Leben auf dem Hof: Altes Wissen erproben - Zukunft gestalten

Ansprechpartner:

Frau Neumann

Institution:

Rosa-Parks-Schule

  • Fritz-Erler-Str. 2
    45701 Herten

Beschreibung und Ziele:

Im Rahmen des beantragten Projekts können ca. 15 benachteiligte SchülerInnen aus der 9. Jahrgangsstufe - dazu gehören vier geflüchtete junge Menschen aus Ghana, Syrien und Aserbajdtschan - auf dem Hof Wessels in Herten von den dortigen Fachkräften neue Lebenskompetenzen erwerben. Die Gruppe ist die sogenannte Praxisklasse, bestehend aus schulpflichtigen Jugendlichen, die bisher keinen Abschluss erreicht haben. Diese Gruppe erwirbt auf dem Lernbauernhof die Basisqualifikationen im Bereich Landwirtschaft, Gartenbau, Hauswirtschaft und Ökologie. Sie werden dabei von den Kulturpädagogen des Hofes, einer Lehrerin und einer Sozialpädagogin der Rosa-Parks-Schule unterstützt. Gleichzeitig erhalten die TeilnehmerInnen in dieser praxisnahen Ausbildung intensiven Förderunterricht in den Bereichen Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften. Zudem bieten sich durch gemeinsame Vorhaben mit anderen Gruppen wie z.B. dem Förderkindergarten oder dem Gastronomiebetrieb zahlreiche Möglichkeiten, um verschiedene Sozialkompetenzen zu erwerben. Das Projekt kann im zweiten Schulhalbjahr ab Februar 2018 wöchentlich durchgeführt werden.

Ein wesentliches Ziel ist der Erwerb von Sprachkompetenzen durch praktische Anwendung in der Kommunikation auf dem Hof. Diese werden auf mehreren Ebenen geschult. So erweitern die SchülerInnen ihren Sprachschatz nicht nur durch die soziale Kommunikation während der Zusammenarbeit sondern auch beispielsweise durch die Benennung von Pflanzen und Gemüsesorten. Die Deutsch-Muttersprachler geben ihr sprachliches Wissen an die geflüchteten SchülerInnen weiter. Umgekehrt geben die Geflüchteten ihr Erfahrungswissen weiter, da viele von ihnen in landwirtschaftlich geprägten Umgebungen aufgewachsen sind. Diese Form der Kooperation durch Sprache ist dabei entscheidend für den Spracherwerb und für die Entwicklung des miteinander geteilten Kulturwissens. Die SchülerInnen erleben die Wirksamkeit von Sprache. Weitere Ziele sind der Erwerb von fachlichen und handwerklichen Kenntnissen, sowie soziale und interkulturelle Kompetenzen. Das Projekt dient der Gestaltung des Übergangs von der Schule in die Berufswelt, denn die SchülerInnen sollen entweder die Ausbildungsreife erlangen oder den Übergang in die 10. Jahrgangsstufe schaffen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Ein wesentliches Ziel ist der Erwerb von Sprachkompetenzen durch praktische Anwendung in der Kommunikation auf dem Hof. Diese werden auf mehreren Ebenen geschult. So erweitern die SchülerInnen ihren Sprachschatz nicht nur durch die soziale Kommunikation während der Zusammenarbeit sondern auch beispielsweise durch die Benennung von Pflanzen und Gemüsesorten. Die Deutsch-Muttersprachler geben ihr sprachliches Wissen an die geflüchteten SchülerInnen weiter. Umgekehrt geben die Geflüchteten ihr Erfahrungswissen weiter, da viele von ihnen in landwirtschaftlich geprägten Umgebungen aufgewachsen sind. Diese Form der Kooperation durch Sprache ist dabei entscheidend für den Spracherwerb und für die Entwicklung des miteinander geteilten Kulturwissens. Die SchülerInnen erleben die Wirksamkeit von Sprache. Weitere Ziele sind der Erwerb von fachlichen und handwerklichen Kenntnissen, sowie soziale und interkulturelle Kompetenzen. Das Projekt dient der Gestaltung des Übergangs von der Schule in die Berufswelt, denn die SchülerInnen sollen entweder die Ausbildungsreife erlangen oder den Übergang in die 10. Jahrgangsstufe schaffen.

Rückblick:

An dem Projekt haben 15 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe von der Rosa-Parks-Schule in Herten an 14 Tagen im Vormittagsbereich teilgenommen. In Kooperation mit dem Lernbauernhof Wessels in Herten haben siel viele neue und wertvolle Erfahrungen in Bezug auf ökologische Zusammenhänge, Gartenbau, Landwirtschaft und Tierhaltung gemacht. Diese oftmals auch handwerklichen Fähigkeiten und Kulturtechniken können sie in ihrer weiteren Berufslaufbahn konkret nutzen, da die Arbeit auf dem Bauernhof sehr praxisorientiert war. Außerdem erweiterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Sprachschatz enorm, sie erlernten viele bis dahin unbekannte Fachbegriffe und wendeten das Erlernte in Kleingruppenarbeit an. Jeder gut 3-stündige Termin auf dem Bauernhof wurde mit einem Abschluss- und Feedbackaustausch beendet. Dadurch lernten die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit den neuen Worten aus dem Umfeld eines Landwirtschaftsbetriebes. Hinzu kam, dass einzelne Teilnehmer mit bestimmten Aufgaben eigenverantwortlich betraut wurden, wie beispielsweise den Bau und die Pflege eines Hochbeetes oder die Säuberung einzelner Tiergehege. Diese nicht immer einfachen Aufgaben haben sie miteinander ausgehandelt und sie wurden sich ihrer Verantwortung immer stärker bewusst. Viele haben nach einer anfänglichen Scheu eine enge Beziehung zu den Tieren auf dem Hof aufgebaut und sie genossen den Aufenthalt. Sie empfanden den Ort, die Ruhe und die Tagesstruktur als angenehm. Da die Schülergruppe aus benachteiligten z.T. geflüchteten Jugendlichen bestand, hatte das Projekt für sie einen besonderen Stellenwert, vor allem weil es außerhalb des Schulgebäudes einen anderen Lernort für sie ermöglichte. Sie haben Kräuterbeete angelegt, Kartoffeln gepflanzt und geerntet und aus den Zutaten Essen hergerichtet. Aus Beeren wurde Himbeeressig, Gemüsesorten wurden neu entdeckt, Salatsorten geerntet und verarbeitet. Sie lernten die Begriffe von Bäumen, Sträuchern, Pflanzen und erfuhren viel über die Heilkraft von Kräutern und gesunde Ernährung. Sie erfuhren Wissenswertes über das gastronomische Konzept des Hofes und die Zusammenhänge von Ökologie und Ökonomie. Sie lernten viel voneinander, weil jeder seine individuellen Erfahrungen aus der eigenen Kultur mit einbringen konnte. Sehr wichtig war auch der Kontakt zu den Kindergruppen auf dem Hof, mit denen sie regelmäßig Teilaufgaben gemeinsam gelöst haben. Diese wichtigen Erfahrungen werden den Schülerinnen und Schülern sehr wichtig für ihre Zukunft sein. Der Prozess wurde von einer sozialpädagogischen Fachkraft der Schule, einer Kulturpädagogin und einem weiteren Mitarbeiter des Hof Wessels intensiv begleitet. Auch das Team des Hofes war von der Zusammenarbeit mit den Schülern sehr begeistert. Das Projekt ist damit erfolgreich abgeschlossen worden, die benannten Ziele sind erreicht worden.