Unser Bilderwörterbuch "WillkommensABC"

Ansprechpartner:

Frau Kahmann

Institution:

Grundschule Im Reitwinkel

  • Feldstr.13a
    45661 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Wir möchten mit den Kindern der Grundschule Im Reitwinkel in Recklinghausen individuelle Schulwörterbücher erstellen. Diese Schulwörterbücher haben zwei Aufgaben. Zum einen sollen sie die wichtigsten Wörter und Regeln die wir in der Schule nutzen enthalten. Zum anderen soll es den Kindern die Möglichkeit bieten ihren wachsenden Wortschatz darin festzuhalten. Das Schulwörterbuch soll insbesondere den neu zugewanderten Kindern eine sprachliche Hilfe sein. Gerade für Kinder die neu in einem fremden Land sind, ist die Sprache anfangs eine große Barriere. Auch durch kulturelle Unterschiede oder andere/neue Regeln, bedeutet es die eine, oder andere Grenze zu überwinden. Wir wollen den neuen Schülern und Schülerinnen unserer Schule mit dem Bilderwörterbuch einen ersten einfacheren und ansprechenden Zugang zu deutschen Sprache ermöglichen. Das Schulwörterbuch soll ein "Werkzeug" sein. Die Kinder sollen untereinander vermitteln und sich untereinander helfen, die Welt zu erfahren und zu entdecken. Es soll eine Art "Brücke" zwischen den Schülern und Schülerinnen sein. Das WillkommensABC soll viele relevante Begriffe rund um die Schule und dem Schulalltag beinhalten. Von A wie Anspitzer bis Z wie Zuhören. Wir wollen gemeinsam mit den Kindern das Bilderwörterbuch erarbeiten, Begriffe finden, sowie die passenden Bilder dazu malen. Gleichsam möchten wir den Kindern Anreize für die Arbeit mit dem Bilderwörterbuch geben, indem wir ihnen sowohl neue, als auch thematisch verwandte Wörter näher bringen wollen. Da die Lernstände der Kinder höchst unterschiedlich ist, benötigen wir verschiedenste Unterrichtsmaterialien, die ihnen diese Anreize geben. Die Kinder sollen damit auch im Regelunterricht arbeiten können.

Ziel des Projektes ist ein wachsendes Bilderwörterbuch "WillkommensABC" zu kreieren. Es soll aus zwei Teilen bestehen. Der erste Teil beinhaltet Wörter, die eine hohe Relevanz für das schulische Zusammenleben haben. Diese Wörter müssen zunächst gesammelt und anschließend passende visualisiert werden. Die gemalten Wörter und Bilder sollen danach einmal exemplarisch gedruckt und bei Möglichkeit in das Bildwörterbuch eingefügt werden. Dabei ist es wichtig, die Begriffe genau auszusuchen. Denn gerade in der interkulturellen Kommunikation gibt es einige Unterschiede. Der zweite Teil soll stark individualisiert sein. Die Kinder sollen angeregt werden, ihren wachsenden Wortschatz im Rahmen des "WillkommensABC" zu dokumentieren. Es soll ihnen die Möglichkeit bieten, wie bei einem Portfolio den eigenen Lernfortschritt zu überprüfen und zu reflektieren. Die Kinder sollen ihre Bilderwörterbücher gerne vergleichen und über die Begriffe ins Gespräch kommen. Dadurch erwerben sie gleichsam eine systematische Lernstrategie, da die Arbeit mit ihrem eigenen Bilderwörterbuch sie zum "Befüllen" einlädt. Wir möchten es so gestalten, dass es einen hohen Aufforderungscharakter bekommt und die Kinder dazu einlädt, damit zu arbeiten. Der wachsende Wortschatz soll mittelfristig durch die Kinder gruppiert werden, d.h. das Begriffe bestimmten Themengebieten zugeordnet werden sollen, um so ein kohärentes Bild dazu zu erhalten. Um dies zu gewährleisten ist es notwendig, dass die Kinder ihren Lernständen entsprechend im Regelunterricht gefördert werden. So gibt es beispielsweise einerseits Kinder, die nur die Wörter "ja" und "nein" kennen und andererseits Kinder, die einfache Sätze formulieren können und sich nun an der Konjugation von Verben erproben. Mit Hilfe von geeignetem Unterrichtsmaterial sollen sie nicht nur den nächsten Lernschritt gehen, sondern auch Ideen für ihr eigenes Bilderwörterbuch sammeln und diese dokumentieren. Für uns ist es sehr bedeutend, nicht nur das Bilderwörterbuch für sich stehen zu lassen. Erst wenn die Kinder wissbegierig aufeinander zugehen und Interesse zeigen werden Sie die Bilder sprechen lassen. Dann wird es wichtig die Bilder mit Bedeutung zu füllen und aus einzelnen Worten wird ein "Ganzes". Das Bilderwörterbuch soll eine erste Hilfestellung geben, und zur Willkommenskultur an der Grundschule Im Reitwinkel in Recklinghausen beitragen. Bei Möglichkeit würden wir gerne das Bilderwörterbuch auch anderen Schulen zur Verfügung stellen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden das Bilderwörterbuch selber erstellen. Das bedeutet, sie überlegen selber Begriffe in Bezug auf Schule und Schulalltag, und werden diese noch künstlerisch umsetzen. Die Kinder entscheiden im ganzen Prozess mit, wenn es um Gestaltung, Aufbau und Form geht. Die genaue Seitenanzahl können wir daher nicht vorhersagen. Wir werden eine Kinderjury wählen, die die einzelnen Bilder genau auswählt, welche am Ende im gedruckten Bilderwörterbuch stehen werden. Hier sollen insbesondere die neu zugewanderten Schüler und Schülerinnen mit einbezogen werden, da wir die Bilder mit Bedacht auswählen werden sollen. Da einige Schüler anfangs ohne Sprachkenntnisse zu uns in die Schule kamen, sollen sie unsere "Kultur Experten" werden, insbesondere in Bezug zur interkulturellen Kommunikation. Für die Erstellung des eigenen Wortschatzes sollen die Kinder Vorlagen bekommen, die sie in ihre Bilderwörterbücher einheften können. Dazu ist das Format des Ringordners praktisch, insbesondere wenn es darum geht, Begriffe in einem späteren Arbeitsgang konkreten Oberbegriffen zuzuordnen. Die Arbeit an dem Unterrichtsmaterial soll den Kindern dabei helfen individuelle Lernfortschritte zu erzielen. Gleichsam soll es auch den Lehrerinnen und Lehrern an der Schule dabei behilflich sein, den Lernstand der Schülerinnen und Schüler besser zu überblicken und die Basis für eine adäquate Lernförderung zu bieten.

Rückblick:

Wir haben mit den Kindern der Grundschule Im Reitwinkel in Recklinghausen in den letzten Monaten individuelle Schulwörterbücher erstellt. Diese Schulwörterbücher haben zwei Funktionen. Zum einen enthalten sie die wichtigsten Wörter und Regeln, die wir in der Schule nutzen. Diese Wörter haben wir mit den Kindern gemeinsam erarbeitet. Die Kinder haben ein eigenes Wörterbuch erstellt, in welchem sie auch noch weiterhin ihren wachsenden Wortschatz festhalten. Es hat sich herausgestellt, dass die Kinder viele Begriffe die im Alltag zur Sprache kommen, noch nicht in der deutschen Sprache kennen. Diese Wörter z.B. Kraft Konrektorin Muscheln, Haltung Marienkäfer Hausmeister Ausflug Klassenfahrt etc. kamen durch Gespräche während der Arbeit mit dem Wörterbuch zustande. So war es ein entstehender Prozess, der uns zu dem vorliegenden Ergebnis brachte.
Wir haben den neuzugewanderten Schülern und Schülerinnen unserer Schule mit dem Bilderwörterbuch einen ersten einfacheren und ansprechenden Zugang zu deutschen Sprache ermöglicht. Sie haben teilweise selbstständig an ihren Wörterbüchern gearbeitet und ihre neuen Wörter wöchentlich eingetragen. Da auch im Laufe des Schuljahres neue Kinder in unsere Schule kamen, war es schön zu sehen, wie sich die Kinder untereinander helfen und unterstützen. Es gab jedoch auch Situationen, in denen Kinder, auch welche schon seit mehreren Monaten in Deutschland sind, nicht übersetzten konnten. Hier haben wir unsere Eltern die schon länger in Deutschland sind um Mithilfe gebeten. Auf diese Weise konnten auch Begriffe wie z.B. Selbstständigkeit, Respekt oder der Unterschied zwischen Elternabend und Elternsprechtag erklärt werden. Wichtig war den Kindern, das die Bilder zu ihren Wörtern erkannt werden. So wurde die Kinderjury oft gefragt, erkannt man mein selbstgemaltes Bild zu dem Wort. Auch wollten die Kinder ABC-Einlagen in ihren Ordner. So gibt es für sie eine ordentliche Reihenfolge und es wird verhindert dass ein Buchstabe "vergessen" wird.
Unser Ziel, ein wachsendes Bilderwörterbuch zu gestalten ist uns gelungen. Wir arbeiten weiter daran und verwenden es mehrmals wöchentlich. Da die Kinder sehr ehrgeizig und genau sind, gibt es für die Kinder noch kein "fertiges" Wörterbuch. Für sie kommen immer noch regelmäßig neue Wörter dazu. Mit Hilfe von geeignetem Unterrichtsmaterial konnten die Kinder nicht nur den nächsten Lernschritt gehen, sondern auch Ideen für ihr eigenes Bilderwörterbuch sammeln und diese dokumentieren. Das Bilderwörterbuch gibt den Kindern an unserer Schule eine erste Hilfestellung im Schulalltag und trägt zur Willkommenskultur bei. Auch die Eltern der Kinder waren schon interessiert an dem Wörterbuch und würden gerne auch ein eigenes Wörterbuch erstellen.