Tieregestützte Therapie

Ansprechpartner:

Frau Uysal

Institution:

Hans-Christian-Andersen-Schule

  • Dresdenerstr. 24
    44577 Castrop-Rauxel

Beschreibung und Ziele:

Einaml wöchentlich besucht der Therapiehund Maggie mit seiner Therapiehundführerin für eine Schulstunde jeweils eine unserer Klassen. Das Projekt wird für 2 Schulklassen angeboten und soll den Klassenverband stärken. Zudem lernen die stärkeren / lebhafteren Kinder auf die ruhigeren Kinder Rücksicht zu nehmen. Die Gruppengröße sollte 10 Kinder nicht übersteigen, damit die Kinder noch individuell zu fördern sind. Eventuell kann eine Klasse geteilt werden, um sie später wieder zusammenzuführen. Die Organisation wird individuell mit der Schulleitung abgesprochen. Inhalte: 1. Stunde ohne Hund: Basiswissen über den Hund, Wie begegne ich dem Hund, Aufstellen von Regeln, Vorstellen von Maggie per Bild, Evtl. Aufgabenverteilung, 2. Stunde, Vorstellung von Maggie, Vorstellungsrunde, Annäherung an den Hund , Begrüßungsritual finden, Die danach folgenden Stunden werden inhaltlich individuell mit folgender Zielsetzung auf die jeweiligen aktuellen Situationen und Bedürfnisse der Kinder gestaltet: Vertrauensbildende Maßnahmen, Stabilisierung der Persönlichkeit, Kommunikationsaufbau, Klassenverbund stärken, Aufbau Regelverständnis, Lernen Regeln einzuhalten, Lernen Abwarten zu können, Schulung der Empathiefähigkeit, Lernen eigene Bedürfnisse zurückstellen zu können. Es findet pro Gruppe jeweils eine Gruppenstunde pro Woche statt. Start des Projektes wird abgesprochen Das Projekt wird für 2 Schulklassen angeboten und soll den Klassenverband stärken. Zudem lernen die stärkeren / lebhafteren Kinder auf die ruhigeren Kinder Rücksicht zu nehmen.

Hunde und Menschen verbindet seit Jahrtausenden eine ganz besondere Beziehung. Diese Verbindung ist die Grundlage der tiergestützten Therapie. Therapiebegleithunde unterscheiden sich von den Besuchshunden. Sie haben eine Ausbildung, arbeiten immer zielgerichtet und dies wird auch dokumentiert. Therapiebegleithunde werden als sogenannte "Co-Therapeuten" eingesetzt. Hunde sind wertfrei, spiegeln direkt und unverfälscht, können einen motivierenden oder auch Stress abbauenden Einfluss haben. Durch spielerische Interaktion zwischen Kind und Hund, die auf respektvoll- achtsamer Wahrnehmung des Interaktionspartners Hund gründen, werden nicht nur sozioemotionale Kompetenzen, sondern auch die gesamte physische, psychische und mentale Entwicklung, also die gesamte Persönlichkeit der Kinder gefördert. Dies geschieht durch eine interspezifische ganzheitliche Kommunikation mit Mimik, Gestik, Körper und Stimme. Im Förderbereich spielt gerade die emotionale Komponente der Hund als Motivator und Unterstützer eine bedeutende Rolle. Er unterscheidet sich in seinem Verhalten von menschlichen Förderern, denn er hat keine Erwartungen, baut keinen Druck auf, so dass die Kinder alles was sie "für den Hund" tun, freiwillig tun. Nähe und Körperkontakt zu einem Hund können ebenso ein Gefühl der Akzeptanz und Sicherheit vermitteln, das die Kinder dabei unterstützt, sich an für sie schwierige Aufgaben heranzuwagen - sei es, weil er die Aufgaben für sie ausgewählt hat indem er z.Bsp. eine bestimmte Zahl gewürfelt hat, oder weil sie sich auf eine Interaktion mit dem Hund nach Lösung einer bestimmten Aufgabe freuen. Hunde regen zur Wahrnehmung an, fordern zu Bewegung und Kommunikation auf, rufen Emotionen hervor und helfen beim Abbau von Hemmungen. Damit die intendierten Lerneffekte und die daraus resultierende Förderung der Entwicklung der Kinder stattfinden können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Interaktionen zwischen Mensch und Hund von allen Beteiligten jederzeit als Spiel erlebt werden. Spiel, das frei ist von Zweck und Zwang, stellt einen emotional positiv besetzten Gegenpol zum meist von Leistungsdruck und Erwartungen geprägten Alltag dar. Aber auch wer spielt, unterwirft sich Regeln und Ritualen. Er tut es jedoch freiwillig, weil es ihm um die Sache selbst geht, weil ihm das Spiel Freude macht.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder dürfen Verlauf und Inhalte der Stunden mitbestimmen.

Rückblick:

Für den über drei Monate einmal wöchentlichen Besuch von Maggie de Therapiehündin mit ihrem Frauchen Frau Kirchhoff der Therapiehundeführerin wurde die Klasse S2 ausgesucht. Jeweils 6 Kinder der Klasse hatten in Begleitung ihrer Klassenlehrerin die Möglichkeit vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Maggie zu machen. Zunächst ging es darum Wissen rund um den Hund aufzubauen: Bedürfnisse des Hundes, Körpersprache etc. Daraus wurden Regeln im Umgang mit ihr aber auch mit den Mitschülern und den anwesenden Erwachsenen abgeleitet. Die erste Annäherung fand bei vielen Kindern freudig neugierig, aber auch abwartend verhalten statt. Im Laufe der Zeit gewannen die Kinder aber immer mehr an Sicherheit und Selbstvertrauen im Umgang mit Maggie. Die SchülerInnen bekamen in den Stunden die Möglichkeit mit Maggie verschiedene Aufgaben zu bewältigen, deren Gelingen vom Kind beeinflussbar war. Sie erfuhren wie sehr ihr eigenes Verhalten auch das von Magie beeinflusste. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Ziele des Projektes: Erfahren von Selbstwirksamkeit, Aufbau von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, Wahrnehmungsschulung, Stärkung des Klassenverbandes und der sozialen Beziehungen untereinander, Ausbau der Verhaltenssteuerung, Ausbau und Aufbau von verbaler und nonverbaler Kommunikationsmöglichkeiten deutlich erreicht wurden. Die SchülerInnen waren aufjedenfall mit Begeisterung dabei. Im Sachunterricht konnten dann das Thema der Hund als Haustier anhand der angeschafften Sachbücher und Kopiervorlagen weiterbearbeitet werden