Beschreibung und Ziele:

In den letzten Jahren hat sich in unserem Familienzentrum die Sprachenvielfalt vergrößert. Wir haben in diesem Kindergartenjahr ca. 40 % Familien mit 9 unterschied- lichen Landessprachen. Da die Förderung der Familiensprache den Erwerb der deutschen Sprache unterstützt, wollen wir sie im Kindergartenalltag integrieren. Wir setzen uns das Ziel, einen einladenden Ort in unserer Kita zu gestalten, der mit sprachanregenden Materialien und Literatur ausgestattet ist. Gruppenprojekte können so von Eltern in der Familiensprache begleitet und unterstützt werden. Durch unser Projekt - "Wir bauen eine Sprachbrücke" - werden betroffene Eltern dann zu handelnden Eltern.

Benachteiligungsausgleich bei Zweitspracherwerb Mit unserem Projekt möchten wir positive Entwicklungsbedingungen fördern um Eltern und Kinder in ihrer Erstsprache zu stärken. Dies soll umgesetzt werden, indem die Familiensprache aktiv im Kindergartenalltag einfließt und eine Vorlesekultur in der Muttersprache aufgebaut wird. Erreicht werden sollen auch die Kinder, in deren Familien das Lesen aus den unterschiedlichsten Gründen, nur einen geringen Stellenwert hat. Andererseits soll den Eltern ermöglicht werden, sich für die Kita und später dann für die Schule zu interessieren. Dazu müssen sie wissen, was ihre Kinder in der Kita erleben oder lernen und an welchen Projekten gearbeitet wird.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

In der Kita wird der Text auf Deutsch vorgelesen oder erzählt und mit den Kindern besprochen. Die Eltern haben dann die Aufgabe, zu Hause oder in der neu gestalteten Erzählwerkstatt die gleiche Geschichte in der Familiensprache vorzulesen. Das Kind setzt sich nun in beiden Sprachen mit den gleichen Inhalt auseinander. Die Wörter werden jetzt in beiden Sprachen verstanden und dadurch viel schneller gelernt und in der deutschen Sprache nicht nur mit eingeschränktem Sprachverständnis unzureichend verarbeitet. Das Projekt stärkt die Zusammengehörigkeit der zentralsten Bildungspartnern, Eltern und Kita. Mit Bindung zum Kind und in vertrauter Umgebung haben die Kinder die Chance eine Geschichte richtig verstehen zu können. Die eigene intrinsische Motivation wird langfristig geweckt und gestärkt, richtig verstehen zu wollen.

Rückblick:

Einweihung unserer Erzählwerkstatt
Eltern und Erzieherinnen führten eine Wintergeschichte in Form eines Tischtheaterstücks auf. Alle Kinder lernten vorab die stimmungsvollen Lieder zu der Geschichte. So konnten sie in Liedform das Stück aktiv begleiten.
Die Erzählwerkstatt wird von allen gut angenommen. Gruppenübergreifend treffen sich dort Eltern, Kinder und ErzieherInnen. Projektbegleitend wird Sachwissen über das Kamishibai vermittelt, oder es werden Geschichten stimmungsvoll erzählt. Eine höhere Konzentration und Aufmerksamkeit ist dabei bei den Kindern zu beobachten.
Unsere vielen neuen mehrsprachigen Bücher werden auch von Eltern zum Vorlesen gerne eingesetzt. Weitere Projekte mit Eltern werden derzeit geplant.
Kita Erlenweg sagt DANKESCHÖN!