Naturnahes Außengelände

Ansprechpartner:

Frau Brauer

Institution:

St. Martin Kindertagesstätte

  • Timmermannsweg 6a
    46509 Xanten

Beschreibung und Ziele:

Die Kindertagesstätte St. Martin in Xanten-Vynen ist eine katholische Einrichtung, die 1976 gegründet wurde. Sie bietet ein Betreuungsangebot für 40 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren. Seit 2015 arbeitet die Einrichtung auch integrativ und betreut aktuell zwei Integrativkinder. Drei weitere sind bereits für das neue Kindergartenjahr angemeldet. Das Außengelände der Kindertagesstätte ist ca. 1200 m² groß. Die Spielgeräte sind sehr veraltet, einige mussten bereits aufgrund von Materialschwäche entfernt werden. Bereits seit einigen Jahren gibt es Überlegungen das Außengelände zu renovieren und zu modernisieren. Im Zuge der integrativen Arbeit mit gehbehinderten Kindern wurde auch nochmal besonders deutlich, dass das Außengelände nicht barrierefrei für diese Kinder zugänglich ist. Die Kindertagesstätte hat sich in Zusammenarbeit mit dem Förderverein zum Bau eines naturnahen Außengeländes entschieden. Unter Einbeziehung einer Elterninitiative soll in Zusammenarbeit mit der Landschaftsarchitektin Jenny Humrich NaturLeben in drei Bauabschnitten dieses Projekt umgesetzt werden. Die Entscheidung für ein naturnahes Außengelände ist vor allem im Sinne der Kinder getroffen worden. Die Kinder sollen in der Verantwortung für die Natur sensibilisiert werden. Sie sollen eine konkrete, emotionale Beziehung zur Natur bekommen, die sie auch in ihrem weiteren Leben prägen soll. Das Außengelände des Kindergartens soll ganzjährig in das pädagogische Gesamtkonzept der Einrichtung einfließen. Das Gelände soll langfristig gemeinsam mit den Kindern gepflegt und kindgerecht entwickelt werden. Vor allem Selbstwirksamkeit, Empathie und Zugehörigkeit sollen im Außengelände erlebt werden.

Bau eines naturnahen Außengeländes

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder waren bei der Planung des Projektes aktiv beteiligt. In der Umsetzung werden die Kinder vorrangig bei der Bepflanzung und anschließenden Pflege des Außengeländes aktiv beteiligt.

Rückblick:

Warum haben wir uns für ein naturnahes Außengelände entschieden

Eine Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Räumen für Kinder, spielt in der heutigen Pädagogik eine große Rolle. Hier werden nicht nur Innenräume der Einrichtung mit in das Konzept einbezogen. Das Außengelände wird als eigener Funktionsraum in das Raumkonzept integriert und in seiner pädagogischen Bedeutung für die Bildung von Kindern immer wichtiger. Aus diesem Grund haben wir als Tageseinrichtung in enger Zusammenarbeit mit unserem Förderverein und der Elternschaft 2016 entschieden: "Unser Außengelände muss neu gestaltet werden!" Viele Gedanken und Ideen wurden zusammengetragen. Für deren praktische Umsetzung wurden wir von unserer Landschaftsarchitektin Frau Humrich unterstützt. Unser früheres Außengelände bot mit seinem alten Baumbestand und den zahlreich vorhanden Pflanzen und Sträuchern die optimale Ausgangsposition.
Um dieses Projekt finanzieren zu können, wurde im Juni 2016 unser Förderverein der St. Martin Kindertagesstätte gegründet.
Wir haben uns für den Bau eines naturnahen Außengeländes nach dem Konzept NaturLeben entschieden, weil...
…wir die Arbeit in einem ganzheitlichen Ansatz wertschätzen.
…unsere Kinder eine konkrete, emotionale Beziehung zur Natur bekommen, die sie im besten Fall ein Leben lang prägen wird.
…wir als Pädagogen und Erzieher das notwendige Handwerkzeug mitgeliefert bekommen, um das Gelände langfristig gemeinsam mit Kindern, Eltern, Fachleuten etc. zu pflegen und kindgerecht zu entwickeln.
…unsere Kinder hier ihrer eigenen Natur folgen und sich in der Natur unmittelbar erfahren und ausprobieren dürfen
…wir die Natur als Lehrer verstehen, der wichtige Werte vermittelt und wir u.a. dadurch Prävention im richtigen Umgang mit der Natur leisten.
Unser Beitrag liegt in der Integration im Alltag…
…wir bauen das Gelände unter anderem mit freiwilligen Helfern, um zwischenmenschliche Beziehungen zu intensivieren und um andere Ressourcen einzusparen.
…wir werden das Gelände wo wir können gemeinsam mit den Kindern pflegen, d.h. die Kinder erfahren Natur ganzjährig und unmittelbar.
…wir verstehen uns als Vorbilder für die Kinder und führen unsere pädagogische Arbeit im Gebäude und auch im Garten aus.
Jetzt stellt sich die Frage, was hat das alles mit Klimaschutz zu tun? Klimaschutz fängt schon in der Kita an. Auch wir können gemeinsam mit den Kindern unseren Beitrag leisten, indem wir vielfältige Themen mit den Kindern bearbeiten. Unsere Themen hierzu sind:

Klima und Bäume
Bäume versorgen uns mit frischer Luft und Holz, schenkt den Wildtieren, Insekten und Pflanzen ein Zuhause und ist zudem für den Schutz des Klimas unentbehrlich. Doch wie können wir es den Kindern vermitteln? Am liebsten so, dass es auch ihnen ein wichtiges Anliegen wird die Natur zu schützen.
Dies erreichen wir, schon alleine dadurch, dass wir unseren alten Baumbestand in das neue Konzept integriert haben. Die jährliche Baumpflege hinterlässt immer einen großen Anteil an brauchbaren Baumaterialien. Diese nutzen unsere Kinder zum Bauen und Spielen.


Klima und Gartengemüse
Was hat das Gemüse im Garten der Kita mit Klimaschutz zu tun? Eine Menge!
Für uns ist es zu einem festen Bestandteil unserer Arbeit geworden, im Frühjahr hiesiges Gemüse anzubauen Tomaten, Gurken, Erbsen etc..
Während dieser Gartenprojekte erklären wir unseren Kindern, dass auch hierzu Lande ausreichende Ressourcen an Obst und Gemüse für unsere tägliche Versorgung vorhanden sind. Wenn wir diese vorhandenen Lebensmittel optimal nutzen, müssen wir nicht auf importierte Waren zurückgreifen und schützen so das Klima.


Klima und Eltern - Kind - Projekte
Wir bieten regelmäßig Eltern - Kind - Projekte an. Hier können Eltern mit ihren Kindern beispielsweise Insektenhotels oder Nistkästen bauen. Hier können wir den Kindern, aber auch den Eltern noch einmal praktisch verdeutlichen wie wichtig unsere einheimischen Insekten und Vögel für unser Ökosystem sind.

Mit großer Freude haben wir in den letzten Jahren noch einmal deutlich festgestellt, welche vielfältigen Möglichkeiten uns unser Außengelände in unserer täglichen Arbeit liefert.