Dietrich-Bonhoeffer-Schule
K-wie Kinderkonferenz. P-wie Pausenhelfer. Z-wie … - Soziallern- und Kunstprojekt an der Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule, Senden / Westfalen Das geplante Projektvorhaben setzt sich aus zwei Teilen zusammen. In einem ersten Projektteil ist die Verbesserung sozialen Lernens in unterrichtlichen Freiräumen über die Einrichtung der schulischen Institution "Pausenhelfer" angedacht. In einem zweiten Projektabschnitt soll die gesamte Schüler*innenschaft die Schulwirklichkeit und -biografie im Rahmen eines bildnerischen Gestaltungsprozesses reflektorisch in den Blick nehmen und zum Ausdruck bringen. Der erste Projektabschnitt Pausenhelfer ist vor einem halben Jahr unter Leitung der an der Schule tätigen Sozialpädagogin, Frau Blakert, gestartet worden und wird in der Realität erprobt Beschreibung siehe unten. Der zweite Projektabschnitt ist so kostenintensiv und wird maßgeblich von dem anerkannten Künstler Fritz Pietz geleitet, dass wir gerade für diesen Teil um die finanzielle Unterstützung der Gelsenwasser Stiftung bitten. Auch dieser Projektteil wird unten ausführlich beschrieben und anschließend kostenmäßig kalkuliert. Beschreibung des ersten Projektteils "Pausenhelfer" Pausenhelfer ist ein Projekt in unserer Schule für Kinder des 3. und 4. Schuljahres. Der Schwerpunkt wird auf Verhaltensänderungen innerhalb der Pause gelegt, um diese Zeiten für Schüler*innen und Lehrer*innen entspannter zu gestalten. Jeder interessierte Schüler des dritten und vierten Schuljahres kann sich für die Aufgabe als Pausenhelfer melden. Die Ausbildung verläuft an 8 Terminen und wird durch die Sozialpädagogin Frau Blakert durchgeführt. Danach dürfen die Kinder ihren Dienst in den Pausen antreten. Die Pausenhelfer: - schaffen ein friedfertiges Miteinander auf dem Schulhof - helfen ihren Mitschüler*innen bei kleinen Schwierigkeiten - reden mit ihren Mitschüler, wenn sie es möchten - gehen Lehrer*innen bei der Aufsicht zur Hand - sind aufmerksam und bemühen sich die Pause für sich und andere Schüler*innen schöner zu machen - heben Abfälle auf und entsorgen sie und - schützen bzw. erhalten Schulanlagen sowie Sport- und Spielgeräte Für die Tätigkeit als Pausenhelfer werden Gesprächstechniken und Handlungsmöglichkeiten eingeübt, welche die Schüler*innen in die Lage versetzen, Konfliktsituationen zu erkennen und zu entschärfen sowie angemessen zu argumentieren. Die Ausbildung umfasst folgende Inhalte: - Pausenhofanalyse - kontrollierter Dialog - Wahrnehmung eigener und fremder Gefühle - Einübung von Umgangsformen Frau Blakert begleitet die Pausenhelfer reflektorisch sowie aktiv und stellt mit ihnen gemeinsam einen Pausenplan auf. Nach der Ausbildung gibt es erneute Treffen, die für den Erfahrungsaustausch und Motivationssteigerung der Kinder bestimmt sind. In jedem Schuljahr werden neue Ausbildungsgänge eingerichtet. Die ausgebildeten Pausenhelfer sind während ihrer Tätigkeit an grünen Westen zu erkennen. Sie sollen aber auch auf eine vorbildliche Weise auffallen. Zudem bekommen die Pausenhelfer in regelmäßigen Abständen Rückmeldungen von den Lehrer*innen, die als Aufsichten eingesetzt sind. K-wie Kinderkonferenz. P-wie Pausenhelfer. Z-wie… Teil 2 des Gesamtprozesses umfasst ein bildnerisches Kunstprojekt. In einem zunächst reflektorischen, dann gestalterischen Prozess sind sowohl die Pausenhelfer in führender Rolle sowie jeder und jede Schüler*in aktiv einbezogen. Unter Leitung des Künstlers Fritz Pietz und mit Unterstüzung der Sozialpädagogin sowie des gesamten Kollegiums werden zunächst alle Schüler*innen aufgefordert, ihre Assoziationen zur Dietrich-Bonhoeffer-Schule entsprechend zu allen Buchstaben des Alphabets aufzuschreiben. Diese mindestens 26 Assoziationen jedes/jeder Schülers/Schülerin werden gesammelt und ausgewertet. In einem weiteren Prozessschritt bemalt jede/r Schüler*in mehrere Mosaiksteinchen nach bestimmten Vorgaben des Künstlers. Fritz Pietz setzt mit Unterstützung der Pausenhelfer die Buchstaben aus den Mosaiksteinchen zusammen und klebt diese auf weiße, wetterfeste Tafeln. Aus den genannten Assoziationen, z.B. K-wie Kinderkonferenz. P-wie Pausenhelfer. Z-wie Zirkus. usw., wählt ein Gremium aus Pausenhelfer*innen, Kollegium und Elternvertretung 26 Begriffe an A bis Z aus. Diese Begriffe werden von Pausenhelfer*innen mit besonders schöner Schrift auf die 26 Tafeln geschrieben. In einem letzten Schritt werden die 26 Buchstabentafeln im und auf dem Schulgelände verteilt angebracht.
Ziele des ersten Projektteils Hauptziel des Projektes ist es, auf dem Schulhof eine entspannte und erholsame Atmosphäre von Schüler*innen für Schüler*innen zu schaffen und die Kinder noch intensiver am demokratischen Schulleben teilhaben zu lassen. Die Schüler erleben durch die Übernahme der ihnen übertragenen Aufgaben bereits früh, wie wichtig es ist, eigene Wertvorstellungen zu leben und situationsangemessen zu handeln. Durch diese Verhaltensweisen erfahren Kinder soziale und persönliche Anerkennung und leisten einen Beitrag für die schulische Gemeinschaft. Der Ansatz des Projekts führt zur Verbesserung des Zusammenlebens zwischen den Schüler*innen. Die Schüler*innen entwickeln ein Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit anderen. Es ist ein Projekt von Schülerinnen für Schüler*innen. Ziele des zweiten Projektteils - Die Einrichtung der Institution "Pausenhelfer" stellt eine zukünftig dauerhafte Querschnittsaufgabe im Schulleben der Dietrich-Bonhoeffer-Schule dar. - Das Schulklima soll dadurch dauerhaft und grundlegend verbessert werden. - Über die exemplarische Partizipation der Pausenhelfer sowie aller Schüler*innen in diesem Gesamtprojekt sollen das Beteiligungsengagement und Demokratisierungsprozesse in der Schüler*innenschaft verstärkt werden. - Über die Präsentation der Buchstabentafeln und die aktive Gestaltungsbeteiligung aller Schüler*innen werden Wertschätzung und Corporate Indentity erfahren. - Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und sozialen Engagements!
Koordination, Management, praktische Arbeit mit den Schüler*innen, Öffentlichkeitsarbeit
Das Gesamtprojekt mit der abschließenden Visualisierung läuft noch bis Ende Herbst 2017. Das Sozialklima in den Pausen, die Verantwortungsübernahme und das Engagement der Pausenhelfer innerhalb des Kunst- und Identifikationsprojektes, die Neugier der Schüler- und Elternschaft auf die Buchstabentafeln und die avisierte Veränderung des Bildes der Dietrich-Bonhoeffer-Schule lässt schon im Projektverlauf Wertschätzung untereinander entstehen und demnächst "corporate identity" in Bezug auf unser Schulleben erahnen. Dieses Projekt soll weitere Anstöße für Partizipations- und Demokratisierungsprozesse vor allem in Bezug auf die Schüler- und Elternschaft geben bzw. weiterhin nachhaltig wirken.
Für die Unterstützung der Gelsenwasser AG bedanke ich mich im Namen der gesamten Schulgemeinschaft ganz herzlich. Wir empfinden diesen Prozess als äußerst gewinnbringend.
Zeitungsbericht in den Westfälischen Nachrichten, Münster, vom 20.06.2017 mit Foto unter:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Senden/2868419-Gemeinschafts-Kunstprojekt-mit-280-Kindern-Bonhoefferschueler-gestaltet-eigenes-ABC
Gemeinschafts-Kunstprojekt mit 280 Kindern: Bonhoefferschüler gestaltet eigenes ABC
hier ist ein Foto abgebildet
Die Pausenhelferinnen Lara l. und Luise gingen dem Künstler Fritz Pietz beim Gestalten und Beschriften der ersten Buchstaben des Bonhoeffer ABC zur Hand. Foto: sff
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Gemeinsam haben die Kinder der Bonhoefferschule über 1000 kleine bunte Mosaiksteine angefertigt, die zu einem ABC zusammengesetzt werden. Jeder Buchstabe wird dann mit einem Begriff verbunden, der sich auf das Schulleben bezieht.
Von Sigmar Syffus
Schreiben und Lesen sind elementare Kulturtechniken. Denn sie öffnen Türen zu Bildung und Beruf. Doch nicht allein deshalb erfährt das ABC an der Bonhoefferschule seit einigen Wochen eine außergewöhnliche Wertschätzung: Jeder einzelne der 26 Buchstaben wird Teil eines Gemeinschaft fördernden Kunstprojektes, an dem alle 280 Kinder der elf Klassen beteiligt sind. Geleitet wird es von dem Dülmener Künstler Fritz Pietz. "Wir wollten Kunst mit Strahlkraft, die Identität schafft und gleichzeitig Farbe in die Schule bringt", erläutert Rektor Michael Hiegemann.
So ungewöhnlich wie das Vorhaben sind die rund 50 Zentimeter großen Lettern, die in den kommenden Wochen und auch noch nach den Ferien entstehen: "Die Kinder haben schon über 1000 kleine, dreieckige, rechteckige und rautenförmige Mosaiksteine jeweils zweifarbig mit einfachen Mustern bemalt. Aus diesen Elementen werden die Buchstaben zusammengesetzt, einzeln auf Tafeln geklebt und schließlich mit einem Begriff versehen, der Bezug zur Schule nimmt", schildert Pietz das Verfahren. So steht beispielsweise D für Dividieren, H für Herzlich willkommen und Z für Zirkusprojekt. Für einigen Buchstaben sei die Wortfindung allerdings schwierig gewesen, räumt der Künstler ein. So musste man für das X und das Y auf Begriffe der englischen Jugendsprache zurückgreifen: "X-treme" und "You and me".
Eine besondere Aufgabe kam in den vergangenen Wochen den Pausenhelfern des vierten Jahrgangs zu: Sie besuchten alle Klassen, um bei ihren Mitschülern passende Begriffe für die einzelnen Buchstaben zu sammeln. Anschließend entschieden ihre Ausbilderin Agnieszka Blakert, Rektor Michael Hiegemann und Fritz Pietz, welche Vorschläge sich am besten eignen. "Es ging uns bei der Auswahl und der Zusammenstellung darum, die Vielfalt des schulischen Lebens zu zeigen", erklärt Pietz. Darum seien mit Bedacht sowohl Begriffe des fachlichen wie des sozialen Lernens, des Lobes und der Motivation, aber auch der Mahnung zum ABC der Bonhoefferschule zusammengestellt worden.
Erst nach den Sommerferien wird das Kunstprojekt endgültig abgeschlossen. Dann werden die großen Lettern in und an der Bonhoefferschule angebracht, berichtet Hiegemann. "Schau Dir die Buchstaben an, dann bekommst Du ein Bild von unserer Schule", stehe als Leitgedanke über dem Projekt, das von der Gelsenwasser AG mit 2000 Euro und vom Förderverein mit weiteren 800 Euro finanziert werde.
"Wir wollten Kunst mit Strahlkraft, die Identität schafft und gleichzeitig Farbe in die Schule bringt." Rektor Michael Hiegemann