Kindergartenwerk ev. Kirchenkreis Unna
An unserem Arbeitskreis "Forscherwerkstätten" sind Erzieher aus 23 Einrichtungen beteiligt. Wir treffen uns regelmäßig, um uns über unsere Arbeit auszutauschen und gemeinsam Ideen für die naturwissenschaftlich/technische Bildung im Elementarbereich zu entwickeln. Wir haben überlegt, welche Materialien für unsere Arbeit mit den Kindern wertvoll sein können und wie wir sie sinnvoll einsetzen. Wir möchten zunächst zwei Koffer mit Forschermaterial zusammenstellen, die von jeder Tageseinrichtungen ausgeliehen werden können. So können sehr viele Kinder profitieren. Ein Koffer soll Material zum digitalen Mikroskopieren enthalten. Die Erforschung des Mikrokosmos löst bei den Kindern eine enorme Faszination aus. Der Umgang mit herkömmlichen Mikroskopen ist für viele der Kinder noch sehr schwierig. Beim digitalen Mikroskopieren können mehrere Kinder gleichzeitig die Entdeckungen auf dem Bildschirm beobachten. Ein brauchbares Mikroskop mit digitalem Okular ist jedoch nicht ganz billig. Ein Notebook zur Wiedergabe der Bilder ist bereits vorhanden. Mit diesem Material können die Kinder auch selbst Bilder ausdrucken und in ihre Portefoliomappen einheften. Mit Stolz zeigen sie dann anderen Kindern und Erwachsenen, welche Entdeckungen sie gemacht haben. Es entstehen so wertvolle Anlässe zum sprachlichen Austausch. Und hier gibt es noch einen weiteren Punkt: für viele Kinder stellt ein Computer bisher nur ein Konsumobjekt dar, auf dem man Spiele spielen und Filme sehen kann. Hier wird der Computer jedoch als sinnvolles Hilfsmittel zur Forschung erfahren. Die Idee für den zweiten Koffer geht in die technische Richtung. Es macht den Kindern viel Spaß elektronische Gegenstände aus unserem Alltag zu untersuchen. Es ist spannend einen alten Kassettenrekorder bis auf seine kleinsten Einzelteile auseinander zu nehmen und zu sehen, wie so ein Gerät von innen aussieht. Von sich aus wollen die Kinder die gewonnen Einzelteile weiter verwenden. Wir möchten in unserem zweiten Koffer Materialien zum Thema Elektronik zusammenstellen. Wir benötigen Dinge wie Kabel mit Klemmen, Batteriehalter, Zangen, Schraubendreher und vor allem eine Lötstation mit Zubehör und ein Abluft Gebläse. Wir haben schon beobachtet, dass ein Junge, bei dem in der feinmotorischen Entwicklung starke Defizite zu beobachten waren, innerhalb kurzer Zeit dazu in der Lage war feine Lötstellen zu erstellen. Der Grund hierfür ist einfach: Malen hat ihm bisher keinen Spaß gemacht - Löten schon.
Ziel des Projektes ist es, das die Kinder die Freude und Faszination für Wissenschaft und Technik für sich entdecken. Es handelt sich um eine Investition in unsere Zukunft, denn wir brauchen kompetente Wissenschaftler und Techniker. Ist die Flamme der Begeisterung für Naturwissenschaften in der frühen Kindheit entfacht, wird sie nie erlöschen.
1. Die Kinder haben die Möglichkeit den Mikrokosmos für sich zu entdecken. Die verschiedensten Dinge aus der Natur und aus unserem Alltag erscheinen auf völlig neue Weise. Mehrere Kinder können gleichzeitig die Entdeckungen auf dem Bildschirm bestaunen und diskutieren. Sie arbeiten dabei sehr selbständig. Interessante Bilder können ausgedruckt werden und geben Anlass die Entdeckungen neu sprachlich zu formulieren. 2. Die Kinder sind begeistert, wenn es darum geht alte Elektrogeräte auseinander zu nehmen und zu schauen, was sich im Inneren verbirgt. Es gibt immer viele Ideen, was man mit den gewonnenen Einzelteilen anfangen kann. Mit dem Material in diesem Koffer kann den alten Teilen neues Leben eingehaucht werden.