Mit Englisch um die Welt

Ansprechpartner:

Herr Horstmann

Institution:

Wolfhelmschule

  • Telgenkamp 9
    59399 Olfen

Beschreibung und Ziele:

Bekanntlich ist es von der Grundschule zur weiterführenden Schule für viele Kinder ein großer Schritt. Auch für die neuen Schüler an unserer Wolfhelmschule - Gesamtschule der Stadt Olfen ist das so. Wobei wir Lehrer die Meinung vertreten, dass dieser Schritt für unsere neuen Schüler oftmals ein besonders großer Schritt ist. Warum? Unsere neuen 5er kommen aus einem großen schulischen Einzugsgebiet, sie haben sehr unterschiedliche Ambitionen, bringen unterschiedlichste Interessen und Leistungsvoraussetzungen mit und alle Schüler treffen das erste Mal in neu gebildeten Klassen in dieser Zusammensetzung aufeinander. Das stellt die Schüler vor große und neue Herausforderungen, neben den sonstigen schulischen Anforderungen, die sie zu bewältigen haben. So müssen sie sich in den fremden Lerngruppen neu behaupten, sich in der Gemeinschaft neu verorten, eigenständig wie auch kooperativ zusammenarbeiten und neue, oftmals schwierige Unterrichtsinhalte erlernen. Diese schwierige Übergangssituation zeigt sich in allen Fächern, besonders aber auch im Fach Englisch. Obwohl die meisten Schüler hier bereits grundlegende sprachliche Strukturen aus den verschiedenen Grundschulen mitbringen, wird deutlich, dass die Anforderungen in Englisch an der Gesamtschule weitaus höher und anders sind als vielleicht im Vorfeld erwartet. Nicht nur müssen die Kinder eine Vielzahl neuer Vokabeln und grammatikalischer Strukturen lernen, mit denen sie in der Grundschule noch nicht konfrontiert waren auch wird von ihnen erwartet, in einem fast vollständig in der Fremdsprache gehaltenen Unterricht mit ihnen bis dahin meist fremden Kindern zu kommunizieren. Die Erfahrung zeigt, dass diese Anforderung vielen Fünftklässlern enorme Schwierigkeiten bereitet und sie psychisch unter Druck setzt, unabhängig von ihren sprachlichen Begabungen oder ihren bis dahin erworbenen englischen Kenntnissen. Wir haben uns diesem Problem vor langer Zeit gestellt und mit einer Vielzahl von Maßnahmen reagiert. So finden schon frühzeitig bei uns Erprobungskonferenzen gemeinsam mit den Grundschullehrerinnen statt, die Fachschaft Englisch tauscht sich mit Kollegen der Grundschule aus, man hospitiert gegenseitig den Unterricht und nimmt an gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen teil. Damit versuchen wir schon im Vorfeld Übergangsprobleme so klein wie möglich zu halten. Zudem haben wir ein gezieltes Förderprogramm für Schüler des 5. und 6. Jahrgangs im Fach Englisch entwickelt. Unsere schwächeren Kinder nehmen an diesem Förderprogramm so früh wie möglich teil, um ihre sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten in Englisch zu verbessern. Hierzu ist uns auch die Rückmeldung der abgebenden Schulen ein wichtiger Indikator. Weniger im Blick haben wir unsere sprachtalentierten Schüler bisher gehabt. Das hat sich aber mit dem letzten Schuljahr verändert. Seit einem Schuljahr bieten wir zusätzlich zur Förderung auch bilinguale Sprachenbausteine für diese Gruppe von Schüler und Schülerinnen ab der 5. Jahrgangsstufe an.

Das Sprachenprojekts BILI als der Englischförderkurs zielen darauf ab, den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule abzufedern. Neben einer Intensivierung der bestehenden Kontakte mir den Grundschulen sollen in den genannten Kursen - wie aber auch in der Zusammenarbeit der Kurse - die Schüler gestärkt werden, ihre sprachlichen Defizite in sprachliche Stärken umzuwandeln bzw. ihre Sprachbegabung auszubauen. So sollen die Schüler • ermutigt werden miteinander in Englisch zu kommunizieren, indem Sie z.B. ihre neue Schule in der Zielsprache kennenlernen und auf kreative, eigenständige und motivierende Weise - z.B. filmisch - auf der Schulhomepage präsentieren. • ein kleines englisches Unterrichtsprojekt für Grundschulkinder der 4. Jahrgangsstufe vorbereiten und am schulspezifischen Kennenlerntag durchführen. • befähigt werden als Sprachtutoren Schüler helfen Schüler im regulären Englischunterricht und in den Arbeitsstunden in ihren Klassen die weniger sprachbegabten Kinder zu unterstützen. • befähigt werden am Tag der offenen Türen einen kleinen englischsprachigen Rundgang für interessierte Eltern und Grundschüler vorzubereiten und durchzuführen. • gemeinsam des Bili-Projektkurses und des Förderkurses schulische Sprachprojekte vorbereiten und durchführen und erfahren, dass eine gegenseitige Kooperation und Unterstützung für alle hilfreich und gut ist.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

In unterschiedlichsten Phasen und Formen : als englischsprachige Interviewer, als Filmproduzenten, als englischsprachige Schulführer/ guide, als Sprachtutoren.

Rückblick:

Ein kleiner Einblick /Rückblick in einen Projektbestandteil
Gespannt und aufgeregt saßen die "Bili"-Kinder des Jahrgangs 5 im neu eingerichteten Sprachenraum unserer Schule und harrten der Dinge, die da noch auf sie zukommen sollten. Alles war so neu, der Lehrer noch unbekannt, auch das Zurechtfinden in den Räumen und auf den Schulhöfen stellte teilweise noch eine große Herausforderung dar.
Den Schülerinnen und Schülern die Eingewöhnung in die noch immer neue Schule mit den vielen "Großen", den neuen Lehrern und Fachanforderungen zu erleichtern, war ein erklärtes Ziel des des "Bili"-Projektes. Nur wie konnte dies geschehen? Die Kinder sollen ihre neue Schule kennenlernen, das war klar. Sie sollten in Austausch mit den anderen Klassen kommen, sich mit Fachlehrern und dem Schulgebäude vertraut machen. Gleichzeitig sollte dies in der Zielsprache passieren und möglichst motivierend, fast schon ein wenig spielerisch.
Kameras sind im Vorfeld angeschafft worden, sowie Mikrofone für Interviews, eine Greenscreen für die "Wolfhelm-News" und ein leistungsstarker PC, um auch professionell schneiden zu können. Wie können wir unsere neue Schule besser kennenlernen, sie uns auf Englisch erschließen und den Klassen- und Stufenkameraden präsentieren, was wir Neues erfahren haben? Mit dieser Frage wurde der "Bili"-Kurs eröffnet. Die Ideen für das Projekt kamen schnell. Umfragen über beliebte Lehrer wurden geplant, mediale Schulrundgänge konzipiert, Anfragen an Englischlehrer zwecks Interviews gestellt. Eine Schülergruppe zeichnete ein Logo für die "Wolfhelm"-News , eine wöchentliche Nachrichtensendung von Schülern für Schüler gemacht eine andere Gruppe befragte Schüler zu den Angeboten in der Mittagsfreizeit. Weitere kurze englischsprachige Sendebeiträge und Interviews "Rund um das Schulleben" sind in der Vorbereitung und sollen dann über 'Radio Wolff’ gesendet werden.
Hochmotiviert gingen die Kinder an die Arbeit, wirkten von der Aufgabe anfangs etwas erschlagen, erschlossen sich die neuen Medien und deren Nutzung aber überraschend schnell. Auch wenn die Ergebnisse noch nicht in ihrer Gänze fertiggestellt sind, ist die betreuende Lehrkraft schon jetzt überzeugt von der hohen Qualität.
Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt. Die Hoffnung ist, dass die Schülerinnen und Schüler des "Bili"-Kurses ihr neu erlerntes technisches Verständnis weitertragen in ihre Klassen und den weiteren Fachunterricht. Sie haben gemerkt, dass die neue Schule nicht nur anstrengend und bedrohlich, sondern auch sehr spannend und motivierend sein kann. Von daher kann das Projekt nur als voller Erfolg bezeichnet werden!