Städt. Realschule Lüdinghausen
Das Projekt begleitet die Schülerinnen und Schüler während der gesamten Erprobungsstufe Klasse 5 und 6 und lässt sich in folgenden Bausteinen skizzieren: 1. Kennenlerntag: Schon vor dem Schulstart an der neuen Schule treffen sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren neuen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern, um sich gegenseitig und die neue Schule kennen zu lernen. 2. Sanfter Übergang: Die ersten drei Tage an der neuen Schule verbringen die Schülerinnen und Schüler komplett gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern. Hier können sie sich in aller Ruhe weiter gegenseitig kennen lernen, die Schule beispielsweise mit einer Rallye erkunden und die Gepflogenheiten und Arbeitsweisen der neuen Schule erfahren. Abgeschlossen wir diese erste halbe Schulwoche mit einer gemeinsamen Aktion von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und Eltern, die durch den Förderverein vorbereitet wird. Hier soll wieder ein Menschenkickerturnier stattfinden, bei dem der Fairplaygedanke und das Miteinander im Zentrum stehen. 3. Ergänzungsstunde "Soziales Lernen": Im Stundenplan der Klassen 5 und 6 fest verankert ist eine Ergänzungsstunde "Soziales Lernen", bei der Elemente des "Lernen lernens" und des Konzepts "Lions quest" im Mittelpunkt stehen. Hier werden permanent Fragen des Sozialen Lernens und des Erwachsen werdens thematisiert. 4. Fair Mobil: Im zweiten Halbjahr der Klasse fünf führen wir gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz einen Projekttag durch. Mit Hilfe des Fair Mobils werden an verschiedenen Stationen Aufgaben und Situationen bewältigt, die Sozialkompetenz erfordern und schulen. Diese Stationen werden von Schülerinnen und Schülern der 10er Klassen betreut, was auch für diese Schülerinnen und Schüler eine wichtige Bereicherung ist. 5. Weitere Bausteine: Im weiteren Verlauf der Erprobungsstufe konfrontieren die Aktivitäten des Schullebens die Schülerinnen und Schüler immer wieder mit Situationen im Sinne des Projektgedankens. Dazu gehören die Karnevalsfeier, Sportfeste, Wander- und Aktionstage genauso wie die Klassenfahrt und der Theaterbesuch "click it", der über die Gefahren des Internets und Cybermobbing informiert und Gesprächsanlässe zum Lernen vermittelt. Die Entwicklung der Sozialkompetenz ist mit der Erprobungsstufe natürlich nicht abgeschlossen Sie wird im weiteren Verlauf der Schulzeit fortgeführt.
Ziel des Projektes ist es, den Schülerinnen und Schülern der Grundschule, einen möglichst reibungslosen Übergang zur Realschule zu ermöglichen, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenz zu fördern, sie auf das Erwachsen werden vorzubereiten und sie zu befähigen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
Die Schülerinnen und Schüler sind natürlich permanenter Bestandteil des Projektes. Sie sind über ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen, Wünsche, Ängste und Befürchtungen in das Projektgeschehen eingebunden. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern entwickeln und planen sie die entsprechenden Bausteine, die zusammen bearbeitet und reflektiert werden.
Da das Projekt "Sozialkompetenz erweitern - Erwachsen werden - Verantwortung übernehmen" ein Projekt ist, dass über einen längeren Zeitraum von etwa zwei Jahren läuft, kann die Dokumentation nur einen Teil des diesjährigen Projektes umfassen und ist durch einen Artikel aus dem vergangenen Durchgang ergänzt worden.
Die Erfahrung dieses und der vergangenen Jahre zeigt, dass der Kennenlerntag vor den Sommerferien, den Schülerinnen und Schülern nicht nur ein erstes Kennenlernen der Klassenkameraden und der neuen Mitschüler ermöglicht, sondern hilft, Ängste zu artikulieren und abzubauen.
Gerade auch aus diesem Grund findet der Unterricht in den ersten drei Tagen an der Städtischen Realschule in Lüdinghausen nur beim Klassenlehrer statt. Gleichzeitig wurden die Schülerinnen und Schüler vom Förderverein mit einem Schul-T-Shirt begrüßt, dass sie einerseits als "Neue" kenntlich macht, denen man besonders hilfsbereit gegenübertritt und andererseits bewirkt dieses Präsent auch eine Identifizierung mit der neuen Schule.
Zum Abschluss dieser ersten Woche fand dann das sogenannte Menschenkickerturnier statt, bei dem nicht nur der Wettbewerbsgedanke, sondern auch der Fairness- und Teamgedanke sowie das Miteinander im Mittelpunkt steht. Auch die Eltern konnten ihre Kinder in Aktion erleben und sich untereinander kennenlernen. Diese gemeinsamen Aktivitäten fördern das soziale Miteinander und vermindern Ausgrenzung und Mobbing.
Gleiches wird durch die regelmäßige Ergänzungsstunde "Soziales Lernen" erreicht, bei dem je nach Aktualität und Bedürfnis Themen des Lernen lernens oder des "Erwachsen-werdens" Lions Quest im Mittelpunkt stehen. Auch der Gedanke des Klassenrates wird hier zum Teil aufgegriffen und umgesetzt.
Auch dieses Mal wurden wieder einige neue Kollegen zur "Lions Quest" - Fortbildung geschickt, die ihre Erfahrungen dann nicht nur in der Erprobungsstufe, sondern auch im weiteren Unterricht umsetzen. Das Konzept "Lions Quest" ist seit einigen Jahren Bestandteil des Schulprogramms. Es wird durch Ergänzungsstunden unterstützt, da sich eine Begleitung des Erwachsenwerdens positiv im Unterricht auswirkt.
Die Veranstaltung mit dem Fair mobil findet ebenso erst im neuen Jahr statt, wie das Theaterstück "click it". Hier werden die Gefahren des Internet und des Cybermobbings für Schüler am Ende der Klasse 6 thematisiert.
Die mehrjährigen Erfahrungen bestätigen die Wichtigkeit und die positiven Auswirkungen dieser Bausteine.