Abenteuer Sprache - Sprachbildung für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler

Ansprechpartner:

Frau Lonsing-Bußkamp

Institution:

Marienschule Herbern

  • Altenhammstraße 46
    59387 Ascheberg

Beschreibung und Ziele:

Im Juli 2016 fiel die Entscheidung, dass die Marienschule Standort für Integration im Gemeindegebiet Ascheberg sein wird. Somit schulten wir im Schuljahr 2016/17 zehn Kinder mit Migrationshintergrund ein. Zum kommenden Schuljahr werden sieben weitere neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler als Erstklässler aufgenommen. Mit gezielt eingesetzten DaZ-Materialien wollen wir erreichen, dass die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler möglichst schnell die deutsche Sprache verstehen, sprechen, schreiben und lesen können. Uns ist dabei wichtig, dass alle neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler gerne lernen. Das bedeutet, dass wir durch die Kombination aus Sprachlehrmaterialien und Lernmethoden die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler dauerhaft aufrechterhalten wollen. Dazu gehört auch, dass das soziale Lernen an unserer Schule einen immer wichtiger werdenden Stellenwert einnimmt. Nur so kann Sprachförderung gelingen

Unser Ziel ist es, dass unsere Schule zum Wohlfühlort für die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler werden soll. Wir verstehen die Vielfalt unserer Schülerschaft als Bereicherung des Schullebens. Alle sollen miteinander kommunizieren können. Alle sollen eine Gemeinschaft bilden. Ohne Sprache ist Integration nicht möglich. Nur, wenn ich die Sprache eines Landes verstehe, kann ich auch Teil der Gesellschaft dieses Landes sein. Sprache ist die Eintrittskarte zu Bildung. Sprache ist der Schlüssel zur Integration und wir wollen die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler bestmöglich mit sprachlichen Kompetenzen ausstatten. Wir wollen Sprachbarrieren und Hemmungen abbauen, damit alles Fremde, das am Anfang vielleicht unheimlich war, schnell vertraut wird. Besonders in Hinblick auf die weiterführende Schule, die spätere Ausbildung oder ein Studium ist es uns wichtig, dass die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler bei uns nicht nur spielerisch die Sprache lernen, sondern gezielt so gefördert und gefordert werden, dass sie ein hohes sprachliches Niveau erreichen können Zuerst steht die Vermittlung von Alltagskompetenzen im Vordergrund, weil die Schülerinnen und Schüler sich schnell in ihrem neuen Heimatland orientieren sollen. Recht schnell jedoch vermitteln wir Fach- und Bildungssprache, damit die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler möglichst schnell am Unterricht der allgemeinen Klasse mit Freude teilnehmen können. Nur, wer die Sprache gut beherrscht, hat später Chancen in Ausbildung und Beruf. Sprache ist das Tor, das sich öffnet, wenn ich in einem Land wirklich ankommen will.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler sollen im kommenden Schuljahr mindestens zwei Stunden pro Tag Sprachförderung erhalten. Darüber hinaus nehmen sie am Unterricht Sport, Kunst, Musik in der Regelklasse teil. Mit den Materialien lernen die Kinder spielerisch in einem handlungsorientierten und lerneraktivierenden Unterricht den Grundwortschatz und erste Grammatikstrukturen. Beides bezieht sich auf folgende Lernfelder: Ich und Du, Lernen, Sich orientieren, Miteinander leben, Was mir wichtig ist, Sich wohlfühlen Im 1. Schuljahr konzentriert sich die Arbeit auf die Entwicklung der Sprechfähigkeit und das Hörverstehen. Im 2. Schuljahr machen sich die Kinder auch schrittweise mit dem Lesen und Schreiben vertraut. Mit vielfältigen Sprachübungen und Lernspielen können die Kinder den mündlichen Spracherwerb gezielt und abwechslungsreich fördern. Dieses soll auch durch die Anwendung und Einbeziehung von Tablets mit den entsprechenden Apps und TING-Stiften mit den entsprechenden Büchern erreicht werden. Gerade der Einsatz von Tablets ermöglicht dezentrale, schüleraktivitäsfördernde Lernsituationen, in denen sich vielfältige Differenzierungen vornehmen lassen, die den einzelnen Lernniveaus Rechnung tragen. Mit dem LOGICO-System arbeiten die Schüler und Schülerinnen eigenständig und wiederholen, festigen und erarbeiten Lerninhalte selbständig mit unmittelbarer Selbstkontrolle. Im Regelunterricht / auf dem Schulhof werden die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Patensystems durch Mitschüler unterstützt. Damit haben die Kinder zusätzliche Ansprechpartner, fühlen sich angenommen, bauen anfängliche Ängste ab und geben ein Gefühl für Sicherheit. Die Patenkinder ihrerseits lernen anderen Mut zu machen, lernen Verantwortung zu übernehmen und erfahren Anerkennung für ihr Tun.

Rückblick:

Im Schuljahr 2017/18 konnten wir durch die finanzielle Unterstützung für das Projekt "Abenteuer Sprache" - Sprachbildung für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler" Hörbücher mit dem TING-Stift, Tablets und Themenpakete zu verschieden Bereichen anschaffen. In mehreren Kleingruppen werden die Kinder im Rahmen des DaZ-Unterrichts täglich für zwei Stunden an die deutsche Sprache herangeführt. Es gibt Kinder, die erst seit ein paar Wochen in Deutschland sind und sich mit dem Erlernen des Grund-Wortschatzes beschäftigen. Einige Kinder können bereits eindeutige, korrekte Sätze bilden und nehmen mehr und mehr am Regelunterricht teil. Mit den Materialien werden die Kinder je nach Sprachstand individuell gefördert. Die Vielzahl der Materialien ermöglicht verschiedene Zugänge zur Sprache. Mit Unterstützung der Lehrkräfte werden die Kinder an das eigenverantwortliche Arbeiten herangeführt.