Grundschule Diepenau
Unsere Ganztagsgrundschule besuchen zur Zeit 135 Kinder, 21 davon mit unzureichenden Deutschkenntnissen. Für das Thema Bauen und Konstruieren gibt es mehrere gute Gründe: Im Kerncurriculum Sachunterrricht nimmt dieser Bereich in der Perspektive Technik einen großen Raum ein. Gerade unsere zugewanderten Kinder können ohne besondere Sprachkenntnisse ihre Konstruktionen anfertigen und haben damit Erfolgserlebnisse, die ihnen das Leben in der Schule erleichtern. Gleichzeitig entstehen dabei spielerisch im Handeln Situationen, die zum Sprechen verlocken. Damit wird die Sprachkompetenz erweitert. Aber auch die deutschen Kinder verbessern ihre Sprachkompetenz, wenn sie Konstruktionen planen, durchführen und dann präsentieren. Geplant ist ein AG im Ganztag "Bauen und Konstruieren" für Klasse 3 und 4. Die Kinder probieren erst einmal aus freies Bauen, arbeiten danach nach Bauplänen, um das räumliche Sehen zu schulen und Möglichkeiten des Materials genauer kennen zu lernen. Anschließend werden sie unter bestimmten Aufgabenstellungen Baue ein Fahrzeug mit vier Rädern baue ein Fahrzeug, das möglichst weit fahren kann/ möglichst viel transportieren kann/.... Die Kinder sollen immer ihre Ergebnisse präsentieren. Ein wichtiger Bereich werden freie Konstruktionen sein. Wir erwarten, dass der hohe Aufforderungscharakter des Baumaterials viele Kinder gleichermaßen ansppricht, unabhängig von Geschlecht und Sprache, so dass die Kinder gleichberechtigt miteinander an der AG teilnehmen können - ohne das "Förderstigma".
Die Kinder sollen mit Freude allein und in Teamarbeit bauen. Aus strukturiertem Material bauen sie unterschiedliche Bauwerke und erklären, wie Stabilität erreicht werden kann. Sie skizzieren selbst gebaute Modelle. Kerncurriculum Die Kinder konstruieren Fahrzeuge und /oder andere komplexe Bauwerke/Fahrzeuge, vergleichen und erklären verschiedene Konstruktionsweisen.
Die Kinder bauen im Rahmen der Betreuung und des Freispieles gerne mit den vorhandenen Legosteinen. Aus Mitteln des Fördervereins wurden schon einige große Platten angeschafft. Aber um größere Projekte wie z.B. eine AG mit speziellen Aufgaben anzubieten, fehlt das Material. Als ich das Projekt in der Betreuung und im Ganztag vorstellte, waren die Kinder sehr erfreut.
Nach den Erfahrungen des letzten halben Jahres wollten die Kolleginnen nach Möglichkeit AG`s anbieten, an denen Kinder aller Jahrgänge teilnehmen können. Die Idee ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler als Gruppe im Ganztag wahrnehmen. Bauen und konstruieren mit Legomaterial schien dafür geeignet, so dass diese AG mit acht Kindern aus den Klassen 1 bis 3 gestartet ist.
Nach einer freien Bauphase war die erste Aufgabe, nach Karten zu bauen und die Erfahrungen dazu auszutauschen. Die Kinder versuchten, möglichst viele der unterschiedlichen Aufgabe zu erfüllen Hier zeigten sich schon richtige talente, unabhängig vom Alter! Ganz schön ist, dass mit und ohne Sprache eine lebhafte Kommunikation stattfindet. Für den Ganztag ist sehr positiv, dass sich die Jungen von diesem Thema besonders angesprochen fühlen. Maja als einziges Mädchen schlägt sich tapfer und bringt ihre Ideen ein. Als nächste Aufgabe stellte die AG-Lehrerin ein gemeinschaftsprojekt: Wir bauen gemeinsam ein labyrinth, durch das eine Murmel bewegt wird. Wir haben in der 2. Stunde die Photos gemacht. Der Anfang des Labyrinths ist fertig, aber die Murmel bleibt zu schnell liegen. Auch durch Pusten und mit den Fingern ist das Ergebnis für die Kinder nicht befriedigend. Nach intensivem Austausch entscheiden sie da der Bautisch nicht zu kippen ist - zum Glück, Anm. der Lehrerin, die Rampe am Start zu erhöhen und die Seiten der Rampe durch zwei Mauern zu sichern.
Das Ziel, ein motivierendes Angebot für die Kinder zu haben mit Material, das man auf ganz unterschiedliche Weise lange einsetzen kann, ist voll erreicht. Alle freuen sich schon darauf, in der nächsten Woche weiter zu bauen. Der Tisch kann ganz unkompliziert dorthin gerollt werden, wo weiter gebaut wird.