Achtsamkeit und Anerkennung: Sozialtraining für Kids

Ansprechpartner:

Frau Balzer

Institution:

Ludgerischule Billerbeck

  • Zum Alten Hof 1
    48727 Billerbeck

Beschreibung und Ziele:

Die Ludgerischule in Billerbeck - eine der größten Grundschulen in NRW - ist eine Offene ganztags-Grundschule Katholischer Konfession. Als einzige Grundschule vor Ort arbeitet sie schon seit vielen Jahren inklusiv und unterrichtet Kinder mit unterschiedlichen Unterstützungs- und Förderbedarfen in allen Klassen. Die Lebenswelt der Kinder hat sich in den letzten Jahren immer weiter verändert und so bildet das soziale Lernen einen wichtigen Baustein unserer schulischen Arbeit. Der Umgang mit Konflikten, aber vor allem die Prävention und die Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten in Konfliktfällen ist dabei ein wichtiger Aspekt. Kinder müssen heute oft erst noch lernen sich und andere wahrzunehmen u.a. in den Bereichen Interessen und Gefühle. Die Empathiefähigkeit ist ein wichtiger Entwicklungsaspekt im Grundschulalter und ist besonders anzubahnen und zu fördern. Auch brauchen sie Unterstützung ihre Gefühle zu reflektieren und zu steuern. Was kann ich tun, wenn ich enttäuscht oder wütend bin? Wie können wir achtsam miteinander umgehen? Wie kann ich lernen, meine eigenen Interessen und Bedürfnisse eine Zeit lang hinauszuschieben und an richtiger Stelle sachgerecht zu äußern? All diese Aspekte möchte unser angedachtes Projekt fördern und unterstützen. Im schulischen Alltag kommt es immer wieder zu kleineren und größeren Konflikten und Vorfällen, die mit einer noch nicht ausreichend entwickelten Empathie- und Steuerungsfähigkeit zusammenhängen. Ein Projekt, das an dieser Stelle ansetzt bietet die Grundlage zur Prävention von Verhaltensauffälligkeiten.

"Unsere Schule ist ein Ort, an dem Kinder stark werden sollen!" Wir haben unseren Leitspruch noch einmal geschärft und möchten diesem auch in Zukunft gerecht werden. Um Kinder stark machen zu können benötigen sie im oben skizzierten Bereich solide Grundlagen und wir möchten im Rahmen unserer aktuellen Rahmenbedingungen an dieser Stelle ansetzen und durch das angedachte Projekt der Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten entgegenwirken. Wir möchten einen ausgebildeten externen Trainer für die Förderung in den beschriebenen Bereichen engagieren und im Schuljahr 2017/18 ein Sozialtraining für Schülerinnen und Schüler unserer Schule anbieten. Die Organisationsform ist noch zu klären: angedacht ist zurzeit ein Training im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft zu installieren und möglichst vielen Kindern die Teilnahme zu ermöglichen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Unser bisheriges Angebot - ein Sozialtraining durchgeführt durch die Schulsozialarbeiterin in ausgewählten Klassen - wird von den Kindern sehr gerne angenommen. Es zeigt sich, dass die Kapazitäten unserer Schulsozialarbeiterin aber bei weitem nicht ausreichen, allen Bedürfnissen und Wünschen der Kinder in diesem Bereich gerecht zu werden. Das Achsamkeits- und Sozialtraining ist daher als Ergänzung und Ausdifferenzierung des bisherigen Angebotes zu verstehen. Die Kinder sollen an der Themenauswahl gezielt beteiligt werden und es soll versucht werden, sie in bestimmten Bereichen als Experten zu qualifizieren, damit sie ihre Erkenntnisse und erworbenen Fähigkeiten als Multiplikatoren weitergeben können. Eine Kooperation mit der Streitschlichtungs-AG ist auch denkenswert.

Rückblick:

Achtsamkeit

Durch Körperübungen wie Body Scan und Body Check, QiGong und Massagen haben die Kinder eine Reise durch ihren Körper, einen Kontrollgang, gemacht. Sie haben jeder Zelle "Hallo" gesagt, sich damit selbst und ihre Lieblingsstellen kennengelernt und die Wahrnehmung ihres eigenen Körpers geschult. Morgens wurde die Wetterlage geprüft: Wie bin ich aufgewacht? Wie habe ich mich gefühlt? Als Schnecke im Schneckenhaus oder beim Hören des Klangs einer Klangschale haben die Kinder in sich hineingehört und die Stille nachgespürt. Zum Lesen in schwierigen Zeiten haben die Schülerinnen und Schüler aufgeschrieben, was sie aneinander gut finden und warum sie Glückspilze sind. Sie haben ihren Atem und ihren Körper als Ankerpunkte kennengelernt und sind ihr eigener Freund geworden. Um den Umgang mit Stress zu trainieren haben die Kinder sich schwierige Situationen vorgestellt und ihre Wut, ihren Ärger oder ihre Furcht im Körper gespürt. Sie haben dabei gelernt, dem Wachhund zu beruhigen und die weise Eule zu aktivieren, ihren Atem zu spüren und dadurch zur Ruhe zu kommen. Mit Klassenritualen wurden Achtsamkeitsmomente in den Schulalltag implementiert.