Sprachförderung durch Theaterspielen mit den Lernanfängern

Ansprechpartner:

Frau Siebert

Institution:

DRK Kita Villa Kunterbunt

  • Im Rottland 3
    58730 Fröndenberg

Beschreibung und Ziele:

In unserer DRK Kita Villa Kunterbunt werden 90 Kinder im Alter von 1-6 Jahren von 18 päd. Mitarbeiterinnen in 5 Gruppen betreut. In allen Altersgruppen spielt Sprache eine wichtige Rolle. Sprache ist das wichtigste Mittel der gegenseitigen Verständigung. Sprache ist der Schlüssel zur Welt, dadurch können Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle geäußert werden. Sprache macht es möglich sich mitzuteilen, aber auch andere zu verstehen. Theaterspielen für Kinder heißt, in andere Rollen zu schlüpfen, sich auszuprobieren , sich in andere hineinzuversetzen, seine eigene Kreativität zu steigern, ebenso wird das eigene Selbstvertrauen/ Selbstbewusstsein gesteigert. Theaterspielen ist ein ganzheitlicher Lernprozess, in dem Sprache, Gestik und Mimik eine wichtige Rolle spielt. Dadurch haben meine Kollegin und ich uns überlegt, mit den kommenden Lernanfängern ein Theaterprojekt zu starten. Gruppenübergreifend findet einmal pro Woche für eine Stunde für alle Lernanfänger unser Theaterprojekt in der Turnhalle statt. Wichtig für uns ist, dass alle Kinder ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern können. Es geht uns nicht um die komplette Vorgabe des Theaterstückes, sondern um die gemeinsame Entwicklung mit den Kindern. Jeder darf seine Meinung äußern und wird gehört. Alle Meinungen werden akzeptiert und berücksichtigt. Damit auch ruhige Kinder und noch nicht so sprachgewandte Kinder sich aktiv an dem Projekt teilnehmen können, starten wir mit dem Herausgeben von Verkleidungsutensilien und jeder darf sich ausprobieren und erzählen in was für eine Rolle er geschlüpft ist. In den weiteren Stunden kommen dann Handpuppen und Türtheatermaterialien zum Einsatz, wo die Kinder hinter dem Vorhang mit den Freunden kleinere Szenen ihrer Wahl spielen können. Weiter geht es mit kleineren Mitmachgeschichten, in denen die Kinder durch Bewegung und Sprache ihren Wortschatz erweitern aber auch ausprobieren können. Durch z.B. Vocal-Grooves, Standbildarbeit, Freeze-Übungen und weiteren Theaterspielen, werden die Kinder animiert mitzuspielen, sich aber auch zu trauen neue Sachen auszuprobieren und diese dann sprachlich äußern. Viele der Spiele zielen darauf ab, vorgesprochene Sätze zu verstehen und sie dann zu Wiederholen. Durch das Spiel fällt es den Kindern leichter sich zu äußern, denn bei ihnen steht das Spiel im Fokus und der Wortschatz und die Satzstellung und Grammatik wird nebenbei erweitert und verbessert. Der letzte Teil unseres Projektes soll dann die gemeinsame Entwicklung eines Theaterstückes sein. Wir werden eine Bilderbuchgeschichte den Kindern vorstellen und dann gemeinsam überlegen, was man daraus spielen kann und möchte und was vielleicht auch durch die Kinder komplett umgestaltet oder entwickelt wird. Auch hier ist es uns wichtig, dass jedes Kind in dem Theaterstück seine für ihn passende Rolle bekommt und übernimmt. Es kann also sein, dass es in dem Theaterstück zwar um ganz viele Tiere geht, aber ein Kind vielleicht nur ein Musikdirektor sein möchte, der sich im Hintergrund hält. Hier ist noch mal wichtig zu sagen, dass jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wichtig ist und angehört und akzeptiert wird. Alle kommen zu Wort . Am Ende wird es eine Aufführung geben, wo jedes Kind seine individuell gewünschte Rolle präsentieren darf. In dem Theaterprojekt soll die individuelle Förderung der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit gesteigert werden. Weiterhin soll das Erzählen, aber auch das Zuhören gesteigert werden, was für den Eintritt in die Schule noch mal besonders wichtig ist.

- individuelle Förderung der Kommunikationsfähigkeit - Erweiterung des Wortschatzes -Sprechfreude soll weiter gefördert werden - Beachtung der Gesprächsregeln -Spaß und Freude am gemeinsamen Theaterspielen - Stärkung des Selbstbewusstsein/ Selbstvertrauen

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind die ganze Zeit am Projekt beteiligt. Sie sind die Hauptakteure und bestimmen in welche Richtung das Theaterstück gehen soll. Die ganze Zeit können sie ihre eigenen Ideen einbringen und umsetzen. Jedes Kind wird berücksichtigt. Auch bei kleineren Spielen können sich ruhigere Kinder mal in den Vordergrund stellen. Alle Ideen und Vorschläge sind wichtig und werden eingebracht. Mit der gemeinsamen Präsentation des Theaterprojektes erhalten alle gemeinsam auch den Rum und Applaus. Nur alle zusammen können ein ganzes Theaterstück präsentieren.

Rückblick:

Zu Beginn unseres Projektes haben wir uns mit allen kommenden Lernanfängern in der Turnhalle getroffen, um unsere Idee eines gemeinsamen Theaterstückes mit Ihnen zu besprechen. Alle vorher besorgten Theatermaterialien haben wir unter einem Tuch versteckt. Die Kinder durften dann die Pakete auspacken und erzählen, was sie dort gefunden haben. Alle Kinder wurden dabei berücksichtigt und gehört. Anschließend konnten sich die Kinder, ohne Vorgaben mit den neuen Theatermaterialien beschäftigen. Dabei war es schön zu beobachten, dass auch eher stillere Kinder sich durch die neuen Handpuppen mitteilen konnten. Es entstanden schon kleinere Theaterstücke mit mehreren Kindern, aber auch eine Kommunikation auschließlich mit einer Handpuppe und ihrem Schatten war zu beobachten. Die Kinder übernahmen Verantwortung für sich und andere und unterstützten sich gegenseitig, damit alle einen positiven Einstieg in das Projekt bekamen. Das Arbeiten mit den Handpuppen, den Kostümen und dem Türtheater bietet den Kindern die Möglichkeit, sich offen und lautstark zu äußern, aber auch durch kleinere Aktionen im Hintergrund zu bleiben, so wie es ein jeder möchte. Nach einer gewissen Zeit wollten und konnten alle Kinder in kleineren Szenen sich äußern und mitteilen. Alle Kinder haben sich gegenseitig unterstützt und motiviert. Durch kleinere theaterpädagogische Einheiten wurden Kinder noch einmal gefordert sich im Stillen zu präsentieren durch das sogenannte Freeze, oder aber auch durch das Präsentieren einer Szene aus ihrem Lieblingsfilm. Zu jeder Zeit waren die Kinder motiviert und wollten weiter zusammen arbeiten. Jedes Kind fand immer die Möglichkeit sich zu äußern, aber sich auch zurückzuziehen, wenn es eine Pause benötigte. Im Laufe der Zeit haben meine Kollegin und ich einige Bilderbücher als Grundlage des kommenden Theaterstückes ausgewählt und den Kindern gezeigt. Die Kinder haben die Geschichte erweitert, ergänzt, aber auch etwas gestrichen, wenn sie es nicht passend fanden. Auch hier war es sehr schön zu beobachten, dass alle Ideen der Kinder gehört und berücksichtigt wurden. Jeder konnte seine Meinung äußern und es wurde gemeinsam überlegt, wie es in das entstehende Stück eingearbeitet werden konnte. Dabei konnte es sein, dass erst neu entstandene Szenen beim nächsten Treffen schon wieder gestrichen oder verändert wurden. Alle Kinder freuen sich schon sehr auf die Präsentation vor ihren Eltern. Bis dahin werden wahrscheinlich noch weitere Szenen erweitert oder neu entstehen. Abschließend kann man sagen, dass durch das Hineinschlüpfen in bestimme Rollen, oder das Präsentieren von Handpuppen Kinder motiviert werden sich mitzuteilen und ihre Sprechfreude dadurch geweckt wird. Wir werden auf jeden Fall ein weiteres Theaterprojekt mit den neuen Lernanfängern starten.