Grenzüberschreitungen - Grenzen setzen und Grenzen respektieren als Voraussetzung für ein faires Miteinander.

Ansprechpartner:

Frau Glade

Institution:

Gem. Grundschule Borgeln

  • Bördestraße 74
    59514 Welver

Beschreibung und Ziele:

Im Rahmen des Projekts setzen sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 3 und 4 mit folgenden Fragestellungen auseinander: - Was ist Gewalt? Ist Mobbing auch Gewalt? - Ursachen von Gewalt - wie entsteht ein Streit? - Welche verborgenen Gefühle sind Auslöser für aggressives Verhalten? - Wie bekomme ich Hilfe? Wie kann ich in Konfliktsituationen helfen, ohne mich selber in Gefahr zu bringen? - Wie kann ich mich in Konfliktsituationen verhalten, wenn ich selbst angegriffen werde? Diese Themenbereiche werden mit den Kindern in Form von Rollenspielen, Geschichten, Gruppenübungen etc. erarbeitet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Körperhaltung und Sprache. Auch Strategien, um in konfliktträchtigen Situationen deeskalierend zu wirken, sollen sich die teilnehmenden Kinder aneignen. Begleitend dazu gibt es einen Informationsabend für Eltern und Lehrer, der sich ebenfalls mit den o.a. Themen befasst, damit Eltern einerseits ihre Kinder unterstützen, andererseits aber in Konfliktsituationen mit ihren Kindern und Erwachsenen deeskalierend reagieren können. Durch die Einbeziehung der Eltern und Lehrer ist gesichert, dass die erarbeiteten Aspekte des Projekts auch nachhaltig berücksichtigt werden. Durchgeführt wird das Projekt von Gabriele Buchner Stamm. Frau Buchner Stamm ist hauptberuflich Kriminalkommissarin und leistet bereits seit langer Zeit mit Kindern und Jugendlichen Präventionsarbeit.

Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule stellt für die Kinder einen gravierenden Einschnitt in ihrer Biografie dar. Aus dem relativ geschützten und überschaubaren Rahmen an unserer Grundschule wechseln die Kinder durchweg an wesentlich größere Schulsysteme mit erheblich mehr Kindern und Lehrern. Außerdem finden sich unsere Schülerinnen und Schüler dort plötzlich in der Situation wieder, dass sie die "Kleinen" sind, nachdem sie an der Grundschule doch bereits die "Großen" waren. Auch die Freiräume, die sich den Kindern bieten, werden wieder größer. Hier möchten wir unsere Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet wissen, indem wir ihnen durch dieses Projekt Hilfen zur Gestaltung der Freiräume mit an die Hand geben und sie darin stärken, eigene berechtigte Interessen durchzusetzen, aber auch das Wissen vermitteln, wann Situationen eskalieren und sie besser auf Distanz gehen sollten. Durch das Projekt sollen die Kinder lernen, Grenzen zu setzen und umgekehrt Grenzen anderer zu respektieren. Dies stellt schließlich die Grundlage für ein faires Miteinander dar, das wir uns auch für unsere Schule wünschen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder unserer Jahrgänge 3 und 4 erhalten an vier Schulvormittagen ein Training zum Thema Grenzüberschreitungen in Kleingruppen. Hierbei arbeiten sie mit der Kriminalkommissarin Gabriele Buchner-Stamm in Form von Rollenspielen und Gruppenübungen zusammen. Dabei bringen sie ihre eigenen Erfahrungen mit ein und können auch ihre Ängste und Sorgen ansprechen.

Rückblick:

Im Mai war es endlich soweit: Das Projekt zur Gewaltprävention unserer Dritt- und Viertklässler startete. Dabei durfte jedes Kind einen Schulvormittag in der Projektgruppe verbringen und statt Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht stand die Arbeit mit Frau Buchner-Stamm auf dem Programm. Dabei wurden die Klassen bewusst gemischt, so dass sich während des Projekts neue Strukturen bilden konnten. Zuerst gingen die Kinder der Frage nach, was Gewalt eigentlich ist. Es wurde rasch deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen gibt. Schließlich kamen die Schülerinnen und Schüler den Ursachen von Streit auf die Spur und fanden heraus, wie sich ein Streit weiter aufschaukelt oder aber auch wieder beruhigen lässt, sie probierten die Wirkung ihrer Stimme aus und übten auch über die Körpersprache deutliche Signale zu senden.
Ergänzt wurden die vier Projekttage durch einen Informationsabend für Eltern und Lehrkräfte. Hier erfuhren die Erwachsenen, was die Kinder erarbeitet hatten und wie zu Hause bzw. in der Schule die begonnene Arbeit fortgeführt werden kann.