"Wir sind eine Krasse Klasse" - Soziales Coolnesstraining

Ansprechpartner:

Frau Krekeler

Institution:

Städt. Kath. Grundschule St. Peter

  • Schulstr. 6
    47495 Rheinberg

Beschreibung und Ziele:

Der Lernort Schule hat sich gewandelt. Teil dieser Entwicklung sind die intensiveren "erzieherischen" Herausforderungen, denen wir uns als Schule neben der Vermittlung von Wissen stellen müssen. Viele Veränderungen im familiären Umfeld der Kinder, in der Zusammensetzung der Schülerschaft, in gesellschaftlichen Bedingungen führen zu diesem Wandel.Erzieherische Verantwortung heißt in diesem Kontext, dass viele soziale Fähigkeiten, die ein Lernen im Verbund erst möglich machen, immer wieder aufs Neue vermittelt, eingeübt und verfestigt werden müssen. Soziales Lernen heißt hier vor allem, die vielfältigen individuellen Bedürfnisse des Einzelnen in Bezug zu den jeweiligen individuellen Bedürfnissen der Anderen in einer gewinnbringenden Gruppendynamik zu vereinen. Durch das soziale Training wird ein sozialer Erfahrungsraum geschaffen, in dem die Kinder die Möglichkeit haben sich auszuprobieren. Sie werden darin bestärkt sinnvolles Verhalten in schwierigen Situationen zu erproben. Das Aushalten von Provokationen und die Erhöhung der Frustrationstoleranz gehören ebenso dazu, wie die persönliche Zielsetzung, sowie das Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen. Die Schülerinnen und Schüler lernen in einem geschützten Rahmen Rückmeldungen so zu geben, dass Mitschülerinnen und Mitschüler sie annehmen und verstehen können. Die Wichtigkeit der Rückmeldungen soll für die gemeinsame Arbeit und für das Zusammenleben zum Ausdruck kommen. So sollen sie befähigt werden, in Zukunft angst- und konfliktfrei ihre Wünsche, Sorgen und Interessen zu äußern und zu teilen. Der zeitliche Umfang des Trainings umfasst 20 Unterrichtsstunden - verteilt auf 5 Tage, jeweils 1x pro Woche in aufeinanderfolgenden Wochen.

Stärkung von sinnvollem Verhalten in schwierigen Situationen im Kontext der Gemeinschaft mit Anderen, Stärkung der Klassengemeinschaft, sowie die Etablierung eines Wertesystems, das Individualität und Verschiedenheit eines jeden Einzelnen annimmt - Toleranz und Akzeptanz!

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder stehen im Mittelpunkt des sozialen Trainings. Sie lernen im Kontext der Gemeinschaft, was eine "win/win"-Situation ist: Wenn alle gewinnen, fühlt sich niemand ausgegrenzt. Sie lernen, dass sie sich gegenseitig brauchen, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Sie lernen: • Interessen aufeinander abstimmen • Vertrauen im Umgang mit Anderen • Argumente entwickeln und äußern • Beziehungen "lesen" • Einfühlungsvermögen entfalten • Umgang mit Konflikten und Provokationen • Handlungsstrategien entwickeln mit Hilfe von - Gruppendynamischer Interaktion - Problemlösungsstrategien - Vertrauensübungen - Kooperationsübungen - Kampfspielen nach Regeln und Fairness - Feedbackrunden - Reflektionsphasen - Arbeit mit Metaphern und werden nach Abschluss der Trainingseinheiten gemeinsam mit der Klassenlehrerin an einem erfolgreichen Transfer in den Klassenalltag arbeiten Nachhaltigkeit.

Rückblick:

Geduld, und nochmals Geduld - das ist es, was die Kinder in vielen Übungen bei diesem Sozialtraining gebraucht haben - Geduld zuzuhören, geduldig auf den anderen einzugehen, warten, bis man dran ist, die STOPP-Regel zu beachten ...
Zugleich haben sie gelernt, Provokationen besser auszuhalten und Mitschülern Rückmeldungen so zu geben, dass sie sie auch annehmen können.
Konfliktlösung gelingt am besten, wenn alle beteiligten Kinder gemeinsam ein Problem lösen. Das haben die Kinder in praktischen Übungen erfahren: Zum Beispiel dient ein Seil als Teich, in dessen Mitte ein Stein liegt. Die Aufgabe, den Stein von dort zu holen, kann ein Kind alleine nicht lösen. Die Gruppe muss sich beraten und gemeinsam den besten Weg finden.
Außerdem lernten sie zu verstehen, dass jeder Einzelne dafür Verantwortung hat, wenn in einer Gruppe jemand geärgert wird. Eingeübt wurde auch, deutlich zu sagen, dass man etwas nicht möchte.
Nicht immer war es für alle Kinder leicht, gewisse Situationen auszuhalten. Manche Erfahrung war auch schmerzlich - aber bestimmt wirkungsvoll - vielleicht neue Seiten an sich zu entdecken oder eigene Verhaltensweisen gespiegelt zu bekommen und darüber offen und vertrauensvoll zu reden.
Alles in allem war es eine intensive Zeit voller neuer wertvoller Erfahrungen, deren Wirksamkeit hoffentlich noch lange anhalten wird.