Unsere Pipilothek soll bunter werden

Ansprechpartner:

Frau Streuff-Munzke

Institution:

Schlosskindergarten Ringenberg

  • Wolfsdeich 10
    46499 Hamminkeln

Beschreibung und Ziele:

Mit der letztmaligen erfolgreichen Teilnahme haben wir unserer Eltern-Kinder Leihbücherei als "Pipilothek" einen neuen Namen gegeben und sie mit verändertem Erscheinungsbild, neu eingeweiht. Mit der Summe wurde sie um viele Bücher aufgestockt. Um dieses kostenfreie Angebot unseren Flüchtlingsfamilien näher zu bringen, stellen wir Vorlesen, Erzählen, Bilder betrachten, Geschichten erfinden, Sprache nutzen, welche Sprache spreche ich, in den Mittelpunkt des Projektes. Für die Pipilothek gestalten wir mit den Kindern gemeinsam ein Buch.Titel, Outfit, Inhalt, kreative Bebilderung und Text werden zusammen entwickelt. Das besondere dieses Buches: Es soll mehrsprachig sein. Hilfe für Übersetzung und Rechtschreibung suchen wir bei unseren anderssprachigen Eltern. So soll ein buntes eigenes mehrsprachiges Bilderbuch als Leihausgabe der Pipilothek das Gesamtangebot ergänzen und Aufmerksamkeit darauf lenken. Vorgestellt wird das Werk der Kinder und die neu anzuschaffenden mehrsprachigen Bücher auf einem Eltern-Großeltern-Kinder Vorlesetag mit Stehcafe.

Die Aufstockung unserer kostenfreien Leihbücherei "Pipilothek" mit Büchern in unterschiedlichen Sprachen, um das Angebot für Flüchtlingsfamilien interessanter und zugänglicher zu machen. Durch ein solches Angebot möchten wir Sprachbarrieren verringern. Nonverbale Bilderbücher können Sprache ersetzen und regen zum erzählen an. Sprachbildung und Vorlesekultur soll zunehmend gefördert werden. Wichtig: Ein kostenfreies Angebot für Jedermann ! Eine wertschätzende Haltung einnehmen und vermitteln. Das "Buch" als gleichbedeutendes Medium zu digitalen Angeboten in den Fokus rücken.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Bei der Entwicklung steht Partizipation im Vordergrund. Gemeinsam wird überlegt, was ein Bilderbuch ausmacht. Was gehört hinein? Wird es eine erlebte Geschichte oder viele kleine Kurzgeschichten? Soll es gemalte oder/und fotografierte Bilder enthalten? Gibt es eine oder mehrere Hauptfiguren? Können wir uns auf etwas einigen? Kann es ein gemeinsames Kindergartenerlebnis sein? Fiktiv oder real erlebt? Und, und, und ..... . Zudem gibt es jährlich einen Ausflug in eine große Stadtbibliothek. Aktives Ausleihen wird erlebt. Regeln und Wertschätzung erfahren.

Rückblick:

Um auf das Projekt zur Erweiterung unseres kostenfreien Angebotes der Eltern-Kinder-Leihbücherei, genannt Pipilotek, um mehrsprachige Bücher aufmerksam zu machen, wurde vorab ein ergänzender Bücherschrank angeschafft. Ein darauf angebrachtes großes Fragezeichen war ein gewünschter Anlass zum Nachfragen bei Groß und Klein.
Zum Einstieg in das Projekt wurde eine Schreibwerkstatt eingerichtet. Anregende Fragen lauteten: Wie sieht ein Buch aus? Was gehört hinein? Diverse Schreibutensilien, Stempel, Magnetbuchstaben, Tastaturen, verschiedene Schrifttypen, usw. sind frei nutzbar. Dort fertigte jedes Kind sein eigenes Bilderbuch. Für die Jüngsten wurden Buchstabenstraßen mit Autos bespielbar gemalt und laminiert angeboten. Dies regte Vorschulkinder zum Namen legen an. Vorleserunden z.B. mit dem Bilderbuch "Holland op z`u moist" wurde auf niederländisch vorgestellt. Anschauungsmaterial mit unterschiedlichen Schriftarten z.B: arabisch, lateinisch, griechisch, russisch und chinesisch wurden betrachtet. Dies führte zu Gesprächen über die Entstehung der Schrift usw.
Motiv- Postkarten wurden an Kinder verschickt. Die wiederum wurden mitgebracht, ausgestellt und es entstand im Laufe der Zeit eine Bildgeschichte, woraus wiederum ein erstes Buch für die "Pipilothek" gebunden wurde. Parallel hat jedes Kinder jeweils das Gruppenstofftier "Klaus-Maus" oder Robbi-Robbe" einmal über Nacht mit nach Hause genommen. Was sie dort gemeinsam erlebt haben, wurde von den Eltern fotografiert, zugesendet und von den Kindern kommentiert. Robbi-Robbe und Klaus-Maus haben zudem Ausflüge zur Bücherei, Feuerwehr und Polizei mitgemacht. Diese gesammelten Fotos und Kommentare wurden in weiteren Büchern gebunden. Das besondere an diesen Büchern: Eltern wurden aufgefordert, den Begleittext in ihrer Muttersprache aufzuschreiben, so dass sehr individuelle mehrsprachige Fotobücher aus der kindlichen Erlebniswelt entstanden. Bücher ohne Text ermöglichen Kindern und Erwachsene mit kaum Deutschkenntnissen einen leichten Zugang, denn auch Bilder lassen sich lesen - und zwar in allen Sprachen der Welt. Mit der aufmerksamen Wahrnehmung von dem, was von einem Übergang zum nächsten passiert, wird das Erkennen und Interpretieren von Entwicklung und Sinn in besonderer Weise angeregt. Aus dieser Idee entstand das selbstgestaltete Fotobuch "Wer findet den Fehler?" Das Buch: "Die Märchen vom Schlosskindergarten" entstand in Partizipation vieler Kinder und den "Erzählsteinen". Diese sind später auch als Spielvorlage ausleihbar.
Um Eltern und Kinder die Erweiterung unserer bunten Pipilothek vorzustellen und Integration spürbar werden zu lassen, wird ein Vorlesetag mit Bilderbuchrallye angeboten.
Und es sollen noch weitere Bücher entstehen, da viele Ideen noch offen sind. Zudem konnten mehrsprachige nonverbale Bilderbücher angeschafft werden.