GGS Budberg-Orsoy
Hierbei handelt es sich um ein theaterpädagogisches Präventionsprogramm zum Thema sexuelle Gewalt, das wir im Januar 2018 mit unseren Dritt- und Viertklässlern in Zusammenarbeit mit der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück tpw durchführen wollen. Dazu werden die einzelnen Klassen über einen Zeitraum von 3 Wochen 1x wöchentlich von der tpw besucht. Eine Theaterpädagogin und ein Theaterpädagoge spielen darin Szenen, die sich inhaltlich an der Lebenswirklichkeit von Kindern orientieren: eine Fahrt im Bus, Spielen auf dem Schulhof oder das Finden neuer "Freunde" im Chat. Anhand dieser Spielszenen werden verschiedene Formen sexueller Gewalt erklärt. Eine besondere Bedeutung hat hierbei der Austausch mit den Kindern, denn sie werden angeregt, Fragen zu stellen, Vorschläge zu machen und sich allgemein mitzuteilen. Sie erfahren so, was sexueller Missbrauch ist, dass sie ihren Gefühlen trauen können und dass jeder Mensch das Recht hat, "Nein!" zu sagen, wenn eine Berührung unangenehm ist. Und die Kinder bekommen immer wieder den Impuls, sich Hilfe zu holen, wenn sie welche benötigen. Da Prävention nur erfolgreich sein kann, wenn auch die Erziehungsberechtigten einbezogen werden, bieten wir den Eltern die Möglichkeit, im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung "Mein Körper gehört mir!" kennenzulernen. So kann ein Austausch der Kinder mit ihren Eltern über das Erlebte stattfinden.
Oberstes Ziel ist, dass die Kinder lernen sich in für sie unangenehmen Situationen zu äußern und Hilfe zu holen. Kinder, die wissen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt durchs Leben. Den Kindern werden deshalb ganz praktische Strategien vermittelt: - Was kannst du tun, wenn jemand deine körperlichen Grenzen überschreitet? - Wie bekomme ich Hilfe bei sexueller Gewalt? Am Ende nehmen die Kinder nicht nur Gefühle und Geschichten mit nach Hause, sondern auch eine Telefonnummer, unter der sie Menschen erreichen, die ihnen weiterhelfen können.
Das Theaterprojekt ist keine Show, sondern eine lebhafte Unterhaltung mit den Kindern. Am Anfang jeder Begegnung wird ein Körpersong für gute Laune gesungen. Das macht die Kinder stark für ernste Themen. Auch während der Spielszenen werden die Kinder permanent einbezogen: "Wie fühlt sich der Junge jetzt gerade? Was hättet ihr gemacht?" Weil die Kinder mitdenken, mitfühlen und mitreden, verinnerlichen sie die gespielten Geschichten und Botschaften langfristig.
Das Projekt wurde durchgeführt und beschrieben. Alle Vorführungen waren äußerst lebendig. Die Kinder wurden permanent einbezogen, so dass sie aktiv an der Lösung von Problemen beteiligt waren.