Martinschule
Im geplanten Projekt für die Abschlussklassen 10a und 10b sollen verschiedene Gesellschaftstänze mit leichten integrierten Hebefiguren erlernt werden. Dies sind: Langsamer Walzer, Cha Cha, Disco Fox und Wiener Walzer. Die SchülerInnen lernen durch den Gesellschaftstanz Selbstvertrauen kennen und spüren den sozialen Zusammenhalt in der Gruppe. Und sie lernen, dass sie Grenzen überwinden müssen, um Ziele zu erreichen. Das gemeinsame Ziel wird die Abschlussfeier der Klasse 10 sein, wo die Schülerinnen und Schüler feierlich ihre erlernte Choreographie präsentieren werden. Außerdem sollen einzelne Tänze bei einem überregionalen Tanztreffen in Herzebrock-Clarholz mit anderen Schulen vorgeführt werden. Tanz ist sicherlich ein Medium der Pädagogik und auch ein probates Mittel therapeutischer Bemühungen, weil sich über die Tanzbewegungen Lern-, Erziehungs- und Therapieerfolge erreichen lassen. Das Tanzen kann aber auch Motivation auslösen oder stärken. Indem die Tanzbewegung den ganzen Körper beansprucht - durch die Bewegung des Körpers, durch die Weckung von Emotionen, durch die Anregungen der kreativen Gestaltung - werden Lernprozesse begonnen und der gesamte Schüler entwickelt sich. Generell gilt, dass der Tanz zu einer ganzheitlichen Förderung körperlicher Fähigkeiten führt. Tanzen führt zur Verbesserung der motorischen Kreativität, zur Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit sowie zur Ausbildung der Sensibilität für Rhythmus und Musik. Darüber hinaus stärkt das Tanzen die soziale Interaktion und die Fähigkeiten hinsichtlich der Raumwahrnehmung. Schließlich festigt das Tanzen körperliches Wohlbefinden und initiiert die Ausbildung von Selbstbewusstsein und Identität. Das Training findet im Rahmen des Sportunterrichts der Klasse 10 a und 10 b statt und enthält sowohl sportliche als auch tänzerische Schwerpunkte. Die beiden Klassen setzen sich zusammen aus 39 SchülerInnen. Teilweise haben die SchülerInnen Tanzerfahrungen aus vorangegangenen AGs, teilweise haben sie keinerlei Tanzerfahrung. Das Projekt soll im 2. Halbjahr des Schuljahres 2017/18 stattfinden und in 2 Gruppen aus 18 bzw. 19 SchülerInnen durchgeführt werden, da die Gesamtgruppe von 39 SchülerInnen den möglichen Rahmen sprengen würde. Beide Gruppen sollen wöchentlich in 2 Unterrichtsstunden die o. g. Gesellschaftstänze erlernen, so dass bei 20 Schulwochen im 2. Halbjahr für jede Gruppe 2x20 = 40 Unterrichtsstunden erteilt werden, für beide Gruppen zusammen also 80 Unterrichtsstunden. Eine pädagogische Herausforderung dabei wird es zunächst sein, mögliche Ängste, Hemmungen und Schamgefühle abzubauen. Ein behutsames, sensibles Vorgehen mit entsprechenden "Warmups" und Vorübungen sind daher erforderlich. Ebenso wird darauf zu achten sein, dass eine Überforderung der "Einsteiger" vermieden wird. Zugleich soll möglichst schnell die Erfahrung vermittelt werden, dass Tanzen Spaß macht und sich Anstrengungen lohnen. Die Kursleitung muss also über ein breites Repertoire an Methoden und Übungsinhalten verfügen und diese sehr flexibel und angepasst einsetzen können. Auf der Grundlage der oben dargestellten Ausgangslage ergeben sich folgende Ziele des Projekts.
Die SchülerInnen sollen: • Freude und Gemeinschaft erleben beim Tanzen • sich mit einem Tanzpartner gut koordinieren lernen • sich als Gruppe erleben und ihre Klassengemeinschaft stärken • Rhythmusgefühl und Körpergefühl entwickeln • mit der Tanzlehrerin eine Choreographie planen und umsetzen • ihre Ausdauer und Koordination verbessern • ihr Selbstbewußtsein stärken • ihre erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten bei verschiedenen Anlässen präsentieren
Die Schüler Ideen für die in die Tänze zu integrierenden Hebefiguren entwickeln und in die Tänze einbauen. Sie sollen für die Präsentation der Tänze mitwirken bei der Gestaltung des Auftritts. Sie sollen sich Gedanken machen über Kostüme bzw. die Kleidung während des Auftritts. Sie sollen die Aufstellung zu Beginn der Tänze und die Übergänge zwischen den Tänzen sinnvoll planen.
Teilnehmer des Tanzprojekts waren 38 Schülerinnen und Schüler der Schulabschlussklassen 10a und 10b der Martinschule. Einige von ihnen hatten Tanzerfahrungen aus voran gegangenen Tanzprojekten, andere waren noch ohne jede Tanzerfahrung . Die Zusammenführung der unterschiedlichen Lernausgangslagen gelang durch geschickte "Warmups" und einen behutsamen Aufbau der einzelnen Tanzelemente. Zunächst wurden die Schülerinnen und Schüler mit den Grundschritten der Tänze Langsamer Walzer, Cha Cha, Disco Fox und Wiener Walzer vertraut gemacht. Da im Hinblick auf die geplante Vorführung im Rahmen der Schulabschlussfeier im Juni 2018 ein vorzeigbares Ergebnis wichtig war, musste die Gruppe sich dann fokussieren auf nur 2 Tänze. Im Mittelpunkt standen dann der langsame Walzer und der Disco Fox. Zunehmend brachten die Schüler und Schülerinnen auch eigene Ideen für die Choreographie ein und entwickelten zusammen mit der Tanzlehrerin eigene Figuren.
Höhepunkt des Projekts war die Präsentation zum Ende des Schuljahres. Auf der Schulentlassfeier im Juni 2018 konnten die Schülerinnen und Schüler ihren Eltern und ca. 180 Gästen ihre "Tanzshow" samt gelungenem "Einmarsch" vorführen und ernteten berechtigten Beifall. Jeder Teilnehmer hatte sich mit "Tanzball" gerechter Kleidung versorgt und gab dadurch dem Anlass der Feier entsprechend dem Auftritt einen angemessenen optischen Rahmen.
Alle Ziele des Projektes wurden voll erreicht und ermutigen zu einer Fortsetzung von neuen Tanzprojekten in der Martinschule.