Forschen macht schlau- selbstbestimmtes Lernen durch Handeln in Projekten für Kinder mit und ohne Behinderung (Projekt des Monats Mai 2013)

Ansprechpartner:

Frau Thiart

Institution:

Integrative Kindertagesstätte Bärenhöhle Lebenshilfe nienburg gem.GmbH

  • Marienhöhe 6
    31547 Rehburg-Loccum

Beschreibung und Ziele:

Forschen macht schlau- wer forscht findet Fragen und sucht nach Antworten. In unserem Projekt ist es nicht unsere Aufgabe, den Kindern fertige Antworten zu geben, sondern die Kinder auf dem Weg zur Antwort zu unterstützen, d.h. als Ansprechpartner greifbar zu sein, Materialien und Medien zur Verfügung zu stellen und die Kinder im Umgang damit zu begleiten. In diesem Projekt, das die Kinder des Schulclubs =Schulanfänger 2013 das ganze letzte Kitajahr begleiten soll, geht es ums Forschen und Experimentieren, um physikalischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen auf die Schliche zu kommen. Angeregt durch Impulse von außen Bücher, Internet, gemeinsames Philosophieren im Gruppenalltag werden die Kinder angeregt mit verschiedensten Materialien Forschung zu betreiben. Nach dem Motto: Eine Frage ist der Beginn einer Bewegung" Loris Malaguzzi lernen die Kinder durch eigene Motivation, lustbetont und nachhaltig.

Ziel des Projektes ist es, den Kindern Wege aufzuzeigen, im Team eigenständig Lösungswege und -strategien zu entwickeln Lernen lernen, sie lernen durch die gemeinsame Projekterarbeitung sich zu behaupten und zurückzustehen, auf andere Rücksicht zu nehmen, aber auch Neugierde zu entwickeln und zuzulassen. Die Kinder lernen, gemeinsam Absprachen zu treffen und sich daran zu halten- Dabei ist die Entwicklung des Wir-Gefühls ein großer Faktor. Die Freude am Lernen und Entdecken von Neuen und Unbekannten steht dabei an oberster Stelle. Die Kinder lernen Handlungsschritte zu planen, die nötigen Vorbereitungen zu treffen und die Experimente möglichst eigenständig durchzuführen. Die Kommunikation untereinander und der Transfer des Gelernten auf neue/unbekannte Situationen sind dabei ein positiver "Nebeneffekt".

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder des Schulclubs arbeiten in Kleingruppen aufgeteilt. Eine Kleingruppe Die Forscher bereitet das Experiment, für das sich die Gruppe gemeinsam entscheiden hat vor, plant die einzelnen Handlungsschritte, überlegt welche Materialien benötigt werden, sorgt für die nötige Sicherheit aller Beteiligten und führt das Experiment durch. Eine zweite Kleingruppe Die Reporter dokumentiert die einzelnen Handlungsschritte von der Absprache, welches Experiment durchgeführt werden soll, über die Planungen bis hin zur Durchführung mit Hilfe von Fotos, Zeichnungen oder mit Hilfe der "Großen" dokumentierte Gesprächsrunden. Die Dokumentation der einzelnen Schritte werden an unseren "sprechenden Wänden" große Plakate, mit Zeichnungen, Fotos, Zitaten, Nachbauanleitungen, etc. übernehmen komplett die Kinder. Dadurch, dass das Projekt das gesamt Kitajahr fortgeführt werden soll, haben alle Kinder mehrfach die Chance, sowohl als Forscher als auch als Reporter aktiv zu sein. Mit Hilfe unserer "sprechende Wände" können die Projekte später noch nachvollzogen und auch die anderen Kinder und Eltern daran teilhaben haben und von den Wegen oder/und Ergebnissen profitieren.

Rückblick:

Wir haben die erste Zeit damit verbracht, Material zu sichten insbesondere Bücher über Experimente.
Nun konnten die Kinder sich jeweils in Kleingruppen zusammenfinden und gemeinsam ein Experiment für die nächste Woche auswählen, überlegen was benötigt wird und wie es organisiert werden kann.
Vor dem Experiment trugen sie die Sachen zusammen und führten das Experiment mit der benötigten Unterstützung von uns "Großen" vor oder mit je nach Art des Experimentes den anderen Schulanfängern durch. Jeweils zwei andere Kinder konnten das Experimentieren mit zwei extra angeschafften Digitalkameras dokumentieren.
Dabei wurde beobachtet und "vermutet" und es wurden Schlussfolgerungen gezogen.
Nach dem Experiment konnten die "Reporter" interessierte Kinder mit uns am Computer Fotos auswählen, die dann bestellt wurden. Nach Ankunft der Fotos konnten die "Reporter" sie auf Tonpappe kleben und an unseren "Sprechenden Wänden" für alle Kinder und Eltern ausstellen.
Nach einem halben Jahr kristallisierte sich das Thema "Feuer" heraus, es fanden entsprechende Gespräche, Experimente mit Flamme und Wasser und Unternehmungen mit der örtlichen Feuerwehr statt.
Die Kinder äußern nach wie vor ihr Interesse am Experimentieren und entwickeln auch immer mehr eigene Ideen.
Je nach Interesse haben sie bis jetzt alle die Möglichkeit genutzt, ihren Bedürfnissen und Interessen nach zu agieren.
Auch ohne Zuteilung von uns Großen hat jedes Kind bis jetzt mindestens einmal jede Aufgabe übernommen!!!
Den Kindern fallen beim Experimentieren immer neue Variationen und Fragen ein, denen wir versuchen, nach zugehen.
Auch "Rückschläge" wenn ein Experiment mal nicht so richtig "funktioniert" haben die Kinder bisher mit eigenen Vorschlägen auffangen können und Lösungen gefunden!!!
Immer mehr Kinder berichten von Experimenten, die sie mit den Eltern durchgeführt haben und bringen eigene Bücher zu dem Thema mit.
Der "Experimentier-Virus" ist inzwischen auch auf die anderen Kinder "übergeschwappt", insbesondere im Spätdienst wird neuerdings geforscht.
Für das Geld, das uns für unser Projekt zur Verfügung gestellt wurde, konnten wir die beiden Digitalkameras, Lupen, Magnete, ein Videomikroskop, ein Digitalmikroskop und diverses Kleinmaterial für unsere "Forschungen" erwerben.
Ferner können wir die Ausgaben für die Fotos abdecken.

Resümee:
Ein tolles Projekt, was allen Beteiligten viel Spaß macht und wertvolle Erfahrungen liefert!!!
Wir werden sehen, wohin uns die "Forschungsreise" führt, es kamen schon Anfragen zur Spurensuche, mit Hilfe von Lupen und Mikroskopen sicher eine spannende Sache, die auch Unternehmungen mit der Polizei beinhalten kann…

Aber Vorsicht: Das "Forscher- Fieber" ist ansteckend!!!




P.S. Leider wurde zwischendurch bei uns in der Einrichtung eingebrochen und der Laptop entwendet. Damit ist einiges an Bildmaterial von ein paar Experimenten verschwunden. Wir haben versucht, soviel wie möglich zu recherchieren, aber z.T. sind lediglich noch die Texte da.
Da die Recherchen einige Zeit in Anspruch genommen haben, konnten wir unsere Reportage auch erst später übersenden.

Viele Grüße
Die "Bärenhöhle"