Rucksack-Schule, ein Projekt zur nachhaltigen Sprachbildung in Schule und Elternhaus

Ansprechpartner:

Frau Braun

Institution:

August-Döhr-Schule

  • Max-Planck-Str. 15
    45768 Marl

Beschreibung und Ziele:

Die August-Döhr-Grundschule hat durch ihre zentrale Lage in Marl ein großes Einzugsgebiet. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler hat einen türkischen oder arabischen Migrationshintergrund. Mit dem Eintritt in die Schule ändern sich die sprachlichen Anforderungen an die Kinder, da zunehmend das Beherrschen der Bildungssprache erwartet wird. Das bereits in anderen Kommunen erfolgreich erprobte Projekt "Rucksack Schule", das in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum Kreis Recklinghausen durchgeführt werden soll, unterstützt Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund sowie Grundschulen in diesem Bildungsprozess. Dabei werden die sprachlichen Kompetenzen in den Familiensprachen und die Mehrsprachigkeit als Ressource anerkannt und als Lerngrundlage im Programm berücksichtigt. Bei Rucksack Schule werden Unterrichtsinhalte für Kinder und ihre Eltern in der deutschen Sprache und in der jeweiligen Familiensprache zeitlich und inhaltlich parallel im Rahmen des Klassenunterrichts, der herkunftssprachlichen Unterrichts und der Elternbildung vermittelt. Eltern werden so befähigt, ihre Kin2der auch außerhalb der Schule bei den Unterrichtsinhalten zu unterstützen. Das Projekt wendet sich an Eltern und ihre Kinder und vermittelt ihnen Bildungsinhalte und Sprachkenntnisse auf Augenhöhe, durch speziell geschulte Elternbegleiter. Diese sollen nach Möglichkeit aus der eigenen Elternschaft der Schule stammen.

Das Programm Rucksack Schule bietet auf der Grundlage eines ganzheitlichen mehrdimensionalen Konzepts praktische und konkrete Orientierungshilfen für die sprachliche Bildung mehrsprachig aufwachsender Kinder im Grundschulalter. Dabei steht der systematische Aufbau der besonderen bildungssprachlichen Fähigkeiten im Fokus. Kinder und ihre Eltern sollen in ihren sprachlichen Kompetenzen gestärkt und der Bildungserfolg gesteigert werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Rucksack Schule basiert u.a. auf der sprachwissenschaftlichen Erkenntnis, dass für einen guten Erwerb der deutschen Sprache eine ausreichende Basis in den Familiensprachen hilfreich ist. Deshalb werden Grundschulkinder des 1. - 4. Jahrgangs in ihrer Sprachentwicklung in den von ihnen gesprochenen Sprachen unterstützt. Geplant ist, dass das Projekt zunächst in der künftigen ersten Klasse startet und dann sukzessive ausgeweitet wird. In der parallel eingebundenen Elternbildung sensibilisiert das Programm die Mütter und Väter für die Lernentwicklung ihrer Kinder und stärkt sie darüber hinaus in ihrer Elternrolle und Erziehungskompetenz. Die Eltern werden als Experten für die Erziehung ihrer Kinder sowie für das Erlernen der Familien-/Herkunftssprachen angesprochen und fortgebildet. Sie treffen sich wöchentlich und werden durch ElternbegleiterInnen angeleitet, die speziell dafür ausgebildet sind. Unterstützt wird die Arbeit von und mit den Eltern durch speziell entwickelte Rucksack Schule-Materialien, die den Eltern Anregungen für täglich wechselnde Lernaktivitäten mit ihren Kindern geben.

Rückblick: