Wanderspatzen

Ansprechpartner:

Frau Röhling

Institution:

Kindertagesstätte Spatzennest

  • In der Wiehwisch 13
    32549 Bad Oeynhausen

Beschreibung und Ziele:

Der Wald ist der schönste Erlebnis- und Entdeckungsraum für Kinder. Hier finden sie mehr Anregungen und Herausforderungen als an jedem anderen Ort. Die Kinder erfahren mit allen Sinnen direkt die Veränderungen der Natur, den Wandel der Farben und die verschiedenen Geräusche im Lauf der Jahreszeiten.

Der Schwerpunkt unseres Projektes ist den Wald als naturkulturellen Nutzraum zu entdecken. Darunter fallen selbstständige und angeleitete Phasen, in denen die Kinder ihre Interessen verfolgen können. Außerdem möchten wir die Kinder zu Gesprächen anregen und sie in ihrer Sprachentwicklung unterstützen und herausfordern. In unserem Projekt werden viele Bildungsbereiche einbezogen: 1. Bewegung: Die Kinder sind ständig in Bewegung. Zu unserem Ziel gelangen wir immer zu Fuß. Außerdem können die Kinder überall Klettern, Laufen und Springen. 2. Körper, Gesundheit, Ernähung: Die Kinder lernen ihre körperlichen Grenzen kennen. Wir stellen sie vor verschiedene Herausforderungen, wie z.B. ein Spinnennetz aus verschiedenen Seilen, die zwischen Ästen und Baumstämmen gespannt werden. Weiterhin haben wir Kastanienseife und Brennnesseltee hergestellt. 3. Sprache und Kommunikation: Um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, sprechen wir über alle alten und neuen Gegebenheiten, die uns begegnen. Gemeinsam erlangen wir neues Wissen. Außerdem singen wir jedes Mal ein Begrüßungslied, zwischendurch einen Abzählreim. Redeanlässe gibt es auch durch unser Herbarium und unsere Waldschatztruhe. 4. Soziale, kulturelle, interkulturelle Bildung: Die Kinder erfahren in der Gruppe eine Gemeinschaft und lernen, dass sie manche Aufgaben besser zusammen schaffen können. Die Kinder haben z.B. einen langen, dicken Ast zusammen in einen Bach geworfen. 5. Musisch-ethische Bildung: In der Natur haben wir mit Stöckern Musik gemacht, indem wir sie gegen Bäume, Steine oder den Boden gehauen haben. Außerdem haben wir ein festes Begrüßungslied an jedem Tag gesungen und zwischendurch Finger- und Bewegungsspiele gemacht. 6. Religion und Ethik: Wenn wir unterwegs sind, lernen die Kinder den Umgang mit Pflanzen und Tieren. Ihnen soll bewusst werden, wie sie sich um die Umwelt kümmern und sie nutzen können. Außerdem bringen wir den Kindern bei, dass Tiere wichtig für unsere Natur sind und wir sie am Leben lassen. 7. Mathematische Bildung: Die Kinder können mit Stöckern, Steinen, Blättern, Kastanien, Nüssen uvm. Waldmandalas legen, die einzelnen Materialien sortieren und damit verschiedene Sachen bauen. Wir haben ein Waldsofa und ein Tippi gebaut. 8. Naturwissenschaftliche, technische Bildung: Wir lernen die Tiere in der Natur kennen, jahreszeitenabhängige Phänomene wie z.B. Regenbogen und gefrorene Pfützen, Bäume und Blätter. Insektenhotel 9. Ökologische Bildung: Zu Beginn des Projektes haben wir gemeinsam mit den Kindern Waldregeln aufgestellt, wie z.B. "Wir sind liebevoll zu Tiere und Pflanzen!". Außerdem möchten wir mit den Kindern ein Insektenhotel bauen. 10. Medien: Zur Veranschaulichung haben wir verschiedene Bilderbücher für die Kinder. Jedoch würden wir gerne ein Natur- und Waldlexikon anschaffen, um mit den Kindern noch intensiver den Wald zu erkunden und ihren Wissensdurst zu stillen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Beteiligung der Kinder: Wie schon erwähnt, gibt es selbstständige und angeleitete Angebote in denen die Kinder aktiv werden können. In den selbstständigen Phasen können die Kinder in einem sicheren Umfeld die Gegend erforschen. Dazu benutzen sie vor allem Hände, Ohren und Augen. Um den Kindern neue Möglichkeiten zum Entdecken zu geben, würden wir gerne Materialien wie Pinzetten, Behälter in verschiedenen Größen, kleine Mikroskope, Stethoskope, Seile, Sägen uvm. bestellen. In den angeleiteten Phasen haben wir auf Grund unserer Beobachtungen für die Kinder verschiedene Angebot und Aktivitäten geplant. Letztes Jahr haben wir unter anderem ein Floß, einen Ball aus Naturmaterialien, ein Herbarium, Kastanienseife, Brennnesseltee, ein Tippi und ein Waldsofa gebaut. Auch dafür fallen verschiedene Kosten an. In diesen Phasen lernen die Kinder die Naturmaterialien wertzuschätzen und erfahren neue Ideen um sich mit der Umwelt auseinander zu setzten. Dieses ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, da der Fokus der Kinder immer mehr auf die Technik, das Spielen in der Wohnung und das "nicht-schmutzig-machen" liegt. In unserem Projekt haben die Kinder genau dazu die Gelegenheit!

Rückblick:

Das Jahresprojekt "Wanderspatzen" neigt sich dem Ende zu. Im Winter und im Frühling fand jeweils eine Wanderwoche statt. Durch die neuen Materialien, die wir bestellen konnten, hatten die Kinder viele neue Möglichkeiten in selbstständigen Angebotsphasen ihre Umwelt zu entdecken und erforschen. Unsere Frühstückspause haben wir unterwegs gemacht. Dabei haben wir uns auf wasserundurchlässige Sitzkissen gesetzt, die wir extra dafür gekauft haben. Danach haben die Kinder gemeinsam mit Lupen, Schaufeln, Eimer, Seilen und unterschiedlichen Behältern gebaut, experimentiert, geforscht, gespielt, geklettert und gesungen. Dadurch haben sich die sozialen Kontakte der Kinder gestärkt. Sie suchen gegenseitig Hilfe und zeigen entdeckte Tiere. Für die angeleiteten Phasen haben wir Material, wie zum Beispiel Augenmaske und Pinzetten bestellt. Hiermit konnten die Kinder die Umwelt noch mal mit anderen Sinnen erfahren. Damit wir alle Materialien problemlos transportieren konnten, haben wir drei Trekkingrucksäcke dabei. Je nachdem, wo wir waren und was die Kinder gesehen haben, konnten wir verschiedene Materialien zur Unterstützung anbieten. Weiterhin haben wir eine Gärtnerei besucht. Dort haben wir Blumen gekauft. Diese haben wir im Kindergarten umgepflanzt, beobachtet, wie sie wachsen und die Blüten aufgehen und die Pflanzen gepflegt.

Im Sommer findet die letzte Wanderwoche mit anschließendem Abschlussfest statt. In der warmen und trockenen Zeit möchten wir mit den Kindern die Naturmaterialien noch genauer entdecken. Dafür haben wir Materialien, wie zum Beispiel Sägen und Nagelbohrer angeschafft.

In unserem Flur in dem Kindergarten präsentieren wir die erlebten Tage. Mit Hilfe von Fotos, selbstgebauten Schiffen und gebastelten Elementen wird die Präsentation unterstützt.