Gemeinschaftsgrundschule Vorst
Schon bei Grundschulkindern ist zu bemerken, dass einige von anderen Kindern gegängelt und zu Handlungen gezwungen werden, die sie gar nicht möchten. Mit Unterstützung der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück sollen die Kinder der Klassen 1 und 2 über das Theaterstück "Die große Nein-Tonne" sensibilisiert werden, schon sehr früh auf ihre Gefühle und Ängste zu achten und den Mut haben auch "Nein" zu sagen, wenn mit ihnen etwas passiert, was sie gar nicht möchten. Dies gilt nicht nur im Umgang mit Kindern sondern auch mit Erwachsenen. Diese Ziele finden ihre Fortsetzung in den Klassen 3 und 4 durch das Theaterstück "Mein Körper gehört mir". In den Klassen 1 und 2 werden die Kinder auch auf das Thema sexuelle Gewalt vorbereitet, das dann aufbauend in den Klassen 3 und 4 vertieft wird.
Empfindungen wahrnehmen und Gefühle zeigen - Von Klein auf selbst entscheiden - Nein sagen, wenn ich etwas nicht möchte, was andere mit mir machen - Den Mut haben, sich jemandem anzuvertrauen - Fazit: Das Selbstbewusstsein stärken!!!
Die Schülerinnen und Schüler werden in verschiedenen Unterrichtssequenzen zu diesem Thema bereits im Vorfeld arbeiten. Während der Theaterveranstaltung beschreiben die Kinder die vorgeführten Spielsequenzen. Durch verschiedene Aktivitäten z.B. ein Mitsinglied erhalten die Kinder Mut, Nein zu sagen. Im vertrauten Klassenverband können sie Gefühle äußern und werden stark gemacht, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten können. Die Inhalte der Theaterstücke werden im Anschluss noch einmal durch verschiedene Unterrichtsmaterialien aufgearbeitet.
Die Theaterstücke "Die große Nein-Tonne" und "Mein Körper gehört mir" der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück sind Grundlage des Projekts "Gestärkt durchs Leben", das wir regelmäßig alle 2 Jahre durchführen, so dass alle Kinder aufbauend an den Teilprojekten teilnehmen.
In dem Projekt werden die Kinder der Klassen 1 und 2 durch Gesprächsanlässe, Rollenspiele und vor allem den Inhalt des Theaterstücks "Die große Nein-Tonne" angehalten, ihre Gefühle und Ängste wahrzunehmen und zu äußern. Die Kinder lernen zu unterscheiden, in welchen Situationen es wichtig ist, "nein" zu sagen. So werden Situationen dargestellt, in denen man nicht unbedingt "nein" sagen kann z.B. Aufräumen des Kinderzimmers, besonders aber die Situationen, in denen persönliche Grenzen überschritten werden und es wichtig ist "nein" zu sagen z.B. im Umgang mit den Mitschülerinnen/Mitschülern, mit anderen Kindern oder auch mit Erwachsenen. Die "Nein-Gefühle" landen "handelnd" in der großen Nein-Tonne. Durch den handelnden Umgang mit der Thematik auf verschiedenen Ebenen werden die Kinder gestärkt, ihre Gefühle und Ängste zu zeigen und Möglichkeiten des Umgangs damit kennenzulernen. Dies führt zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins und damit zu einer Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit.
In verschiedenen Situationen des Schulalltags kann nun fortlaufend auf die "Nein-Tonne" und das "Nein-Gefühl" zurückgegriffen und die Thematik immer wieder aufgegriffen werden.
Die Ziele in den Klassen 1 und 2 finden Fortsetzung in den Klassen 3 und 4:
- Nein sagen, wenn ich etwas nicht möchte, was andere mit mir machen
- Den Mut haben, sich jemandem anzuvertrauen
Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Hintergrund des Theaterstücks "Mein Körper gehört mir" auf der Thematik "sexuelle Gewalt".
Zu Beginn des Projekts setzen sich die Kinder mit ihren Gefühlen auseinander und bringen diese in Gesprächsrunden und Rollenspielen zum Ausdruck.
Freundlichkeit und zugewandtes Verhalten sind positive Eigenschaften, die tagtäglich von den Kindern angewandt und von Elternhaus, Schule und in der Freizeit positiv bewertet werden. Aber dennoch ist es wichtig, auch diese Eigenschaften nicht automatisch zu nutzen, sondern jederzeit auch situativ Abgrenzung und Vorsicht walten zu lassen. Die Kinder lernen, ihrem Bauchgefühl zu vertrauen und mutig negative Gefühle und Angst laut und deutlich zum Ausdruck zu bringen. Nein-sagen zu Erwachsenen muss genauso selbstverständlich sein wie zu Gleichaltrigen.
Durch Rollenspiele, die der Lebenswelt der Kinder entsprechen, trainieren wir Situationen, die Kinder in Schwierigkeiten bringen können und resolutes Handeln erfordern.