpuK-Schloss
Das Projekt dient zur Ich-Stärkung und zur Verbesserung der sozialen Kompetenz für die Schulanfänger. Im Vordergrund des Trainings steht Lernen durch Erleben und Bewegung. Die Kinder werden ermutigt über ihre Bedürfnisse, Ängste und Wünsche zu sprechen. Sie erfahren, dass sie in Situationen, die ihnen ein schlechtes Bauchgefühl machen, "Nein" sagen dürfen. Spielerisch werden Unterschiede zwischen einem mutigen und einem schüchternen "Nein" deutlich gemacht. Körpersprache und Stimme werden geschult. In Rollenspielen wird das richtige Verhalten in verschiedenen Situationen geübt, wie z.B.: -Wie verhalte ich mich, wenn Fremde mich ansprechen? -Muss ich mich bei einem Erwachsenen auf den Schoß setzen oder Küsschen geben, auch wenn ich es nicht mag? -Was kann ich tun, wenn ich von anderen geärgert werde? -Wo kann ich mir Hilfe holen, wenn mein mutiges "Nein" nicht zum Erfolg führt?
Ziel des Projektes ist es, dass die Kinder für kritische Situationen sensibilisiert werden. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt und die Handlungskompetenz der Jungen und Mädchen erweitert.
Die Kinder sind durch verschiedene praktische Übungen, wie Rollen- und Bewegungsspiele und "Mutproben" beteiligt.
An dem Projekt Mut.Macht.Stark. nahmen alle Kinder teil, die im Jahr 2019 voraussichtlich in die erste Klasse der Grundschule eingeschult werden. Durch das gemeinsame Projekt wurde die Gruppenzusammengehörigkeit der Kinder, die in der Kita unterschiedliche Gruppen besuchen, gestärkt und die menschliche Kooperation und Kommunikation untereinander wurde verbessert.
In verschiedenen Rollenspielen lernten die Kinder sich durch klare Aussagen und Körpersprache abzugrenzen. Es wurde ihnen deutlich gemacht, dass nur sie selber über ihren Körper bestimmen.
Die Trainerin hat mit ihrer Körperhaltung und Mimik den Kindern den Vergleich eines schüchternen und mutigen Kindes gezeigt. So trat sie zum einen mit hängenden Schultern, leiser Stimme und gesenktem Blick ihrem Gegenüber auf und dann kam sie mit aufrechter Haltung, lauter Stimme und schaute ihrem Gegenüber in die Augen. Die Kinder erkannten, dass es sich in der ersten Darstellung um ein schüchternes Kind handelt und es einfacher ist so ein Kind zu ärgern.
Viele Spiele dienten zur Stärkung des Selbstbewusstseins der zukünftigen Schulkinder. Sie übten laut und deutlich "Nein" und "Stopp" zu sagen und ihrem Gegnüber in die Augen zu schauen, wenn sie etwas nicht möchten. So zum Beispiel in einem Rollenspiel, in dem die Trainerin sich als Freundin der Mutter zu Besuch ankündigte. Die Freundin wünschte sich, dass das Kind ihr zur Begrüßung einen Kuss
gibt. Dieses Rollenspiel sollte verdeutlichen, dass jeder selber über seinen Körper bestimmt und in solchen Situationen mit Worten und Gesten deutlich machen muss, wenn er das Küssen und Umarmen nicht möchte.
In einer "Mutprobe" zur Ich-Stärkung ließen manche Kinder sich rückwärts mit geschlossenen Augen von einem Kasten auf eine dicke Matte fallen.
In einem weitern Rollenspiel wurde das Verhalten "Fremden" gegenüber geübt. Die Trainerin verkleidetet sich als ältere Dame, die mit einer Hundeleine in der Hand aufgeregt nach ihrem Hund sucht. Sie fordert die Kinder auf ihr bei der Suche zu helfen und fragt sie nach Namen und Wohnort. Die Reaktion bei einigen Kinder war so, das sie mit der Dame mitgingen, um den Hund zu suchen. In diesem Rollenspiel wurde den Kindern deutlich gemacht, dass sie sich in so einer Situation auf keinen Fall in ein Gespräch verwickeln lassen sollen, nie ihren Namen und Wohnort sagen sollen und sofort die Eltern informieren müssen.
In allen Übungen und Spielen, die durchgeführt wurden, wurden die Ich-Stärkung, das Selbstbewusstsein und die Eigenverantwortlichkeit trainiert.
Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt mit Unterstützung von Gelsenwasser durchführen konnten, bekamen positive Resonanz von Eltern und Kindern und wünschen uns eine nachhaltige Wirkung bei den Teilnehmern/innen.