Mobile Kita - MoKi
Die Mobile Kita ist Teil des Rahmenkonzeptes der Stadt Gelsenkirchen zur Integration von Kindern und Jugendlichen rumänischer und bulgarischer Zuwanderungs- und Flüchtlingsfamilien. Ein Wohnwagen und ein Wohnmobil mit Basis-Kita-Ausstattungen stehen an fünf Standorten in Gelsenkirchen, in der direkten Nachbarschaft von Flüchtlingen und Zuwanderfamilien. Die MoKi führt Kinder und Eltern an den Regelbuch einer Tageseinrichtung für Kinder heran und bildet eine Brücke zwischen offenen Angeboten und vertraglich festgelegten Strukturen einer Tageseinrichtung für Kinder. Die Teilnahme ist kostenlos, willkommen sind Kinder jeden Alters und Nationalität. Mit den Kindern der Mobilen Kita werden jeweils an den verschiedenen Standorten Gemüse, Obst und Kräuter gekauft, probiert und verglichen. Zusätzlich können mit Bilderbuchbetrachtungen und Bastelaktivitäten zum Thema "gesunder Ernährung" die Informationen vertieft werden. Zusammen mit den pädagogischen Fachkräften werden die Materialien kennengelernt, so dass auch der Umgang mit den Werkzeugen erprobt werden kann. Daraufhin werden in Kleingruppen verschiedene Sorten der bereits bekannten Pflanzen in mobilen Beeten angepflanzt, gepflegt und schließlich geerntet und zubereitet. Durch die standortnahe Projektdurchführung können auch die Eltern hinzugezogen werden.
Das eigene Aufziehen und Anpflanzen der Pflanzen fördert die Auseinandersetzung mit der Natur, der eigenen Ernährung und dem Bewusstsein über die Herkunft der Lebensmittel, die in Supermärkten meist nur in Verpackungsmaterial gekauft werden können. Zudem werden Kinder als auch Eltern für die Möglichkeit der eigenen Anzucht von Nutzpflanzen sensibilisiert. Neben der Förderung der Sprache werden auch Grob- und Feinmotorik gefördert sowie das ökologische Bewusstsein gestärkt.
Die Mobile Kita wird von Kindern bis zu 6 Jahren rumänischer und bulgarischer Zuwanderer- und Flüchtlingsfamilien besucht. Alle Kinder, welche das Angebot der MoKi wahrnehmen, sollen am Projekt beteiligt werden.
Das Projekt Hochbeete fand sowohl bei den Kindern als auch den Fachkräften und Eltern einen positiven Andrang.
Verschiedene Gemüse und Kräutersorten wurden zu Beginn erkundet und probiert. Auch für die Eltern, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben, waren die Namen der Lebensmittel und Pflanzen teilweise noch unbekannt. Daher wurde die Vorbereitungsphase von allen Beteiligten mit großer Neugier durchgeführt.
Langsam sind die Kinder mit den verschiedenen Werkzeugen und Materialien in Berührung gekommen. In kleinen Gruppen wurden die Materialien besorgt und kennengelernt. Gemeinsam wurden Hochbeete mit Samen bepflanzt und gepflegt. Gleichzeitig wurden bei Gemüse, Früchten und Pflanzen erkundet, woher die Samen stammen.
Damit die Kinder auch die Möglichkeit haben, zu Hause das Wachstum der Pflanzen zu beobachten, wurden gemeinsam kleine Terrakottatöpfchen kreativ gestaltet und bepflanzt. Von Kindern und Eltern kamen viele positive Rückmeldungen und die Kinder zeigten jede Woche, wie groß ihre Setzlinge schon geworden sind.
Als die verschiedenen Kräuter groß genug wurden, konnte unter anderem frischer Tee aufgebrüht werden. Auch die im Hochbeet gepflanzten Erdbeeren haben in den frühen Monaten des Jahres kleine Früchte getragen, was bei den Kindern großes Staunen erzeugt hatte.
Insgesamt haben die Kinder und Eltern auf einfache Weise erfahren, wie neues Leben entstehen und wie man mit einfachen Mitteln zu eigenen Erzeugnisses kommen kann. Für einige Familien war es der Ansporn, die eigene Anzucht von Kräutern, Gemüse und Obst im heimischen Garten oder auf dem Balkon zu starten.
Die Kinder haben erfolgreich Kenntnisse im Umgang mit Pflanzen erlernt und die Thematik konnte in der Förderung der Sprache aufgenommen werden.