Berufswahlorientierung - Hilfen für den neuen Start

Ansprechpartner:

Herr Sandkötter

Institution:

Geschwister-Eichenwald-Realschule

  • An der Kolvenburg 12
    48727 Billerbeck

Beschreibung und Ziele:

Während des Schuljahrs finden verschiedene Einheiten unseres Berufswahlkonzeptes statt, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler auf den Übergang von Realschule in den Beruf oder an eine andere Bildungsstätte einstellen können. Es finden statt: Besuch einer Berufsorientierungsmesse, Durchführung einer Berufserkundung, Projektarbeit: Erstellen eines Berufsprofils mit anschließender Präsentation, Begleiten des Schülerbetriebspraktikums, Teilnahme an einem Berufswahl-Vorbereitungs-Test sowie Beratung, Durchführen eines Bewerbertrainings.

Die Berufsorientierung an der Geschwister-Eichenwald-Realschule sieht vor, die Schülerinnen und Schüler bestens für den Start in die Berufswelt und für das weitere Leben vorzubereiten. Die Kinder sollen während der Berufwahlorientierung an der Realschule wichtige Arbeitstechniken zur Berufsfindung erwerben, um die vielfältigen Fähigkeiten und Fertigkeiten der sogenannten "Schlüsselqualifikationen" zu trainieren. In der bewussten handlungsorientierten Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Persönlichkeit entwickeln und möglichst Hilfen für den Eintritt in die Berufswelt der Erwachsenen finden. Sie lernen mögliche Lebensentwürfe für ihre Zukunft kennen, indem sie Betriebe und öffentliche Einrichtungen besuchen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - möglichst deren Auszubildende - kennen lernen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder besuchen eine Berufsorientierungsmesse in Ahaus. Sie informieren sich über die unterschiedlichen Berufsfelder im BIZ in Coesfeld, führen Internetrecherchen durch, besuchen Betriebe und öffentliche Einrichtungen, befragen Experten aus der Berufswelt. Auf dieser Grundlage erstellen sie ein Berufsprofil und präsentieren dieses den Mitschülerinnen und Schülern sowie der Öffentlichkeit in der Schule. Die Schülerinnen und Schüler führen in kleinen Gruppen ein Bewerbertraining durch, indem sie ihr eigenes Auftreten und Verhalten in verschiedenen berufsbezogenen Übungssituationen einüben, beobachten und anschließend reflektieren.

Rückblick:

***Besuch der BOM AH!***
Die Jahrgangsstufe 9 besuchte am 19.09.2012 die 16. Berufsorientierungsmesse Ahaus BOM AH!, auf der sich mehr als 100 Berufe aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Dienstleistungen, Versicherungen, Banken und Verwaltung präsentierten. Auch Vertreter von Polizei und Bundeswehr präsentierten ihre Angebote. Auf dem weiträumigen Gelände der Berufskollegs konnten sich die Schülerinnen und Schüler ebenso über verschiedene Ausbildungsberufe, weiterführende Schulen, Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren und erste Kontakte zu Auszubildenden und Arbeitgebern knüpfen. Bereits im Politikunterricht haben sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Politiklehrerin Frau Krümpel über das vielfältige Angebot der BOM AH! informiert und konnten so gezielt die verschiedenen Berufsfelder erkunden.
*****Info-Abend "Weiterführende Schulen"-*****
Am Montag, den 05.11.2012, wurde ein Informationsabend von Frau Hubert, Vertreterin der Arbeitsagentur Coesfeld und Frau Uekötter, Beratungslehrerin für Schullaufbahnen, durchgeführt. Die beiden Frauen informierten über das vielseitige Angebot an Schulen im Kreis Coesfeld. Dabei wiesen sie besonders darauf hin, dass bei den Berufskollegs viele unterschiedliche Bildungswege angeboten werden und man bei dem Ausfüllen der Anmeldeformulare genau aufpassen muss, den richtigen Bildungsgang "anzuklicken".
Es wurde hervorgehoben, dass das Vollabitur nicht nur in Gymnasien angestrebt werden kann, sondern auch an der Gesamtschule Havixbeck, der Friedensschule in Münster und an jedem Berufskolleg. Bei den Berufskollegs ist allerdings auf die geringeren Wahlmöglichkeiten für Leistungskurse zu achten. Jetzt ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich genaue Gedanken machen, welchen Bildungsweg sie einschlagen wollen.
Es wurde besonders deutlich gemacht, dass alle Schülerinnen und Schüler, die bis zum Anmeldetermin noch keinen Ausbildungsplatz haben, sich an einer weiterführenden Schule ihrer Wahl anmelden sollten, da sie ansonsten zugewiesen werden. Man kann sich nur an einer Schule anmelden Online-Verfahren. Alle privaten Schulen, wie z.B. die Liebfrauenschule oder die Friedensschule in Münster haben ihren Anmeldetermin vor den öffentlichen Schulen.
Ab Anfang November finden Informationsveranstaltungen in allen weiterführenden Schulen statt. Hinweise und Termine erfolgen durch:
- die Pinnwand in der Schule,
- aktuelle Pressemeldungen und
- auf den Internetseiten der Schulen.


*****Projektwoche der 9er Klassen*****

Kontakt mit der Arbeitswelt- Auszubildende als Experten
90 Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Eichenwald-Realschule erkundeten während der Projektwoche vom 20.11. bis 23.11.2012 unterschiedliche Berufe vor Ort in den Betrieben der Region.
Sie gingen in Gruppen in die Betriebe, stellten Fragen an Auszubildende und Ausbilder zum Betrieb, Beruf und zur Berufsschule, sahen den Arbeitsplatz und konnten schon hautnah erfahren, wie sich ihr Berufswunsch praktisch darstellt.
Welche Interessen lassen sich als Raumausstatter am besten verwirklichen, welche Fähigkeiten benötigt man besonders als Zimmerer oder als Mediengestalterin, wie sieht der Arbeitstag eines Garten- und Landschaftsbauers aus oder eines Altenpflegers, welche Arbeitsmittel benötigt ein Landmaschinenmechaniker oder ein Friseur, welche Fachbegriffe muss ein Mechatroniker oder ein Ergotherapeut beherrschen? Wie sieht der Berufsschultag eines Hotelkaufmanns aus?
Ihre reichhaltigen Informationen und Kenntnisse präsentierten sie anderen Mitschülern aus den achten und neunten Klassen in einem Vortrag. Die Schülerinnen und Schüler möchten auf diesem Wege neugierig machen auf die Arbeitswelt.
Die außerhalb der Schule gewonnenen Kenntnisse sind sicherlich ein wichtiger Erfahrungsschatz auf dem Weg zur eigenen Berufswahl. Mancher Schüler hat nach der Erkundung neue Ideen für eine Praktikumsstelle bekommen oder sogar die Bestätigung, dass der Betrieb Auszubildende sucht und er sich bewerben soll.
*****Betriebspraktikum der 9er Klassen*****
In der Zeit vom 25.02.2013 bis zum 08.03.2013 absolvierten die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe ein zweiwöchiges Betriebspraktikum. Hierbei bekamen sie einen umfangreichen Einblick in den Arbeitsalltag eines Berufes ihrer Wahl. Viele Schülerinnen und Schüler sind durch angebotene Mittwochsgespräche, den Besuch der Berufsorientierungsmesse und den Erfahrungen aus der Projektwoche auf ihren Praktikumsbetrieb aufmerksam geworden, so dass sie ihre dort gesammelten Einblicke vertiefen konnten. Im Anschluss finden sich einige Auszüge aus den Praktikumsberichten der Schülerinnen und Schüler.
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Ich habe mein Praktikum als Radioredakteurin bei Radio Q, dem Campusradio der UNI Münster gemacht. Radio Q sendet Nachrichten und Berichte speziell für Studenten der Uni Münster. In der Redaktion arbeiten etwa 30 Studenten freiwillig in Teilzeit. Sie sammeln dort viele praktische Erfahrungen für ihren späteren Beruf als Journalisten.
Diese Praktikumsstelle habe ich mir ausgesucht, da ich wissen wollte, wie Berichte ins Radio kommen? Was läuft hinter den Kulissen vor den Radiosendungen ab?
Während meines Praktikums durfte ich nun selber Nachrichten schreiben und sie auch sprechen. Ich durfte einen Bericht zum Thema "Das Sterben der Hauptschulen" schreiben. So habe ich kennen gelernt, was in einer Wortredaktion passiert. Radio Q bedient sich für seine Nachrichten einer speziellen Informationsseite, die alle neuesten Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur enthält. Hieraus muss der Redakteur einen eigenen Text formulieren und sprechen. Damit er für die Zuhörer spannender wird, sollte man ihn mit Originalzitaten von Professoren aus der UNI oder anderen Experten zu diesen Themen einsprechen. Ich selbst durfte am letzten Tag meines Schülerpraktikums so einen Nachrichtentext im Campusradio sprechen.
Kurz vor der vollen Stunde erscheint ein kurzes Musikfeature und dann geht es los. Ich war zwar aufgeregt, aber nicht sehr, weil man die vielen Zuhörer nicht sehen kann. Das ist bei anderen öffentlichen Auftritten von einer Theater AG oder bei Auftritten von unserer Schülerband ganz anders. So eine Nachrichtensendung besteht im Campusradio aus vier Teilen, zwei allgemeine Nachrichten und zwei Nachrichten, die nur für Studenten eine Bedeutung haben. Die wichtigste Meldung, die ich sprechen musste, war eine zur bevorstehenden Papstwahl. In den Campusnachrichten soll die letzte Nachricht immer die wichtigste sein, weil man die beim Zuhören am längsten behält. Auch ist das Radio, so wurde mir berichtet, eher ein "Nebenbei" Medium. Das bedeutet, dass die Zuhörer die Sendungen nur nebenbei erfassen, während sie etwas anderes machen, hören die meisten eben nebenbei Radio. Deshalb sollen in den Berichten auch häufiger inhaltliche Wiederholungen vorkommen, allerdings immer wieder anders formuliert. Dass es bei Radiosendungen um eine spezielle Art der Berichterstattung geht, merkte ich auch bei den Interviews, die ich durchführen sollte.
In der Stadt sollte ich mehrer Passanten dazu befragen, was sie davon hielten, dass H&M jetzt auch Altkleider sammelt. Meine Erfahrungen sollte ich dann in einen Bericht schreiben, der mit einem Originalton der Passanten unterlegt wurde, damit er für die Zuhörer auch wirklich interessant ist.
Neben diesen vielfältigen praktischen Erfahrungen, in denen ich schon selbst Verantwortung übernehmen durfte, hat mir das Praktikum gut gefallen, weil dort viel im Team gearbeitet wird. Eine Voraussetzung für meine Praktikumsstelle dort war, dass ich bereit war, vier Wochen mein Praktikum dort zu machen. Ich verbringe dort also auch meine Osterferien. Man hat mir aber nach dem Schulpraktikum mitgeteilt, dass man nicht unbedingt das Abitur benötigt, um Radioredakteurin zu werden. Man könne auch vorher eine Ausbildung machen, die einen qualifiziert für ein Studium an der Westfälischen Wilhelms Universität in diesem Fach.
Lynn Albert
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Mein Praktikum als Vermessungstechniker im Katasteramt in Coesfeld
Im Rahmen des Praktikums habe ich den Beruf des Vermessungstechnikers kennengelernt. Dafür war ich im Kreisgebäude der Stadt Coesfeld im Katasteramt. Dort werden nämlich unter anderem die Grundstücke der Bürger verwaltet.
An meinem Arbeitsplatz hat mich besonders ein riesiges "Portal" namens ALKIS Allgemeines Liegenschafts-Kataster-Informationssystem beeindruckt, in dem unter anderem viele Daten über die Gebäude der Stadt gespeichert sind..
Als Vermessungstechniker gibt es einen Innen- und einen Außendienst. Zu den Aufgaben im Außendienst gehört das Vermessen von Gebäuden mithilfe spezieller Messgeräte, z.B. einem Tachymeter. Die vermessenden Daten werden auf sogenannten graphischen Feldbüchern gespeichert und zu Karten verarbeitet.
Der Innendienst bearbeitet die Geodaten eines öffentlich bestellten Vermessungsbüros zu Karten. Alle vermessenen Gebäude haben Punktnummern, die es im Portal ALKIS zu reservieren gilt.
Meine Erfahrungen in diesem Praktikum waren durchaus vielfältig und sehr positiv, besonders weil ich sowohl Bereiche des Innen- als auch des Außendienstes kennen gelernt habe. Dieser Wechsel des Arbeitsplatzes war besonders spannend.
Marius Röttgering
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Ich habe in meinem Praktikum den Beruf der Physiotherapeutin kennengelernt. Angeregt dazu hat mich ein Mittwochsgespräch an unserer Schule, bei der dieser Beruf von Frau Zimmermann vorgestellt wurde. Während des Praktikums durfte ich bei vielen Therapien zuschauen. Ein Mädchen, das im Rollstuhl saß, bekam z.B. eine Licht- und Stromtherapie. Vor den Behandlungen durfte ich das Behandlungszimmer und die benutzten Geräte vorbereiten.
Ebenso habe ich den Bereich der Verwaltung kennengelernt, den eine Physiotherapeutin auch wahrnehmen muss. Dort werden alle Patientendaten gespeichert und jede Behandlungsart muss dort eingetragen werden, damit sie richtig abgerechnet werden kann.
Am meisten Spaß gemacht hat mir aber das Turnen und Spielen mit Kindern in der Gruppentherapie. Dass eine Physiotherapeutin nicht nur Einzel-, sondern auch Gruppentherapien durchführt, war mir neu.
Frederike Fliß
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Mein Praktikum habe ich als Erzieherin im DRK-Kindergarten in der Gruppe "Zwergenland" in Darfeld gemacht. Ich würde gerne in Zukunft in einem sozialen Beruf und mit Kindern arbeiten. Viel habe ich während des Praktikums mit den Kindern gespielt, gesungen, geturnt, gemalt und ihnen etwas vorgelesen. Außerdem durfte ich kleine Spiele in der Turnhalle vorbereiten.
Während des Praktikums wurde mir erklärt, wie man die Kinder speziell fördern kann. Zum Beispiel kann man ihnen helfen, ihre Aussprache zu verbessern oder lässt sie, weil sie gut singen können, vor der ganzen Gruppe vorsingen.
Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch, ob es mir wohl gelingt, bei den Kindern ein Vertrauen aufzubauen. Doch ich wurde total nett von ihnen aufgenommen. Besonders toll fand ich, dass ich mit ihnen zum Puppentheater nach Coesfeld fahren durfte. Toll an dem Beruf finde ich die Vielseitigkeit. Man kann Spaß mit den Kindern haben, aber auch helfen, Konflikte untereinander zu lösen, man kann mit ihnen spielen, zusammen essen aber auch ihre Neugier wecken und ihren Lerneifer fördern.
Johanna Fliß