Inklusionsprojekt Schulgarten

Ansprechpartner:

Frau Striewe

Institution:

Städtische Realschule Menden

  • Klosterstraße 20
    59706 Menden

Beschreibung und Ziele:

Mit Unterstützung von Eltern, die einen Betrieb Garten- und Landschaftsbau haben, soll der komplett verwilderte Schulgarten wieder nutzbar gemacht werden. Da dafür zunächst auch schweres Gerät zum Einsatz kommen muss, um eine Grundstruktur zu schaffen, benötigten wir professionelle Hilfe. Mit den ersten Arbeiten wurde schon begonnen. Bei den Erdarbeiten Anlegen von Hochbeeten und Pflasterarbeiten Wege und eine Terrasse sollen die Schüler schon je nach Bedarf und ihren Fähigkeiten die Profis unterstützen. Nach Abschluss der schweren Arbeiten werden die Schüler alle weiteren anfallenden Tätigkeiten Sitzmobiliar für die Terrasse herstellen, Heranzüchten von Pflanzen, Aussaat, Bepflanzung, Pflege, Ernte, Verkauf übernehmen. Der Schulgarten soll ein Ort des gemeinsamen Lernens und gemeinsamen Arbeitens werden, an dem besonders die Schüler mit Unterstützungsbedarfs im Rahmen der Inklusion eine handlungsorientierte Förderung erfahren können.

Der Schulgarten soll in das Schulleben eingegliedert werden und vielfältige Fachbereiche handlungsorientiert unterstützen sowie neue Möglichkeiten der Förderung unserer Inklusionsschüler eröffnen. Zudem soll der Schulgarten eine Begegnungsstätte für gemeinsames Arbeiten und Lernen werden: 1. Berufsorientierung besonders für unsere Förderschüler • Garten- und Landschaftsbau • Hauswirtschaft • Wirtschaft • Tischler 2. Lebensmittel Obst, Gemüse, Kräuter für den Hauswirtschaftsunterricht 3. Lebensmittel Obst, Gemüse, Kräuter für unsere "Essbar" Mittagstisch 4. Gemeinsames Arbeiten und Lernen im Garten von Regelschülern und Förderschülern 5. Handlungsorientierter Biologieunterricht 6. Objekte für den Schulgarten im Kunstunterricht 7. Geschichte Bedeutung des Klostergartens in Anlehnung an unser altes Klostergebäude 8. Arbeitslehrer Werken: Herstellen eines Insektenhotels 9. Ausblick: Wirtschaft und Handel: Der Schulgarten soll nach der Eigenversorgung zusätzliche Ernteerträge bringen, um Geld für neue Investitionen zu erwirtschaften. 10. Ausblick: Wenn der Schulgarten wieder begehbar ist und genutzt wird, soll als nächstes Projekt der im hinteren Teil liegende Teich in einer "Teich-AG" wieder hergerichtet werden. Beschreibung/Erläuterungen: Gerade im Bereich der Inklusion von Schülern mit dem Förderschwerpunkt "Lernen" und "Geistige Entwicklung" ist eine konkrete und handlungsorientierte Berufsorientierung wichtig. Die Berufsorientierung für die Realschüler basiert auf völlig anderen Grundlagen. Es werden Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler vorausgesetzt, die bei den Inklusionsschülern erst angebahnt werden müssen. Zudem sind die möglichen Berufsziele sehr unterschiedlich. Schüler mit einem Förderschulabschluss arbeiten überwiegend im Handwerk, Einzelhandel, in einer Groß- Küche oder gehen Anlerntätigkeiten nach. Mit unserem Schulgarten können wir Einblick in die Berufsfelder Garten- und Landschaftsbau, Hauswirtschaft und Schreiner/Tischler geben. Unsere Schüler können somit Vorerfahrungen sammeln und herausfinden, ob eines dieser Berufsfelder für sie passend wäre. Besonders im Bereich Garten- und Landschaftsbau finden oft auch diejenigen Schüler eine Anstellung, die eine Ausbildung nicht schaffen werden. Sie können dort einfache Arbeiten erledigen und die gelernten Kräfte unterstützen. Von den Inklusiondschülerinnen und -schülern gehen viele nach der Schule Tätigkeiten im Hauswirtschafts- oder Gastronomiebereich nach oder beginnen sogar eine Ausbildung z.B. Hauswirtschafterin, Beikoch. Deshalb unterrichten wir unsere Inklusionsschülern schon einmal pro Woche im Fach Hauswirtschaft. Der Schulgarten mit eigens herangezogenen Produkten würde den Bereich "Gesunde Ernährung" und "Warenkunde" hervorragend unterstützen. Im Bereich "Gesunde Ernährung" wird zudem die Essbar der Schulkiosk unterstützt. Diese bietet für alle Schüler täglich ein warmes Mittagessen zu einem fairen Preis an. Es wird vor Ort frisch gekocht. Gerne würde die Essbar Kräuter, Obst und Gemüse aus dem Schulgaren beziehen. Ein Areal im Schulgarten soll neben dem Nutzgarten eine "Bunte Oase" werden. Dort sollen entsprechend des Jahreszeitenzyklus bunte Blumen , sowie diverse Stauden blühen, die von Kunstobjekten aus dem Kunstunterricht begleitet werden. Angrenzen wird die Bunte Oase an einen Steingarten. Hinter dem bunten Beet ist ein Weidentunnel geplant, der in Richtung Kompost auf der einen Seiten und das Insektenhotel auf der anderen Seite führen wird. Auf der Terrasse, für die das Sitzmobiliar im Werkunterricht hergestellt werden soll, können die Schüler gemeinsam eine Pause von der Arbeit einlegen. Sie kann aber auch für naturnahen Unterricht genutzt werden. Dies bietet sich natürlich besonders für den Biologieunterricht an. Tiere und Insekten werden dort im Schulgarten und in dem Insektenhotel schnell eine Heimat finden, und können von den Biologiekursen beobachtet werden. Auch für handlungsorientierte Pflanzenkunde ist natürliches Anschauungsmaterial vorhanden. Viele Schüler wissen heutzutage kaum noch wie welches Obst oder Gemüse angebaut wird und wächst. Im Geschichtsunterricht kann die Bedeutung des Klostergartens mit seinen Gemüsebeeten, Obstbeeten, Kräuterbeeten und Blumen aufgearbeitet werden, da die Realschule Menden in einem alten Klostergebäude untergebracht ist. Zudem enthält die Planung des Schulgartens genau diese Bereiche. Unter "Ausblick" befinden sich zwei weitere Projekte, die ihre Durchführung jedoch erst finden werden, wenn der Schulgarten fertiggestellt ist und sich alle Beteiligten in die Organisation der anfallenden Arbeiten eingefunden haben.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Abgesehen von den schweren Arbeiten, wie oben schon angeführt, werden die Schüler alle anderen Arbeiten möglichst selbstständig durchführen. Das Projekt wird von den Sonderpädagoginnen der Realschule und einigen Realschullehrkräften unterstützt. Theoretische Grundlagenvermittlung sowie die Organisation der Arbeit wird zunächst in den Händen der Lehrkräfte liegen, die praktische Erledigung wird größtenteils durch die Schüler ihre Umsetzung finden. Die Organisation der Arbeit sollte nach einiger Zeit ebenfalls auf die Schüler übergehen. Das heißt, sie sollten sich überlegen können, welche Arbeiten zu erledigen sind und wer welche Arbeit übernimmt. Insgesamt ist dies ein Projekt, welches in allen oben aufgeführten Bereichen vgl. Ziele des Projekts nur durch die intensive Mitarbeit und auch Eigeninitiative der Schüler lebt und dadurch zum Erfolg führen kann. Dabei können die Förderschüler und die Regelschüler miteinander arbeiten und begegnen sich auf Augenhöhe, was im normalen Unterricht bei den zieldifferent unterrichteten Förderschülern leider nicht immer der Fall ist. Sie lernen sich also auf einer anderen Eben kennen und vielleicht auch besser verstehen.

Rückblick:

Wir befinden uns noch immer mitten im Projekt und pflanzen Blumen, Stauden und Gehölze. Wir setzen Zwiebeln Frühblüher und wollen noch Feldsalat anbauen und ernten. Bis zu den Herbstferien wird dies erledigt sein. Dann geht im Frühjahr natürlich weiter mit dem Gemüse-und Obstanbau. ...ein Garten ist eben ein immerwährendes Projekt!