Grundschule Im Reitwinkel
FreiZeit Die FreiZeit ist ein entworfenes Konzept einer Projekt-AG für eine Kindergruppe für Kinder im Grundschulalter mit fehlenden deutschen Sprachkenntnissen, als auch für alle anderen Kinder nach dem Schulunterricht. Die FreiZeit soll wöchentlich durchgeführt werden. In diesem Projekt geht es auch um Sozialraumbetrachtungen von Mädchen und Jungen - denn "Freizeit" ist in erster Linie als Partizipationsprojekt angelegt, das Methoden der Sozialraumanalyse nutzt, um Partizipationsziele zu erreichen. Ein weiterer Aspekt ist das Gestalten eines bildlichen Eindrucks der Kinder von der Schule und dem umliegenden Stadtteil Recklinghausen Süd. Der Radius wird zuerst auf den Betrachtungsradius der Grundschule Im Reitwinkel eingegrenzt. Die Eindrücke und Wahrnehmungen werden wir künstlerisch darstellen. In der AG werden wir an den Sozialkompetenzen immer wieder arbeiten. Verstärkt wird das anhand von Spielen für die Stärkung der Sozialkompentenzen, durch eigene Reflektion als auch durch die Arbeit im Team. Zudem wollen wir anhand Literatur und Übungsmaterial das Thema Gewalt und Rassismus mit gezielten Übungen und Impulsen präventiv erarbeiten. Die Kinder aus verschiedenen Kulturen sollen sich miteinander bekannt machen sowie vertraut machen. Damit wollen wir eine höhere gegenseitige Akzeptanz der Kinder untereinander fördern.
Die Ziele der FreiZeit sind: • Ein schneller Erwerb deutscher Sprachkenntnisse • Kontakte knüpfen, durch eine gemischte Gruppenzusammenstellung entstehen neue Kontakte / Freundschaften • Partizipation der zugewanderten Kinder • Willkommenskultur stärken • Orientierungshilfe im Stadtteil / in der Stadt / in der Schule • Persönlichkeitsentwicklung • Kreativitätsentwicklung • Förderung der Sozialkompetenzen • Sensibilisierung neuer Kulturen
Inhaltlich legt die FreiZeit Wert auf einen sicheren Rahmen für die partizipierenden Kinder. Dazu gehört ein fester Ort in unserem Fall stellt die Schule einen Gruppenraum zur Verfügung. Ein weiterer Punkt sind gleichbleibende Rituale, um Verlässlichkeit und Vertrauen zu schaffen. Jede Stunde der "FreiZeit" wird durch ein gemeinsamen Spiel oder "warm up", welches neben des sensopathischen Appels Sprechen oder durch Bewegungselemente aktivierend ergänzt wird. Beendet werden die Stunden durch eine Feedbackrunde, in der die Kinder durch bunte Smileys bewerten können, wie ihnen die FreiZeit gefallen hat und was gut und was schlecht war. Nachdem die Kinder sich in der Gruppe gefunden haben, werden die ersten außerschulischen Orte besucht. In einem ersten Schritt geht es darum, bewusst sich Selbst, die Schule, und das Umfeld wahrzunehmen. Im zweiten Schritt geht es um das Besuchen von Orten und Plätzen um sie im Nachhinein kreativ umzusetzen. Der Fokus liegt in den "Glanzpunkten" ,um Positives in den Vordergrund zu stellen. Dabei werden auch Wege eingeschlagen, die im Alltag z.B. auf dem Schulweg nicht genommen werden und somit werden in diesem Schritt den Kindern neue Orte bewusst gemacht. Bei der Erkundung werden die Kinder unterwegs viele Orte mit den in der Schule vorhandenen Tablets fotografieren und auch erste Entwürfe künstlerisch über den Ort anfertigen. Alle Fotos und Entwürfe der Plätze werden gesammelt, um sie später in der Schule auszustellen. Die Skizzen und Fotos der Kinder werden in der Besprechung dazu genutzt, um einen Bogen zu erstellen, den andere Kinder ausfüllen können. Das Ergebnis entscheidet, welcher zu den Lieblingsorten in Recklinghausen Süd der Grundschüler Im Reitwinkelzählt. Die FreiZeit soll wöchentlich bis zu den Herbstferien 2017, im AG-Rahmen stattfinden. Begleitet wird das Projekt von der Sozialarbeiterin und einer Mitarbeiterin im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres. An der AG werden ungefähr 12 Kinder teilnehmen. Treffpunkt ist der Gruppenraum 1. Beispiele aus dem Aktivitätenprogramm: Aktivitätenprogramm der AG: 1.Woche Thema: Kennenlernen Inhalt: In der ersten Stunde sollen die Kinder und Betreuer sich kennenlernen. Wenn alle angekommen sind beginnt die Stunde. Alle Kinder und Betreuer sitzen im Gruppenraum an einem Tisch. Zu Beginn wird ein Kennlernspiel gespielt. Spiel S.11 "gleich und gleich" Danach wird ein Bild mit dem eigenen Namen gestaltet. Hierzu nutzen wir Materialien, die die Kinder sonst nicht so oft nutzen z.B. Strohhalme, Äste, Federn, Glitzer, Moos usw. Die Namensbilder werden die ersten Bilder für unsere Bilderreihe. Am Ende der Stunde wird die Smileymethode eingeführt und direkt ausprobiert. 2.Woche Thema: Kennenlernen und Interessen der Kinder abfragen Inhalt: In der zweiten Stunden beginnen wir mit dem Spiel aus der ersten Stunde S.11 "gleich und gleich". Danach wird ein neues Spiel S.32 gespielt. Danach wird mit den Kindern zusammen überlegt was sie gerne machen oder sehen möchten. Die Wünsche bringen wir danach auf Papier, dazu nutzen wir die Form eines Baumes. Dann schneiden wir aus Prospekten und Bildern oder Postkarten Interessen aus, und kleben die auf einen Papierbaum. Der Baum wird in dem Gruppenraum auf gehangen. Die Interessen auf dem Baum sollen immer mal wieder aufgenommen werden und bearbeiten werden. Am Ende gibt es eine Feedbackrunde anhand der Smileys. 3.Woche Thema: " Wer bin ich + Familie" Inhalt: Spiel S.32 "steh auf wenn.." zum Einstieg. Um das Gruppengefühl und die Sozialkompetenzen der Kinder zu stärken wollen wir erste Spiele aus der Teamspielbox spielen. Danach malen Kinder malen ein Bild von sich und ihrer Familie. Hier entsteht ein weiteres Bild für unsere Bilderreihe. Die Bilder malen wir mit verschiedenen Materialien z.B. Wasserfarbe, Wachsmaler, Buntstifte. Für Kinder die schneller fertig sind, gibt es im Anschluss die Möglichkeit mit Knete ihre Familie nachzustellen. Am Ende gibt es eine Feedbackrunde anhand der Smileys. ….. 5.Woche Thema: Unsere Schule im Stadtteil Inhalt: Zunächst wird mit einem Spiel S.41 begonnen. Danach überlegen wir in der Gruppe, was an der Schule besonders ist. Bei Bedarf machen wir einen Spaziergang über den Schulhof. Danach wollen wir eine Skizze oder ein Bild vom Schulhof malen. Auch dürfen hier wieder neue Materialien benutzt werden z.B. Wolle, Zeitung, Plastik, Sticker usw. Am Ende gibt es eine Feedbackrunde anhand der Smileys. 6.Woche Thema: Vorbereitung auf Ausflüge Inhalt: Spiel S.53 "Gordischer Knoten" zum Einstieg. Es gibt eine Vorbereitung auf den Ausflug im Stadtteil mit Regeln etc. Wir überlegen uns gemeinsam Regeln die während der Ausflüge gelten und halten die auf einem Plakat fest. Am Ende gibt es eine Feedbackrunde anhand der Smileys. 7. Woche Thema: Besuch bei Wilma Inhalt: Wir lernen Wilma kennen. Was kann man hier machen?
FreiZeit
Im letzten Schulhalbjahr haben wir mit der FreiZeit gestartet. Wir haben wöchentlich mit den Kindern den Sozialraum erkundet und einige neue Sachen entdeckt. Da die Planung für einen längeren Zeitraum bestimmt war, werden wir im nächsten Schulhalbjahr weitermachen. Wir haben zuerst unsere Gruppe kennengelernt und unsere Interessen abgefragt. Dann haben wir uns für die Sozialraumerkundung vorbereitet und unter anderem ein Regelplakat erstellt. Wir haben unseren Schulhof und erste Orte in Recklinghausen Süd erkundet und die Eindrücke und Wahrnehmungen künstlerisch dargestellt Beispiele siehe Fotos.
Die Kinder haben sich untereinander besser kennengelernt und es wurden neue Freundschaften geschlossen. Einige Kinder haben viele neue Wörter gelernt, es wurden neue Orte im Sozialraum kennengelernt, und das eine oder andere künstlerische Talent wurde auch entdeckt. Im weiteren Verlauf wollen wir noch den Bewertungsbogen erstellen, um am Ende durch die Kinder den Lieblingsort in Recklinghausen Süd zu wählen. Auch werden wir dann unsere Bilder und Fotos in der Schule präsentieren.