Martinschule
Die Schülerinnen sollen in einem dynamischen Fitnesstraining in der Gruppe zu motivierender, lateinamerikanischer Musik verschiedene Grundschritte erlernen und daraus eine Choreographie entwickeln. Der so entstandene Tanz soll auf Schulfeiern und bei einem überregionalen Tanztreffen mit anderen Schulen vorgeführt werden. Das Training findet im Rahmen des Sportunterrichts der Klasse 9a statt und enthält sowohl sportliche als auch tänzerische Schwerpunkte. Die Klasse setzt sich zusammen aus 6 Schülerinnen und 8 Schülern. Alle SchülerInnen haben keinerlei Tanzerfahrung. Eine Besonderheit der Lerngruppe ist es, dass die Klasse 9a aus Schülerinnen und Schülern von 2 zusammengelegten Schulen gebildet wurde. Ein primäres Erziehungsziel für dieses Schuljahr besteht daher darin, möglichst schnell eine neue Klassengemeinschaft zu bilden, in der ein Gefühl von Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit entsteht und sich jeder möglichst schnell wohl fühlt in seiner neuen Lerngruppe. Das hier dargestellte Tanz- und Sportprojekt soll diesen Prozess unterstützen. Dabei wird unterstellt, dass sportliche und insbesondere tänzerische Aktivitäten besonders geeignet sind, die Schülerinnen und Schüler in konstruktive Interaktion zu bringen. Eine pädagogische Herausforderung dabei wird es zunächst sein, mögliche Ängste, Hemmungen und Schamgefühle gegenüber fremden, neuen Klassenkameraden abzubauen. Ein behutsames, sensibles Vorgehen mit entsprechenden "Warmups" und Vorübungen sind daher erforderlich. Ebenso wird darauf zu achten sein, dass eine Überforderung der "Einsteiger" vermieden wird. Zugleich soll möglichst schnell die Erfahrung vermittelt werden, dass Tanzen Spaß macht und sich Anstrengungen lohnen. Die Kursleitung muss also über ein breites Repertoire an Methoden und Übungsinhalten verfügen und diese sehr flexibel und angepasst einsetzen können. Das Projekt übernimmt Elemente des Zumba Trainings, da diese Sportaktivität zur Zeit sehr populär ist und erwartet wird, dass die sehr rhythmische lateinamerikanische Musik zur Bewegung und zum Tanz animiert. Zugleich soll der Fitnesscharakter dieses Sport- und Tanzangebotes thematisiert und erlebt werden.
Auf der Grundlage der oben dargestellten Ausgangslage ergeben sich folgende Ziele des Projekts. Die SchülerInnen sollen: • Freude und Gemeinschaft erleben beim Tanzen • sich als Gruppe erleben und ihre Klassengemeinschaft stärken • Rhythmusgefühl und Körpergefühl entwickeln • Grundschritte aus dem Fitnesstraining und lateinamerikanischen Tänzen erlernen • mit der Tanzlehrerin eine Choreographie planen und umsetzen • ihre Ausdauer und Koordination verbessern • ihr Selbstbewusstsein stärken
Die Schülerinnen sollen eigene Tanzschritte und Bewegungen erfinden und in die rhytmischen Übungen einbauen. Sie sollen mit der Tanzlehrerin eine Choreographie planen und umsetzen.
Teilnehmer des Tanzprojekts waren Neulinge ohne jede Tanzerfahrung und SchülerInnen, die auch vorangegangenen Projekten schon Erfahrungen mitbrachten. Die Zusammenführung der unterschiedlichen Lernausgangslagen gelang durch geschickte "Warmups" und einen behutsamen Aufbau der einzelnen Tanzelemente. Zunehmend entstand ein neues Gruppengefühl und die TeilnehmerInnen brachten allmählich immer mehr eigene Ideen für die Choreographie ein. Mit viel Spaß und Freude erlebten die SchülerInnen eine neue, unbekannte Art von Sportunterricht. Selbst ansonsten bewegungsträge SchülerInnen entwickelten Bewegungsfreude und Ausdauer.
Höhepunkte des Projekts waren die Präsentationen zum Ende des Schuljahres. Die SchülerInnen vertraten ihre Schule als einzige Förderschule bei einem kreisweiten überschulischen Tanztreff mit ca. 500 TeilnehmerInnen und waren stolz auf ihre dort präsentierten Leistungen. Auf der Schulentlassfeier im Juni 2017 konnten sie ihren Eltern und ca. 250 Gästen ihre "Show" vorführen und ernteten berechtigten Beifall.
Alle Ziele des Projektes wurden voll erreicht und ermutigen zu einer Fortsetzung von neuen Tanzprojekten in der Martinschule.